Jiřího z Poděbrad-Platz (Náměstí Jiřího z Poděbrad)

Im Herzen des charmanten Stadtteils Vinohrady liegt einer der angenehmsten Plätze Prags – der Jiřího z Poděbrad-Platz. Benannt nach dem böhmischen König Georg von Podiebrad (Jiří z Poděbrad), verbindet er auf einzigartige Weise Geschichte, moderne Architektur und das entspannte Lebensgefühl der Prager Stadtbewohner. Die Einheimischen nennen ihn liebevoll einfach „Jiřák“.

Geschichte und Entwicklung

Der Platz wurde 1896 im Zuge der Stadterweiterung von Vinohrady angelegt, damals noch unter dem Namen „Náměstí krále Jiřího“ (Platz des Königs Georg). Seit 1948 trägt er seinen heutigen Namen. Ursprünglich als zentraler Treffpunkt für die Bewohner des schnell wachsenden Viertels geplant, entwickelte er sich bald zu einem der wichtigsten städtischen Freiräume Prags.

Seine heutige Gestalt prägt vor allem die monumentale Kirche des Allerheiligsten Herzens Jesu (Kostel Nejsvětějšího Srdce Páně), die in den Jahren 1928 bis 1932 nach den Plänen des slowenischen Architekten Jože Plečnik errichtet wurde. Mit ihrem riesigen Ziegelfassadenbau und dem markanten Turm mit Uhr und Kreuz zählt sie zu den bedeutendsten sakralen Bauwerken des 20. Jahrhunderts in Tschechien.

Architektur und Atmosphäre

Der Jiřího z Poděbrad-Platz ist rechteckig angelegt und von prachtvollen Wohnhäusern aus der Jahrhundertwende umgeben. Im Zentrum erstreckt sich eine grüne Parkanlage mit alten Bäumen, Rasenflächen und Sitzgelegenheiten – ein Ort, an dem das Leben etwas langsamer verläuft als im Trubel der Innenstadt. Hier treffen Familien mit Kindern, Studierende, Hundebesitzer und Ruhesuchende gleichermaßen aufeinander.

Die Architektur rund um den Platz zeigt die für Vinohrady typische Mischung aus Jugendstil- und Neorenaissance-Fassaden, die gemeinsam mit Plečniks moderner Kirche ein faszinierendes architektonisches Ensemble bilden. Unter dem Platz liegt die Metrostation Jiřího z Poděbrad (Linie A), die 1980 eröffnet wurde und den Platz bequem mit der Innenstadt verbindet.

Leben und Veranstaltungen

Heute ist der Jiřího z Poděbrad-Platz ein lebendiger Treffpunkt mit einer besonderen Atmosphäre. Regelmäßig findet hier ein beliebter Bauernmarkt statt, auf dem du regionale Produkte, frisches Obst, Käse, Blumen und tschechisches Streetfood kaufen kannst. Besonders am Wochenende ist der Platz voller Leben – Einheimische schlendern von Stand zu Stand, Kinder spielen auf der Wiese, und ringsum laden gemütliche Cafés und Bistros zum Verweilen ein.

In den Sommermonaten verwandeln Food-Festivals, Weinwochenenden oder Open-Air-Events den Platz in eine kleine Bühne für das Prager Stadtleben. Trotz dieser Lebendigkeit bleibt er stets überschaubar und freundlich – ein authentischer Ort, an dem du den Alltag der Prager miterleben kannst.

Aktuelle Umgestaltung

Seit einigen Jahren wird der Jiřího z Poděbrad-Platz umfassend saniert. Ziel ist es, mehr Grünflächen zu schaffen, neue Bäume zu pflanzen, das Regenwasser besser zu nutzen und den Platz nachhaltiger zu gestalten. Auch Wege, Beleuchtung und Sitzbereiche werden modernisiert. Während der Arbeiten kann es zeitweise zu Einschränkungen kommen, doch die Atmosphäre bleibt einladend – und der Abschluss der Neugestaltung ist für 2026 geplant.

Tipps für deinen Besuch

  • Beste Zeit: Besonders schön ist der Platz am Vormittag, wenn der Markt geöffnet ist.
  • Highlight: Ein Besuch der Kirche des Allerheiligsten Herzens Jesu – sie beeindruckt sowohl außen als auch im Inneren mit Plečniks einzigartigem Stil.
  • Rundgang: Von hier aus lässt sich wunderbar ein Spaziergang durch Vinohrady beginnen, etwa Richtung Riegrovy sady oder zur Friedensstraße (náměstí Míru).
  • Erreichbarkeit: U-Bahn-Linie A, Station Jiřího z Poděbrad; alternativ Tramlinien 11 und 13.

Der Jiřího z Poděbrad-Platz ist einer jener Orte, die Prag von seiner alltäglichen, aber zugleich faszinierenden Seite zeigen. Zwischen Marktständen, Kirchenarchitektur und Stadtgrün spürst du hier das echte Lebensgefühl der Vinohrady – ruhig, charmant und voller Prager Charakter.