Straka‑Akademie (Strakova akademie)

Die Straka-Akademie (Strakova akademie) ist eines der markantesten Regierungsgebäude Prags: ein monumentaler neobarocker Palast am linken Moldauufer auf der Kleinseite, direkt unterhalb der Letná-Höhe. Entworfen vom Architekten Václav Roštlapil und zwischen 1891 und 1896 errichtet, prägt sie mit ihrer gegliederten Fassade, reicher Plastizierung und dem weitläufigen Garten das Panorama zwischen Čech-Brücke und Kleinseite. Ursprünglich war das Haus als Internat für die Söhne verarmter böhmischer Adelsfamilien vorgesehen – finanziert aus dem Vermächtnis des Grafen Jan Petr Straka von Nedabylic.

Im 20. Jahrhundert änderte sich die Rolle des Gebäudes mehrfach: Im Ersten Weltkrieg diente es zeitweise als Lazarett, in der Zwischenkriegszeit beherbergte es verschiedene Behörden, und während der Besatzungszeit wurde es als Regierungssitz genutzt. Seit 1945 ist die Regierungsfunktion fest mit der Straka-Akademie verbunden; seit dem 1. Januar 1993 ist sie offiziell Sitz der Regierung der Tschechischen Republik. Besucher kennen das Ensemble heute vor allem aus Medienbildern von Kabinettssitzungen und Pressebriefings, die im Inneren stattfinden.

Zum Areal gehört ein historischer Garten, der nach einer Neugestaltung 2021–2022 wiederholt für die Öffentlichkeit geöffnet wurde – etwa in den Sommermonaten oder zu ausgewählten Feiertagen wie dem Tag der tschechischen Staatlichkeit (28. September) bzw. im Rahmen spezieller „Open-House“-Tage. Bei diesen Gelegenheiten kannst du Wege, Terrassen und Blickachsen auf die Moldau erleben, die sonst Regierungszwecken vorbehalten sind. Die genauen Termine variieren; aktuelle Hinweise veröffentlicht der Úřad vlády (Regierungsamt) kurzfristig.

Architektonisch vereint die Straka-Akademie den repräsentativen Gestus des Neobarock mit strengeren klassizistischen Linien; an der künstlerischen Ausstattung wirkten u. a. die Bildhauer Josef Mauder und Celda Klouček mit. Zusammen mit der Lage am Wasser und der offenen Flusspromenade ergibt das Ensemble besonders stimmungsvolle Ansichten in der Goldenen Stunde – ein Motiv, das die Perspektiven zwischen Malá Strana und Letná ideal verbindet.


Quellen: