Am Südhang des Parks Havlíčkovy sady – besser bekannt als Grébovka – thront die prachtvolle Villa Gröbe (Gröbova vila). Errichtet wurde sie zwischen 1871 und 1874 für den Industriellen Moritz Gröbe, einen der bedeutendsten Unternehmer des 19. Jahrhunderts in Böhmen. Entworfen vom Architekten Antonín Viktor Barvitius im Stil der Neorenaissance, zählt die Villa bis heute zu den architektonischen Höhepunkten im Stadtteil Vinohrady.
Das Gebäude steht auf einer künstlich angelegten Terrasse, umgeben von Weinbergen, Treppen, Arkaden und einer malerischen Gartenlandschaft. Der Park, der die Villa umgibt, wurde nach italienischem Vorbild gestaltet – mit Pavillons, Brunnen, Grotten und schattigen Alleen. Von der großen Südterrasse aus eröffnet sich ein weiter Blick über die Stadtteile Nusle und Vršovice bis hin zum Prager Süden.
Moritz Gröbe ließ die Villa als Sommerresidenz errichten – ein Ort der Ruhe, Kunst und Naturverbundenheit. Nach seinem Tod im Jahr 1891 ging das Anwesen in den Besitz seiner Erben über, die es später an die Gemeinde verkauften. Ab 1906 wurde der Park der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wodurch „Grébovka“ zu einem beliebten Ausflugsziel der Prager Bevölkerung wurde.
Im Laufe der Zeit hatte die Villa wechselnde Funktionen – von einem Treffpunkt der Prager Gesellschaft über ein Jugendhaus bis hin zu einem Kultur- und Bildungszentrum. Nach mehreren Renovierungen wird sie heute vom CEELI Institute genutzt, das sich der Förderung von Rechtsstaatlichkeit und internationalem Austausch widmet. Die Villa selbst ist nur zu besonderen Anlässen geöffnet, doch der umliegende Park ist ganzjährig zugänglich und einer der schönsten Orte, um inmitten von Weinreben und klassischer Architektur die Aussicht auf Prag zu genießen.
Adresse: Havlíčkovy sady, Prag 2 – Vinohrady
Erreichbarkeit: Tram-Haltestelle „Jana Masaryka“ oder „Krymská“
Tipp: Besuche den Park am späten Nachmittag – das warme Licht über den Weinbergen und der Blick auf die Villa machen Grébovka zu einem der malerischsten Orte der Stadt.