Ausstellung der böhmischen Kronjuwelen auf der Prager Burg

Nur selten erhält die Öffentlichkeit die Gelegenheit, einen Blick auf die Böhmischen Kronjuwelen zu werfen – 2025 ist es wieder soweit. Vom 18. bis 29. September 2025 werden die einzigartigen Insignien der böhmischen Könige unter dem Titel „Treasure in the Darkness“ im Vladislavsaal des Alten Königspalastes auf der Prager Burg (Pražský hrad) präsentiert.

Zu den ausgestellten Stücken zählen die prachtvolle Wenzelskrone aus dem Jahr 1347, gefertigt aus 22-karätigem Gold und geschmückt mit Edelsteinen und Perlen, das königliche Zepter und der Reichsapfel. Diese Insignien gehören zu den wertvollsten Kulturschätzen Tschechiens und sind tief in der Geschichte und Identität des Landes verwurzelt. Normalerweise werden sie streng gesichert im Veitsdom aufbewahrt und sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich – allein ihre Herausnahme ist ein feierlicher Staatsakt.

Die Ausstellung selbst ist außergewöhnlich inszeniert: Im abgedunkelten Raum treten die Kronjuwelen durch gezielte Lichtführung besonders eindrucksvoll hervor. Besucher erleben so eine beinahe mystische Atmosphäre, die den sakralen Charakter dieser Symbole der Macht und Herrschaft noch verstärkt. Neben den Insignien werden auch historische Dokumente, Fotografien und die originale Transportkiste gezeigt, mit der die Juwelen während des Zweiten Weltkriegs in Sicherheit gebracht wurden.

Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenlos, allerdings ist mit großem Andrang zu rechnen – traditionell bilden sich lange Warteschlangen. Wer die Schätze in Ruhe betrachten möchte, sollte entweder früh morgens oder an einem Wochentag kommen. Bereits am 15. September 2025 werden die Kronjuwelen im Veitsdom aus der Kronkammer herausgeholt; am 16. und 17. September ist die Schau ausschließlich für angemeldete Schulgruppen geöffnet, bevor sich am 18. September die Türen für alle Besucher öffnen.

Für Prag-Besucher ist dieses Ereignis eine einmalige Gelegenheit, den jahrhundertealten Glanz der böhmischen Monarchie hautnah zu erleben. Die Ausstellung der Kronjuwelen ist nicht nur ein Blick auf funkelnde Edelsteine, sondern ein direktes Eintauchen in die Geschichte Tschechiens – ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergessen wird.

Top-Fakten über die Böhmischen Kronjuwelen

  • Die älteste Krone Mitteleuropas: Die Wenzelskrone wurde 1347 zur Krönung von Karl IV. geschaffen und ist damit die älteste erhaltene Königskrone in Mitteleuropa.
  • Symbol der Heiligkeit: Die Krone ist dem Heiligen Wenzel, dem Schutzpatron Böhmens, geweiht. Sie durfte nur zu Krönungen von Königen Böhmens aufgesetzt werden und galt als unantastbar.
  • Kostbare Materialien: Gefertigt aus 22-karätigem Gold, ist die Krone mit 19 Saphiren, 44 Spinellen, 1 Rubin, 30 Smaragden und 20 Perlen besetzt. Das Gesamtgewicht liegt bei fast 2,5 Kilogramm.
  • Das geheime Schloss: Die Juwelen werden im Veitsdom aufbewahrt. Der Zugang ist durch sieben verschiedene Schlösser gesichert – jede Schlüsselkopie wird von einem hochrangigen Würdenträger verwahrt (u. a. vom Staatspräsidenten und dem Prager Erzbischof). Nur gemeinsam können sie die Kammer öffnen.
  • Seltene Präsentationen: Im Schnitt sind die Kronjuwelen nur alle fünf bis zehn Jahre öffentlich zu sehen, meist zu besonderen Jubiläen oder Staatsfeiern.
  • Mystische Aura: Einer Legende nach soll jeder, der unrechtmäßig die Krone trägt, ein schreckliches Schicksal erleiden. Diese Sage wurde besonders im 20. Jahrhundert immer wieder erzählt, um die Einzigartigkeit und Heiligkeit der Krone zu betonen.
  • Historische Reise: Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Kronjuwelen heimlich in die Slowakei gebracht und später in den Kellern der Burg versteckt. Bei der Ausstellung 2025 sind auch die damaligen Transportdokumente und die originale Holzkiste zu sehen.

Quellen:

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