Kaum etwas prägt das Bild Prags so sehr wie die Moldau (Vltava). Der breite Fluss zieht sich wie ein blaues Band durch das Herz der Stadt und spiegelt die Dächer, Brücken und Türme wider, die Prag so unverwechselbar machen. Entlang beider Ufer reihen sich Promenaden, auf denen du das Stadtleben in Bewegung und Entspannung zugleich erlebst – von historischen Spazierwegen bis zu modernen Treffpunkten am Wasser.
Uferpromenaden in Prag
- Smetana-Ufer (Smetanovo nábřeží)
Direkt in der Altstadt (Staré Město) verläuft das Smetana-Ufer (Smetanovo nábřeží) zwischen der Brücke der Legionen (Most Legií) und der Karlsbrücke (Karlův most). Dieser Abschnitt gehört zu den bekanntesten Spazierwegen der Stadt – kein anderer Ort bietet einen so malerischen Blick auf die Prager Burg, das Hradschin-Viertel und die Moldau selbst. Hier flanierst du entlang eleganter Bürgerhäuser, kleiner Cafés und Straßenmusiker. Besonders bei Sonnenuntergang ist das Lichtspiel auf dem Wasser spektakulär – die perfekte Kulisse für Fotografen und Romantiker.
- Masaryk-Ufer (Masarykovo nábřeží)
Etwas südlich schließt das Masaryk-Ufer (Masarykovo nábřeží) an. Benannt nach dem ersten Präsidenten der Tschechoslowakei, Tomáš Garrigue Masaryk, bietet es eine Mischung aus klassizistischer und Jugendstil-Architektur. Hier siehst du die goldene Kuppel des Nationaltheaters (Národní divadlo), vorbei an kleinen Anlegestellen, von denen Moldau-Rundfahrten starten. Trotz der zentralen Lage wirkt dieser Abschnitt weniger überlaufen – ein Geheimtipp für alle, die einen ruhigen Spaziergang mit Blick auf das Wasser suchen.
- Rašín-Ufer (Rašínovo nábřeží)
Einer der lebendigsten Orte Prags ist das Rašín-Ufer (Rašínovo nábřeží), im Volksmund meist „Náplavka“ genannt. Dieser Abschnitt zwischen dem Palacký- und dem Jiráskův-Brücke ist besonders bei Einheimischen beliebt. Hier findest du schwimmende Bars, Marktstände, Live-Musik und kreative Gastronomie direkt am Fluss. Am Wochenende verwandelt sich die Náplavka in eine urbane Bühne mit Streetfood, Flohmärkten und Kulturveranstaltungen. Im Sommer ist sie Treffpunkt für junge Prager, im Winter kannst du hier Glühwein mit Aussicht trinken.
- Dvořák-Ufer (Dvořákovo nábřeží)
Weiter nördlich liegt das Dvořák-Ufer (Dvořákovo nábřeží), benannt nach dem Komponisten Antonín Dvořák. Es erstreckt sich zwischen der Štefánik- und der Čech-Brücke und bietet ein harmonisches Nebeneinander von Parkanlagen, Denkmälern und Anlegestellen für Flussfahrten. Von hier aus hast du einen weiten Blick über die Moldau bis hinauf zur Letná-Terrasse (Letenské sady) – besonders schön bei Sonnenaufgang, wenn sich die Stadt langsam in Bewegung setzt.
- Aleš-Ufer (Alešovo nábřeží)
Zwischen dem Nationalmuseum und der Karlsbrücke gelegen, bildet das Aleš-Ufer (Alešovo nábřeží) einen eher beschaulichen Spazierweg. Hier säumen Galerien, Kunstakademien und historische Gebäude den Weg. Für alle, die Ruhe mitten im Zentrum suchen, ist dieser Abschnitt ein kleiner Rückzugsort mit Blick auf die vorbeiziehenden Boote.
- Janáček-Ufer (Janáčkovo nábřeží)
Auf der linken Flussseite, im Stadtteil Smíchov, verläuft das Janáček-Ufer (Janáčkovo nábřeží). Es bietet einen urbanen, aber dennoch charmanten Spaziergang mit Blick auf die Altstadt. Kleine Cafés und Restaurants mit Terrassen laden zum Verweilen ein. Von hier siehst du, wie die Sonne über den Dächern von Nové Město untergeht – ein stiller, poetischer Ort.
- Kleinseite-Ufer (Malostranské nábřeží)
Das Malostranské nábřeží führt dich direkt am Ufer entlang der Kleinseite (Malá Strana). Zwischen barocken Fassaden und Kopfsteinpflaster spazierst du mit Blick auf die Karlsbrücke und das Nationaltheater. Kaum ein Ort vereint Geschichte und Romantik so harmonisch – ideal für einen gemütlichen Abendspaziergang.
- Edvard-Beneš-Ufer (nábřeží Edvarda Beneše)
Das Edvard-Beneš-Ufer (nábřeží Edvarda Beneše) liegt zwischen dem Klárov-Park und der Mánes-Brücke (Mánesův most). Hier genießt du den direkten Blick auf die Prager Burg (Pražský hrad) und die Moldauufer der Altstadt. Ein stiller, fast königlicher Ort, der besonders am frühen Morgen eine magische Ruhe ausstrahlt.
- Smichov-Ufer (Smíchovská Náplavka / Hořejší nábřeží)
Am linken Ufer in Smíchov liegt das Hořejší nábřeží (Oberes-Ufer), auch als „Smíchovská Náplavka“ bekannt. Es ist das Gegenstück zur beliebten Náplavka auf der rechten Seite, aber etwas entspannter. Hier trifft Industriearchitektur auf urbane Kunst, Streetfood und Designmärkte. Besonders im Sommer ist dieser Abschnitt ein Geheimtipp für alle, die das alternative Prag erleben wollen.
Tipps für deinen Spaziergang entlang der Moldau
- Tageszeit wählen: Frühmorgens sind viele Abschnitte fast menschenleer – ideal für Fotos und ruhige Momente. Abends erwacht besonders die Náplavka mit Musik und Lichtern.
- Boot oder Spaziergang kombinieren: Viele Promenaden liegen in der Nähe von Anlegestellen – perfekt, um Spaziergang und Flussfahrt zu verbinden.
- Beste Aussicht: Vom Alešovo- und Smetanovo nábřeží hast du den schönsten Blick auf die Karlsbrücke und die Burg.
- Für Genießer: In den Sommermonaten laden die Uferbars und schwimmenden Lokale zu einem Drink mit Aussicht ein.
- Für Ruhesuchende: Das Malostranské- oder Edvarda Beneše nábřeží bieten stille Momente abseits der Touristenströme.