Im eleganten Stadtteil Bubeneč, umgeben von alten Bäumen und Botschaftsvillen, erhebt sich die prachtvolle Villa Lanna (Lannova vila) – eines der schönsten Beispiele der Neo-Renaissance-Architektur in Prag. Erbaut wurde sie zwischen 1868 und 1872 im Auftrag von Vojtěch Lanna Junior, einem der bedeutendsten Unternehmer, Kunstmäzene und Bauherren seiner Zeit.
Der Architekt Vojtěch Ignác Ullmann schuf ein Gebäude, das den Geist italienischer Villen des 16. Jahrhunderts aufgreift: harmonische Proportionen, elegante Säulenportiken und reiche Freskenverzierungen. Die künstlerische Ausgestaltung übernahm Viktor Barvitius nach Entwürfen von Josef Mánes, dessen mythologische und allegorische Motive noch heute Wände und Decken zieren. Besonders eindrucksvoll sind die Salons, die Göttern wie Apollo, Venus und Bacchus gewidmet sind – eine Hommage an Kunst, Schönheit und Lebensfreude.
Vojtěch Lanna nutzte die Villa als Sommerresidenz und als Ort für gesellschaftliche Zusammenkünfte mit Künstlern, Wissenschaftlern und Politikern. Nach seinem Tod ging das Anwesen durch mehrere Hände, bis es in den Besitz der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (Akademie věd ČR) überging. Heute dient es als repräsentatives Gästehaus, Konferenzort und Kulturstätte.
Die Villa liegt inmitten eines gepflegten Gartens mit Terrasse und Café, das auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist – ein stiller Rückzugsort inmitten der Stadt. Von der oberen Etage oder dem Turm bietet sich ein wunderschöner Blick über Bubeneč, Troja und die Moldau.
Adresse: V Sadech 1, Prag 6 – Bubeneč
Nutzung: Tagungsort, Gästehaus und öffentlich zugängliches Café
Tipp: Ein Besuch lohnt sich besonders im Sommer – im Garten der Villa Lanna lässt sich der elegante Glanz des 19. Jahrhunderts bei Kaffee und Kuchen noch immer spüren.