Jerusalem Synagoge

Die Jerusalemsynagoge, auch bekannt als Jubiläumssynagoge (Jubilejní synagoga), ist eines der beeindruckendsten und architektonisch bedeutendsten Gebäude Prags. Sie vereint die Stilelemente des Jugendstils mit maurischen Einflüssen und spiegelt die Geschichte und Kultur der jüdischen Gemeinde in Prag wider.

Die Geschichte der Synagoge

Die Synagoge wurde zwischen 1905 und 1906 errichtet und sollte den Abriss mehrerer älterer Synagogen im Zuge der Sanierung des jüdischen Viertels (Josefov) kompensieren. Ihr Bau fiel mit dem 60. Jubiläum der Thronbesteigung von Kaiser Franz Joseph I. zusammen, weshalb sie auch als „Jubiläumssynagoge“ bezeichnet wird.

Das Gebäude wurde vom Architekten Wilhelm Stiassny entworfen, einem bekannten Spezialisten für jüdische Sakralarchitektur. Die Jerusalemsynagoge wurde nach der Jerusalemstraße benannt, in der sie sich befindet, und nicht etwa nach der heiligen Stadt Jerusalem.

Architektonische Besonderheiten

Die Synagoge ist ein Meisterwerk der Kombination von Stilen. Ihre Fassade ist ein Paradebeispiel für den maurischen Stil, inspiriert von islamischen Bauwerken, während das Innere viele Jugendstil-Elemente aufweist.

  • Außenarchitektur:
    Die Fassade ist geprägt von lebhaften Farben und ornamentalen Mustern. Besonders auffällig ist der große maurische Bogen über dem Eingangsportal, das von zwei schlanken Türmen flankiert wird. Über dem Eingang prangt ein Davidstern mit der hebräischen Inschrift „Dies ist das Tor des Herrn, Gerechte ziehen durch es ein.“
  • Innenraum:
    Der Innenraum beeindruckt mit einer prächtigen Dekoration, die Jugendstil und maurische Motive miteinander verbindet. Die Decke ist reich bemalt, und die Wände sind mit kunstvollen Ornamenten und farbigen Glasfenstern geschmückt. Besonders hervorzuheben ist der Aron Hakodesch (Heilige Lade), der von einer reich verzierten Kuppel überragt wird.

Die Bedeutung der Synagoge

Die Jerusalemsynagoge ist heute nicht nur ein aktives Gotteshaus, sondern auch ein wichtiger kultureller und touristischer Anziehungspunkt. Sie hat den Holocaust unbeschadet überstanden und ist eines der wenigen Zeugnisse der reichen jüdischen Geschichte Prags, die noch heute zugänglich sind.

Besuch der Jerusalemsynagoge

Ein Besuch der Synagoge bietet die Möglichkeit, mehr über die jüdische Geschichte und Kultur in Prag zu erfahren. Sie beherbergt heute wechselnde Ausstellungen, die sich mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde, ihrer Verfolgung im Zweiten Weltkrieg und ihrem kulturellen Erbe beschäftigen.

  • Lage: Die Synagoge befindet sich in der Jerusalemer Straße 7, nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof (Hlavní nádraží) entfernt.
  • Öffnungszeiten: Sie ist in der Regel von Frühling bis Herbst für Besucher geöffnet, jedoch nicht während jüdischer Feiertage.
  • Eintritt: Es wird ein Eintrittsgeld erhoben, das zur Erhaltung dieses historischen Denkmals beiträgt.