Čech-Brücke (Čechův most)

Jugendstil-Brücke mit Blick auf Altstadt und Hradschin

Die Čech-Brücke (tschechisch: Čechův most) ist die einzige Jugendstil-Brücke in Prag – und gleichzeitig eine der kunstvollsten und architektonisch außergewöhnlichsten. Sie verbindet die Altstadt (Staré Město) mit der Letná-Höheund liegt am nördlichen Rand der Altstadt, nur wenige Schritte vom Altstädter Brückenturm (Staroměstská mostecká věž) und der Pariser Straße (Pařížská) entfernt.

Mit ihren dekorativen Pfeilern, vergoldeten Bronzeskulpturen und dem eleganten Schwung ihrer Stahlkonstruktion ist sie eine wahre Augenweide – und ein Geheimtipp für alle, die Prag fotografisch entdecken möchten.

Ein Brückenmonument des Jugendstils

Eröffnet wurde die Čech-Brücke im Jahr 1908 – also zur Hochphase des Jugendstils in Prag. Benannt ist sie nach dem tschechischen Dichter Svatopluk Čech, einem Vertreter der tschechischen nationalen Literaturbewegung. Die Brücke war ein repräsentatives Prestigeprojekt, das Prag als moderne Metropole inszenieren sollte – mit einem Fokus auf Kunst, Technik und nationale Identität.

Sie wurde von den Architekten Jan Koula und Jiří Soukup entworfen und war zur Zeit ihrer Erbauung eine technische Meisterleistung: Die 169 Meter lange Stahlkonstruktion mit einer Hauptspannweite von 59 Metern war die erste Brücke dieser Art in Böhmen.

Technische Daten und Besonderheiten

MerkmalInfo
Gesamtlängeca. 169 Meter
Breiteca. 16 Meter
Eröffnung1908
ArchitektenJan Koula & Jiří Soukup
StilJugendstil
MaterialStahl mit steinernen Widerlagern
FunktionAuto-, Fuß- und Straßenbahnverkehr

Zwei prächtige Obelisken mit vergoldeten geflügelten Viktorien – geschaffen vom Bildhauer Antonín Popp – markieren die Altstadtseite. Viele der filigranen Details an der Brücke wie Geländer, Leuchten und Ornamentplatten sind Originale aus der Erbauungszeit – und machen die Brücke zu einem der am besten erhaltenen Jugendstil-Bauwerke Prags im öffentlichen Raum.

Lage und Bedeutung im Stadtbild

Die Brücke liegt zwischen der Štefánik-Brücke (Štefánikův most) im Norden und der berühmten Karlsbrücke (Karlův most) im Süden. Sie beginnt auf Höhe der Pariser Straße nahe dem Hotel InterContinental und führt hinauf zur Letná-Höhe (Letenské sady) – direkt unter dem monumentalen Metronom, das heute an die frühere Stalin-Statue erinnert.

Die Čech-Brücke ist nicht nur eine wichtige Verkehrsverbindung – sie erschließt gleichzeitig eines der schönsten Panoramagebiete Prags: Von der Brücke und vor allem vom benachbarten Letná-Park hast du einen atemberaubenden Blick auf die Moldau, die Altstadt, die Prager Burg und die historischen Brücken der Stadt.

Tipps für deinen Besuch

  • Perfekter Aussichtspunkt: Vom Letná-Metronom aus (oberhalb der Brücke) hast du einen der bekanntesten Blicke auf Prag – ideal bei Sonnenuntergang.
  • Architekturliebhaber aufgepasst: Nimm dir Zeit, die Jugendstilelemente der Brücke genau zu betrachten – vom Geländer bis zu den Laternen.
  • Spaziergang kombinieren: Starte am Altstädter Ring, geh die Pariser Straße entlang, überquere die Čech-Brücke und erkunde den Letná-Park.

Verkehrsverbindung und Nutzung

Auch heute wird die Brücke regelmäßig genutzt – vor allem von Straßenbahnen, Autos und Fußgängern. Die Tramlinie 17 fährt über die Brücke und bietet eine herrliche Aussicht entlang des Flusses. Für Radfahrer und Spaziergänger gibt es getrennte Wege – ideal für eine entspannte Überquerung.


Warum diese Brücke besonders ist

Die Čech-Brücke ist nicht einfach nur eine Verbindung über die Moldau. Sie ist ein Denkmal der Prager Jugendstilzeit, ein Symbol für das moderne Prag des frühen 20. Jahrhunderts und ein Ort, an dem Kunst, Technik und Geschichte aufeinandertreffen.

Wenn du Prag zu Fuß erkundest, solltest du dir diesen Übergang nicht entgehen lassen. Er ist weniger überlaufen als die Karlsbrücke – aber mindestens genauso eindrucksvoll, wenn du genauer hinschaust.