Eine der zentralsten Moldaubrücken Prags – zwischen Altstadt und Holešovice
Die Štefánik-Brücke (tschechisch: Štefánikův most) ist eine der wichtigsten und verkehrsreichsten Brücken Prags. Sie überspannt die Moldau im nördlichen Stadtzentrum und verbindet die Altstadt (Staré Město) mit dem Stadtteil Holešovice. Benannt ist sie nach Milan Rastislav Štefánik, einem slowakischen Politiker, Diplomaten, General und Mitbegründer der Tschechoslowakei.
Wenn du Prag abseits der typischen Touristenrouten erleben willst – und gleichzeitig eine der zentralsten Verkehrsachsen der Stadt überqueren möchtest –, ist die Štefánik-Brücke ein spannender Übergang zwischen historischen und modernen Welten.
Verkehrsknotenpunkt mit historischem Bezug
Die heutige Štefánik-Brücke entstand zwischen 1949 und 1951, allerdings an einer Stelle, an der bereits früher eine Brücke stand. Bereits 1868 wurde an dieser Stelle die sogenannte Kaiser-Franz-Joseph-Kettenbrücke eröffnet – eine der ersten Hängebrücken über die Moldau. Diese wurde im 20. Jahrhundert jedoch abgerissen, um Platz für ein modernes Bauwerk zu schaffen.
Die neue Brücke trägt seit ihrer Einweihung den Namen von Štefánik, einem Symbol für die tschechoslowakische Unabhängigkeit. Damit ist sie auch ein politisches und historisches Statement – ein Denkmal für die Neuausrichtung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg.
Technische Daten und architektonische Besonderheiten
Merkmal | Info |
---|---|
Länge | ca. 182 Meter |
Breite | ca. 24 Meter |
Eröffnung | 1951 |
Architekt | Josef Havlíček und Jaroslav Otruba |
Material | Stahlbeton, Verkleidung aus Granit |
Funktion | Auto-, Straßenbahn- und Fußverkehr |
Die Brücke ist funktional und sachlich gestaltet – typisch für die Architektur der 1950er-Jahre in der Tschechoslowakei. Sie besteht aus vier Fahrstreifen, zwei Straßenbahngleisen und beidseitigen Gehwegen. Von hier aus hast du einen direkten Blick auf die benachbarte Letná-Ebene, die Technische Universität, die Altstadtquais und den Metronom im Letná-Park.
Lage im Stadtgefüge
Die Štefánik-Brücke verläuft nördlich der Altstadt und ist besonders wichtig für den täglichen Berufsverkehr. Auf der östlichen Seite liegt der zentrale Busbahnhof Florenc nur wenige Minuten entfernt, auf der westlichen Seite geht es direkt in das Kunst- und Designviertel Holešovice.
In direkter Nähe zur Brücke befinden sich einige wichtige Sehenswürdigkeiten:
- Technisches Nationalmuseum
- Letná-Park mit Metronom
- Dvořák-Ufer (Dvořákovo nábřeží) mit Schiffsanlegern
- Altstädter Wassermühle und Umspannwerk
- DOX Zentrum für zeitgenössische Kunst (etwas weiter nördlich)
Tipps für deinen Besuch
- Panoramablick: Besonders vom westlichen Brückenkopf hast du eine tolle Sicht auf die Altstadt, das Hotel InterContinental und die Moldauschiffe.
- Städtischer Alltag: Hier bist du mitten im echten Prag – zwischen Büroangestellten, Straßenbahnen und Pendlern.
- Tram-Fahrt: Die Straßenbahnlinien über die Brücke bieten dir eine praktische Möglichkeit, schnell von der Altstadt ins moderne Prag zu gelangen.
Warum sich ein Besuch lohnt
Auch wenn die Štefánik-Brücke nicht durch romantische Statuen oder historisierende Architektur glänzt, hat sie ihre eigene, moderne Ausstrahlung. Sie steht für ein anderes Prag – das Prag des Wiederaufbaus, der funktionalen Moderne und der Integration von Geschichte und Zukunft.
Wenn du über sie gehst, spürst du die Bewegung der Stadt: das Fließen des Verkehrs, das Pulsieren zwischen Alt und Neu, und die Nähe zu den Vierteln, die heute als die kreativsten und dynamischsten Prags gelten.