Die Prager Straßenbahn (Umgangssprachlich Tramvaj) ist nicht nur ein praktisches Fortbewegungsmittel, sondern auch ein lebendiges Denkmal der Stadtgeschichte. Seit über 140 Jahren durchqueren ihre Wagen die Straßen der tschechischen Hauptstadt und bieten sowohl Einheimischen als auch Besuchern eine einzigartige Möglichkeit, Prag zu erleben.
Tickets und Tarife: Einfach und flexibel
Das Prager Nahverkehrssystem PID ermöglicht einfache und flexible Ticketoptionen. Einzelfahrscheine kosten 30 CZK für 30 Minuten und 40 CZK für 90 Minuten. Kinder bis 15 Jahre und Senioren über 65 fahren kostenlos. Tickets können an Automaten, in Informationszentren oder per SMS gekauft werden. Seit 2019 ist auch die kontaktlose Zahlung in allen Straßenbahnen möglich.
Themenübersicht:
- Tipps für Touristen: Die Stadt vom Gleis aus entdecken
- Eine Reise durch die Zeit: Die Geschichte der Prager Straßenbahn
- Das heutige Netz: Umfangreich und effizient
- Fahrzeuge: Von Klassikern bis zur Moderne
- Das Straßenbahnmuseum: Ein Blick in die Vergangenheit
- Blick in die Zukunft: Ausbau und Modernisierung
Tipps für Touristen: Die Stadt vom Gleis aus entdecken
Die Prager Straßenbahn ist mehr als nur ein Verkehrsmittel – sie ist ein integraler Bestandteil der Stadtgeschichte und bietet eine einzigartige Möglichkeit, Prag aus einer besonderen Perspektive zu erleben. Ob du die Stadt erkunden oder einfach nur von A nach B gelangen möchtest, die Straßenbahn ist stets eine zuverlässige und charmante Wahl.
Besonders empfehlenswert sind die Linien 22 und 17, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen. Die Linie 22 passiert unter anderem die Prager Burg und das Nationaltheater, während die Linie 17 entlang der Moldau verläuft und einen schönen Blick auf die Altstadt bietet. Für eine nostalgische Fahrt bietet sich die Linie 42 an, die mit historischen Wagen durch die Stadt fährt.
Eine Reise durch die Zeit: Die Geschichte der Prager Straßenbahn
Die Geschichte der Prager Straßenbahn beginnt am 23. September 1875 mit der Eröffnung der ersten Pferdebahnlinie zwischen Národní třída und Karlín. Bereits 1891 fuhr die erste elektrische Straßenbahn, entwickelt von František Křižík, auf einer 800 m langen Strecke zur Landesjubiläumsausstellung. Ab 1896 begann der reguläre elektrische Betrieb, und 1897 gründete die Stadt Prag ihre eigene Straßenbahngesellschaft. Bis zum Ersten Weltkrieg wuchs das Netz auf 102 km mit 14 Linien. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Nachtbetrieb eingeführt, und ab den 1950er Jahren modernisierte man das Netz mit neuen Fahrzeugtypen wie dem Tatra T1. Trotz der Einführung der Metro ab 1974 blieb die Straßenbahn ein zentraler Bestandteil des Prager Verkehrs.
Das heutige Netz: Umfangreich und effizient
Mit einer Streckenlänge von 150,3 km und 778 Fahrzeugen ist das Prager Straßenbahnnetz das größte in Tschechien. Es umfasst 26 Tageslinien (Nummern 1–26), die von etwa 5:00 bis 24:00 Uhr verkehren, sowie neun Nachtlinien (Nummern 91–99), die zwischen Mitternacht und 5:00 Uhr im Einsatz sind. Die Taktfrequenz liegt tagsüber bei 4–8 Minuten und nachts bei 30 Minuten. Zentrale Umsteigepunkte sind unter anderem der Karlsplatz und Lazarská.
Fahrzeuge: Von Klassikern bis zur Moderne
Die Prager Straßenbahnflotte besteht aus einer Mischung historischer und moderner Fahrzeuge. Klassische Modelle wie der Tatra T3 sind ebenso im Einsatz wie moderne Niederflurwagen vom Typ Škoda 15T. Insgesamt umfasst die Flotte über 1.000 Fahrzeuge, die auf sieben Depots verteilt sind. Besonders beliebt bei Touristen sind die nostalgischen Linien 41 und 42, die mit historischen Wagen durch die Stadt fahren.
Das Straßenbahnmuseum: Ein Blick in die Vergangenheit
Im Depot Střešovice befindet sich das Prager Straßenbahnmuseum, das eine umfangreiche Sammlung historischer Fahrzeuge und Exponate zur Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs präsentiert. Hier kannst du originale Triebwagen, alte Fahrpläne und Uniformen besichtigen und mehr über die Entwicklung des Prager Verkehrs erfahren.
Blick in die Zukunft: Ausbau und Modernisierung
Die Prager Straßenbahn wird kontinuierlich modernisiert und erweitert. Aktuelle Projekte umfassen den Bau neuer Streckenabschnitte, wie die Verbindung zwischen Modřany und Libuš, die bis 2025 fertiggestellt werden soll. Auch die Einführung neuer Fahrzeuge, wie der Škoda 52T, ist geplant, um den Komfort und die Kapazität weiter zu erhöhen.
Quellen: