Das Nationaltheater in Prag ist eines der wichtigsten Theaterhäuser in der Tschechischen Republik. Es befindet sich am linken Ufer der Moldau im Prager Stadtteil Nove Mesto (Neustadt). Das Theater wurde im Jahr 1881 eröffnet und ist ein wichtiger Teil der tschechischen Kulturgeschichte.
Das Nationaltheater wurde von den Architekten Josef Zitek und Josef Schulz entworfen. Das Gebäude ist im Stil der Neorenaissance gehalten und wird von einer großen Kuppel gekrönt. Im Inneren des Theaters gibt es drei Säle: einen großen Saal für Opern und Operetten, einen kleinen Saal für Schauspiele und einen Saal für Ballettvorstellungen.
Das Nationaltheater ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Hier werden regelmäßig Opern, Operetten, Schauspiele und Ballettvorstellungen aufgeführt. Das Theater ist auch ein wichtiger Ort für die tschechische Kultur und Geschichte. Hier wurden viele wichtige tschechische Künstler und Schriftsteller entdeckt und gefördert.
Das Nationaltheater ist ein Wahrzeichen von Prag und ein wichtiger Teil der tschechischen Kultur. Es ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen und bietet ein abwechslungsreiches Programm an Opern, Operetten, Schauspielen und Ballettvorstellungen.
Ein Theater fürs ganze Volk – Die bewegte Geschichte
Die Geschichte des Nationaltheaters beginnt nicht auf königlichen Befehl, sondern durch den Willen des Volkes. Im 19. Jahrhundert, als Tschechien noch Teil der Habsburgermonarchie war, wuchs in der Bevölkerung der Wunsch nach einem eigenen nationalen Kulturzentrum – einem Haus, in dem man in tschechischer Sprache Theater spielen, Opern aufführen und das eigene kulturelle Erbe pflegen konnte.
1868 wurde der Grundstein gelegt – begleitet von patriotischen Gesängen und riesigem Publikumsandrang. Das Geld für den Bau kam nicht etwa von Adligen, sondern durch eine landesweite Spendenkampagne. Bauern, Handwerker, Intellektuelle und Unternehmer steuerten zusammen, was sie konnten. Das Motto lautete: „Das Volk sich selbst“ (Národ sobě) – bis heute im goldenen Schriftzug über der Bühne zu lesen.
1881 wurde das Theater nach 13 Jahren Bauzeit feierlich eröffnet. Doch nur wenige Monate später – noch vor der offiziellen Eröffnungssaison – brannte das Haus durch einen verheerenden Dachbrand fast vollständig nieder. Das Land war geschockt. Doch innerhalb kürzester Zeit kam es zu einer zweiten Spendenwelle. In nur zwei Jahren wurde das Theater wieder aufgebaut – ein nationaler Kraftakt.
1883 wurde das Theater in neuem Glanz wiedereröffnet – mit Smetanas Oper Libuše, einem Werk über die mythische Gründung Prags. Symbolischer hätte man kaum wieder auferstehen können.
Architektur – Ein Palast für die Kunst
Das Nationaltheater ist ein neorenaissancefarbenes Schmuckstück, entworfen vom Architekten Josef Zítek (später nach dem Brand mit Unterstützung von Josef Schulz vollendet). Schon die Fassade ist ein Kunstwerk: reich verzierte Fensterbögen, allegorische Figuren und goldene Applikationen, die vor allem bei Sonnenuntergang magisch aufleuchten.
Das Innere des Hauses ist mindestens ebenso prachtvoll: Rote Samtvorhänge, Goldverzierungen, schwere Kronleuchter und eine festlich bemalte Decke mit allegorischen Szenen der Künste. Über der Bühne leuchtet bis heute das goldene Motto „Národ sobě“ – „Die Nation sich selbst“ – als Dank an alle, die dieses Theater möglich gemacht haben.
Besonders auffällig ist die goldene Dachkante, die sich wie ein Kranz über das kupfergedeckte Dach zieht. Bei Sonne oder in der Abendbeleuchtung schimmert sie förmlich über die Moldau – ein Wahrzeichen, das man sofort erkennt. Die Figuren auf dem Dach – darunter Reiter mit Siegesgöttinnen – verstärken die Wirkung: Kunst, Stolz, Nationalgefühl.