Eine der prächtigsten Moldaubrücken im Herzen Prags
Die Brücke der Legionen (tschechisch: Most Legií) zählt zu den bedeutendsten und schönsten Brücken Prags. Sie verbindet die Altstadt (Staré Město) mit der Kleinseite (Malá Strana) und führt direkt zum Nationaltheater – einer der prachtvollsten Kulissen der Stadt. Mit ihrem historischen Charme, den steinernen Türmen, den nostalgischen Laternen und dem Blick auf die Moldau (Vltava) gehört sie zu den Brücken, die man beim Erkunden Prags keinesfalls auslassen sollte.
Lage und Bedeutung im Stadtbild
Die Brücke der Legionen liegt zwischen der berühmten Karlsbrücke (Karlův most) und der Jirásek-Brücke (Jiráskův most) und ist sowohl architektonisch als auch verkehrstechnisch ein wichtiges Bindeglied in der Stadt. Von hier aus erreichst du in wenigen Minuten die Insel Slovanský ostrov (Slawische Insel) mit dem Palais Žofín sowie die Uferpromenaden beider Moldauseiten.
Sie ist eine der wenigen Brücken in Prag, auf der neben Autos auch Straßenbahnen verkehren – und das seit der Eröffnung durchgehend. Auch zu Fuß lohnt sich ein Spaziergang: Die Aussicht auf die Altstadt-Silhouette, das Nationaltheater, den Hradschin und die Moldau ist zu jeder Tageszeit spektakulär.
Geschichte der Brücke
Die Brücke der Legionen wurde in den Jahren 1899 bis 1901 erbaut und ursprünglich zu Ehren von Kaiser Franz Joseph I. als Franz-Josefs-Brücke eingeweiht. Ihre heutige Bezeichnung erhielt sie im Jahr 1919 – als Erinnerung an die tschechoslowakischen Legionen, die im Ersten Weltkrieg aufseiten der Alliierten kämpften und eine entscheidende Rolle bei der Staatsgründung spielten.
Die Brücke wurde im 20. Jahrhundert mehrfach instand gesetzt, doch ihr historisches Erscheinungsbild blieb weitgehend erhalten. Besonders auffällig sind die monumentalen neoklassizistischen Brückenportale, die die Pracht vergangener Jahrhunderte widerspiegeln.
Architektur und Besonderheiten
Die Brücke ist knapp 350 Meter lang und etwa 16 Meter breit. Sie besteht aus neun Segmentbögen und wurde aus Granit und Sandstein gefertigt. Besonders charakteristisch sind die beiden Türmchen an den Brückenenden – vor allem das südliche Portal an der Kleinseite mit seinen Skulpturen und der Wachhäuschen-Optik fällt sofort ins Auge.
Zu den Highlights gehört auch die Brückenbeleuchtung im Jugendstil: Gusseiserne Laternen mit verzierten Sockeln sorgen nicht nur für stimmungsvolles Licht, sondern unterstreichen auch die historische Atmosphäre.
Im Unterschied zur gotischen Karlsbrücke oder zur modernen Troja-Brücke verkörpert die Brücke der Legionen eher das klassische, repräsentative Prag der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Die Brücke als Erlebnisort
Wer die Brücke überquert, kommt nicht nur in den Genuss eines traumhaften Ausblicks, sondern erlebt Prag im besten Sinne: Straßenkünstler, vorbeifahrende historische Straßenbahnen und gelegentliche Events auf der benachbarten Slawischen Insel machen die Brücke zu einem Ort, der mehr ist als nur eine Verkehrsverbindung.
Vom östlichen Ende der Brücke erreichst du direkt das Nationaltheater (Národní divadlo), einen der wichtigsten Kulturbauten in Tschechien. Am westlichen Ende geht es hinunter zum Kampa-Park oder zur Moldauinsel Dětský ostrov (Kinderinsel) – ideal für eine Pause am Wasser.
Tipps für deinen Besuch
- Fotospot: Die Brücke ist ideal für Fotos mit Blick auf die Karlsbrücke, das Panorama der Prager Burg und das gegenüberliegende Nationaltheater. Besonders schön bei Sonnenuntergang oder nachts mit beleuchteter Altstadt.
- Spaziergang: Kombiniere deinen Besuch mit einem Rundgang über die Moldauinseln oder durch das benachbarte Stadtviertel Malá Strana.
- Straßenbahn erleben: Fahre mit der Tram über die Brücke – eine der schönsten Strecken durch Prag, z. B. mit den Linien 9, 17 oder 22.
Die Brücke in Zahlen
Merkmal | Info |
---|---|
Länge | ca. 343 Meter |
Breite | ca. 16 Meter |
Bauzeit | 1899–1901 |
Ursprünglicher Name | Franz-Josefs-Brücke |
Heutiger Name | Seit 1919 „Most Legií“ |
Architekturstil | Neoklassizismus |
Funktion | Straßen-, Fuß- und Bahnverkehr |
Zeitlose Bedeutung in der Stadt
Die Brücke der Legionen ist mehr als ein Übergang über die Moldau – sie ist ein Symbol für Prags Wandel von einer kaiserlich geprägten Residenzstadt zur modernen Hauptstadt. Sie verbindet Vergangenheit und Gegenwart, Geschichte und Alltagsleben. Ob bei Tageslicht oder in nächtlicher Beleuchtung – dieser Ort hat eine ganz besondere Ausstrahlung, die Prag-Besucher nicht verpassen sollten.