Im Herzen von Smíchov, nur wenige Schritte von der Kirche St. Wenzel entfernt, steht die prachtvolle Villa Portheimka (Letohrádek Portheimka) – eines der schönsten Barockbauwerke Prags. Sie wurde in den 1720er Jahren vom berühmten Architekten Kilián Ignác Dientzenhofer als Sommerresidenz für seine Familie erbaut und gehört zu den wenigen erhaltenen Adelspavillons aus jener Zeit auf der linken Moldauseite.
Das zweigeschossige Gebäude mit seinen geschwungenen Fassaden, Pavillons und reichem Stuckdekor verkörpert die Leichtigkeit des Spätbarock. Besonders sehenswert ist der ovale Marmorsaal im Inneren, geschmückt mit einem Deckengemälde des Malers Václav Vavřinec Reiner, das eine heitere Bacchus-Szene zeigt – ein Sinnbild für Lebensfreude und Kunstgenuss.
Über die Jahrhunderte wechselte die Villa mehrfach den Besitzer. Ihren heutigen Namen erhielt sie von der jüdischen Unternehmerfamilie Porges von Portheim, die sie im 19. Jahrhundert bewohnte und zu einem Treffpunkt der Prager Gesellschaft machte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie verstaatlicht, später als Künstlergalerie genutzt und schließlich aufwendig restauriert.
Heute ist die Portheimka eine öffentliche Galerie, die sich der tschechischen und internationalen Glaskunst widmet. In den historischen Räumen finden wechselnde Ausstellungen statt, die das Handwerk und die moderne Interpretation des Materials beleuchten. Ergänzt wird das Ensemble durch ein charmantes Café mit Gartenblick, das Einheimische und Besucher gleichermaßen anzieht.
Adresse: Štefánikova 68/12, Prag 5 – Smíchov
Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag 13:00–18:00 Uhr (Montag geschlossen)
Eintritt: frei
Tipp: Kombiniere den Besuch mit einem Spaziergang durch den nahegelegenen Santoška-Park oder entlang der Vltava-Promenade – die Portheimka liegt ideal für eine kurze kulturelle Pause zwischen Stadtleben und Ruhe.