Die St.-Nikolaus-Kirche in der Prager Altstadt (tschechisch: Kostel svatého Mikuláše) ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur und zählt zu den markantesten Bauwerken am Altstädter Ring. Errichtet zwischen 1732 und 1735 nach den Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer, einem der bedeutendsten Barockarchitekten Böhmens, ersetzte sie eine frühere gotische Kirche, die 1689 durch einen Stadtbrand zerstört worden war.
Geschichte und Nutzung
Die Ursprünge der Kirche reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Jahrhunderte diente sie verschiedenen christlichen Konfessionen: zunächst als Pfarrkirche der Altstadt, später als Zentrum der hussitischen Bewegung, dann als lutherische Kirche und schließlich als Benediktinerkloster. Nach der Säkularisation im Jahr 1787 wurde sie für weltliche Zwecke genutzt, darunter als Lagerhalle und Konzertsaal. Seit 1920 gehört sie der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche.
Architektur und Ausstattung
Die Kirche beeindruckt mit ihrer barocken Fassade und dem prächtigen Innenraum. Besonders hervorzuheben sind die Deckenfresken von Cosmas Damian Asam, die Szenen aus dem Leben des heiligen Nikolaus und des heiligen Benedikt darstellen. Die Stuckarbeiten stammen von Bernardo Spinetti, während die Skulpturen von Antonín Braun geschaffen wurden.
Ein besonderes Highlight ist der monumentale Kronleuchter aus böhmischem Kristallglas, ein Geschenk des russischen Zaren Alexander II. an die orthodoxe Kirche im Jahr 1880. Er hat einen Durchmesser von vier Metern, wiegt etwa 1.400 Kilogramm und wurde in der Glashütte Harrachov gefertigt.
Besuchsinformationen
Heute dient die St.-Nikolaus-Kirche nicht nur als Gotteshaus, sondern auch als Veranstaltungsort für Konzerte und kulturelle Events. Die Kombination aus historischer Architektur und musikalischer Darbietung macht einen Besuch zu einem besonderen Erlebnis.
Wenn du dich für barocke Architektur und sakrale Kunst interessierst, ist die St.-Nikolaus-Kirche in der Prager Altstadt ein absolutes Muss.
Quellen: