Was sich heute als belebte Altstadt mit Kopfsteinpflaster und Barockfassaden zeigt, verbirgt darunter eine andere, dunklere Welt: die unterirdischen Gewölbe Prags. Bei der geführten Tour „Old Town, Medieval Underground & Dungeon Tour“ tauchst du buchstäblich ab – hinab in vergessene Gänge, düstere Verliese und geheimnisvolle Keller, die direkt aus dem Mittelalter stammen. Die Tour führt dich durch bis zu zwei Etagen tief liegende Räume, erbaut im 12. bis 14. Jahrhundert, die heute verborgen unter dem modernen Straßenniveau liegen.
Dort unten erlebst du Geschichte hautnah: Du erfährst, wie die Menschen einst lebten – und litten. Geschichten über mittelalterliche Justiz, Hinrichtungen, Alchemie, Brände, Überschwemmungen und Seuchen lassen die Vergangenheit lebendig werden. Besonders eindrucksvoll: das rekonstruierten Alchemielabor und der Raum mit originalgetreu nachgestellten Folterinstrumenten. Auch die Legende vom Prager Golem wird hier in Szene gesetzt.
Die Tour dauert rund 80 Minuten und beginnt direkt am Male Namesti, unweit des Altstädter Rings. Ein Guide führt dich durch die unterirdische Anlage, gibt spannende Hintergrundinfos – und sorgt garantiert für Gänsehaut. Perfekt für alle, die Prag nicht nur oberflächlich entdecken wollen, sondern auch seine dunklen Geheimnisse erkunden möchten.
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Stand: August 2025
Themenüberblick:
- Prags mittelalterliche Unterwelt: Die geheimnisvolle Tour unterhalb Prags Altstadt erleben
- Prags unterirdische Altstadt – Geschichte unter deinen Füßen
- Atmosphäre: Abtauchen in eine vergessene Welt
- Mittelalterliche Keller und geheime Gänge – der Ablauf der Tour
- Das geheime Alchemielabor und die Legende vom Golem
- Der Kerker und die Folterkammer – Prags düstere Seite
- Pest, Fluten und Rebellionen – Historische Ereignisse hautnah
- Für wen lohnt sich die Untergrund-Tour – und für wen nicht?
- Praktische Infos zur Tour
- Ähnliche und ergänzende Touren in Prag

Prags mittelalterliche Unterwelt: Die geheimnisvolle Tour unterhalb Prags Altstadt erleben
Ein Blick in Prags unterirdische Gänge und Gewölbe lässt dich die Geschichte hautnah spüren.
Stell dir vor, du stehst auf dem Altstädter Ring in Prag – umgeben von prachtvoller Gotik und Barock, vom Klappern der Kutschen und dem Stimmengewirr der Touristen. Doch direkt unter deinen Füßen schlummert eine andere Welt: das unterirdische Prag. In tiefen Kellern und verborgenen Gängen unter der Altstadt liegt ein Stück Mittelalter, das über Jahrhunderte vergessen war und nun darauf wartet, von dir entdeckt zu werden. Die Prague Oldtown, Medieval Underground & Dungeon Tour (auch oft einfach Prag Untergrund-Tour genannt) nimmt dich mit auf diese spannende Zeitreise in Prags verborgene Vergangenheit – ein echter Prag-Geheimtipp für alle, die abseits der bekannten Pfade etwas Außergewöhnliches erleben wollen.
Prags unterirdische Altstadt – Geschichte unter deinen Füßen
Die unterirdischen Gewölbe der Prager Altstadt entstanden, weil die Stadt buchstäblich über sich hinausgewachsen ist. Vor vielen Jahrhunderten waren die heutigen Keller normale Erdgeschosse. Im Laufe der Zeit wurden jedoch Straßenniveau und Gebäude immer wieder angehoben, teils um Schutz vor Überschwemmungen der Moldau zu bieten. So kam es, dass man im 19. Jahrhundert die Straßen Prags stellenweise um ein ganzes Stockwerk anhob, um ständige Hochwasserschäden zu vermeiden. Die alten Räume darunter wurden mit Schutt gefüllt oder einfach vergessen. Vor etwa 800 Jahren existierte bereits eine Stadt unterhalb der heutigen – diese wurde irgendwann „begraben“, als neue Häuser und Paläste direkt darüber errichtet wurden. Teile dieses verborgenen Prags blieben jedoch intakt und sind bis heute erhalten. Sie erzählen die Geschichte einer längst vergangenen Zeit. Diese Tour holt die Vergangenheit ans Licht, indem sie dich bis zu zwei Stockwerke tief unter die gepflasterten Gassen der Altstadt führt. Hier unten spürst du sofort, welche Bedeutung diese unterirdische Altstadt für Prag hat: Sie ist ein lebendiges Geschichtsbuch aus Stein und Mörtel, das vom Alltag, den Sorgen und den Geheimnissen der Menschen im Mittelalter zeugt.
Atmosphäre: Abtauchen in eine vergessene Welt
Der Moment, in dem du die Treppen nach unten steigst und das Tageslicht hinter dir lässt, ist magisch. Mit jedem Schritt wird es kühler und dunkler, und der Lärm der Stadt verstummt allmählich. Oben auf den Straßen herrscht geschäftiges Treiben, unten empfängt dich plötzlich Stille – nur die Stimme deines Guides und eure vorsichtigen Schritte sind zu hören. Dicke mittelalterliche Mauern schlucken die Geräusche der Moderne vollständig. Du findest dich in engen Gängen und weiten Gewölben wieder, beleuchtet von schummrigem Licht. Die Luft ist etwas kühler und leicht feucht, und es riecht nach altem Stein – nicht unangenehm, sondern authentisch, als hätte die Geschichte selbst ihren Duft hinterlassen. In dieser ganz eigenen Atmosphäre fühlst du dich sofort ins Mittelalter zurückversetzt. Jeder Raum und jeder Gang hat seinen eigenen Charakter: Mal sind es grob behauene Steinwände, mal Ziegelgewölbe, mal führen kleine Durchgänge in neue Kammern. Die Stille und Dunkelheit hier unten sind nicht unheimlich, sondern faszinierend – fast wie eine Zeitkapsel, die die Hektik der Außenwelt ausschließt. So kannst du dich voll und ganz auf die Geschichten konzentrieren, die diese Mauern zu erzählen haben.
Mittelalterliche Keller und geheime Gänge – der Ablauf der Tour
Dein Abenteuer beginnt direkt im Herzen der Altstadt. Treffpunkt ist ein unscheinbarer Durchgang am Malé náměstí (Kleiner Ring) Nr. 11, gleich beim Altstädter Ring – in der Nähe des berühmten Hotels U Prince und der Black Angel’s Bar. Hier, im kleinen Ticket-Büro von Prague Underground Tours, lernst du deinen Guide kennen. Nach einer kurzen Einführung und dem Check-in geht es auch schon los: Gemeinsam mit deiner Gruppe betrittst du die erste versteckte Tür in die Vergangenheit.
Schon nach wenigen Schritten steigst du hinab in den ersten Keller. Bis zu zwei Stockwerke unter der Erde geht es im Verlauf der Tour nach unten. Verwinkelte Gänge verbinden verschiedene unterirdische Räume, Hallen und Kellergewölbe miteinander. Dein Guide führt euch sicher durch dieses Labyrinth und kennt jeden Schritt. Du wanderst durch romanische und gotische Gewölbe aus dem 12. bis 14. Jahrhundert – einige der uralten Mauern hier unten sind über 700 Jahre alt. In diesen Gemäuern stehst du quasi mitten in der Geschichte. Es fällt leicht, sich vorzustellen, wie hier einst Menschen lebten, arbeiteten oder Unterschlupf suchten.
Unterwegs zeigt dir der Guide verschiedene historische Ausstellungen und Installationen. In einigen Räumen sind Gegenstände und Nachbildungen ausgestellt: alte Werkzeuge, Waffen und Alltagsgegenstände, die vom Leben im Mittelalter erzählen. Du siehst z.B. einfache Öllampen, mit denen man die Keller beleuchtete, Weinfässer aus alter Zeit oder Rüstungen und Schwerter, die an längst vergangene Konflikte erinnern. An den Wänden hängen Schautafeln mit Hintergrundinformationen, und dein Guide füllt jeden Raum mit spannenden Erläuterungen. So erfährst du etwa, wozu die einzelnen Keller ursprünglich dienten – manche waren Lagerräume für Waren und Lebensmittel, andere vielleicht Wohnräume oder sogar geheime Treffpunkte in unruhigen Zeiten. Jede Nische birgt eine neue Überraschung: Mal entdeckst du einen zugemauerten Durchgang, mal einen alten Brunnen oder eine versteckte Kammer hinter einer Holztür.
Während du durch die Schatten schreitest, wird die Vergangenheit lebendig. Dein Guide erzählt fesselnde Anekdoten über das mittelalterliche Prag. Du hörst, wie die Menschen hier unten ihren Alltag verbrachten – von den Kellnern und Brauern, die Bier in kühlen Kellern lagerten, bis zu den Händlern, die während der Markttage vielleicht ihre Wertsachen im Untergrund versteckten. Immer wieder bleibt die Gruppe stehen, und der Guide leuchtet mit seiner Taschenlampe auf Details: zum Beispiel auf eine in den Stein geritzte Jahreszahl oder ein Familienwappen über einem Torbogen. Solche Kleinigkeiten lassen erahnen, wer diese Räume einst gebaut und genutzt hat. So wird der Rundgang zu einer richtigen Zeitreise, bei der du die Schichten der Stadt nach und nach durchdringst.
Das geheime Alchemielabor und die Legende vom Golem
Einer der mystischsten Höhepunkte der Tour ist das geheime Alchemistenlabor, tief im Untergrund verborgen. In einem kleinen Gewölberaum entdeckst du altes laborähnliches Gerät: Retorten, Kolben, Mörser und seltsame Apparaturen aus Metall und Glas. Es wirkt fast so, als hätte der Alchemist den Raum nur kurz verlassen und könnte jeden Moment zurückkehren, um sein Elixier des Lebens anzusetzen. Tatsächlich gab es in Prag einst viele Alchemisten, besonders um 1600 zur Zeit von Kaiser Rudolf II., der für seine Faszination an den geheimen Künsten bekannt war. Dieses unterirdische Labor wurde erst vor wenigen Jahren durch Zufall entdeckt – nämlich nach dem großen Moldau-Hochwasser von 2002. Damals brach in einem Altstadtgebäude der Boden ein und man stieß auf ein verborgenes Gewölbe voller merkwürdiger Gefäße und Chemikalien. Heute ist dieser Fund als Speculum Alchemiae Museum bekannt und zeigt eine authentische Alchemistenwerkstatt mit originalem Gerät. Auf der Tour bekommst du einen Eindruck von dieser Welt: Der Guide erläutert, wie Alchemisten hier versuchten, Blei in Gold zu verwandeln und den Stein der Weisen zu finden. Sogar ein ausgestopftes Krokodil hängt von der Decke – im Mittelalter erzählte man Besuchern, es sei ein Drache, um Eindruck zu schinden. Diese Szenerie gibt der Führung einen beinahe magischen Touch und zeigt dir eine okkulte Seite Prags, die viele Besucher sonst nie zu Gesicht bekommen.
Untrennbar mit Prags geheimnisvoller Unterwelt verbunden ist auch die Legende vom Golem. Dein Guide erzählt die Geschichte des Rabbi Löw aus dem 16. Jahrhundert, der der Überlieferung nach aus Lehm einen Golem erschuf, um die Prager Juden vor Verfolgung zu schützen. In der Tour erfährst du, wie dieser legendäre Golem in einem Anfall von Wut die Altstadt unsicher gemacht haben soll – und wie er schließlich wieder zur Ruhe gelegt wurde. Der Golem ist bis heute eine der berühmtesten Sagenfiguren Prags. Hier unten, in den dunklen Gewölben, fällt es nicht schwer, sich vorzustellen, wie so ein tonernes Ungeheuer zum Leben erwacht. Möglicherweise verbirgt sich hinter einer der schweren Holztüren sogar eine Nachbildung des Golem oder eine Darstellung dieser Legende, die den erzählten Geschichten zusätzlich Leben einhaucht. Die Mischung aus historischer Wahrheit (etwa den echten Alchemielaboren) und mystischer Legende (der Golem) macht diesen Teil der Tour besonders reizvoll. Geschichte und Mythos liegen in Prag oft nah beieinander – und du stehst in diesem Moment mitten drin.
Der Kerker und die Folterkammer – Prags düstere Seite
Nachdem du viel über den Alltag und die Geheimwissenschaften des alten Prag erfahren hast, führt dich die Tour in einen Teil der Unterwelt, der dir einen Schauder über den Rücken jagen kann: den mittelalterlichen Kerker. Tief unter dicken Gemäuern liegt ein finsterer Raum, in dem einst Gefangene eingesperrt waren. Aufgestellt sind hier allerlei Folterinstrumente und Geräte zur Vollstreckung grausamer Strafen. Dein Guide warnt vielleicht schmunzelnd: „Nicht anfassen!“ – die Exponate sind zwar nur Nachbildungen, aber sie vermitteln eindrücklich, wie brutal es im Mittelalter zuging. Du siehst zum Beispiel einen hölzernen Pranger, Daumenschrauben, eiserne Ketten an den Wänden und möglicherweise eine streckenartig aufgebaute Folterbank. In einer Ecke steht eine gespenstische Eiserne Jungfrau (eine sarcophagusartige eisene Kammer mit innenliegenden Spießen). Jeder dieser Gegenstände erzählt von menschlichem Leid und von einer Zeit, als Recht und Gesetz grausam durchgesetzt wurden.
Während du dich fröstelnd umschaust, lässt der Guide die Schicksale der Gefangenen lebendig werden. Er berichtet von den Methoden der Folter und Bestrafung, die im alten Prag angewandt wurden. So erfährst du zum Beispiel, dass man Verurteilte manchmal einfach in dunkle Löcher warf und sie dort ohne Nahrung eingesperrt ließ, bis sie elendig starben. In der Tat gab es im mittelalterlichen Prag Verließe, in denen Schuldner oder Ketzer so ihrem Ende entgegensahen – ein grausamer Tod in absoluter Finsternis. Ein besonders beklemmendes Detail: In einem der Verliese standen die Unglücklichen so dicht gedrängt, dass sie weder sitzen noch liegen konnten. Solche Erzählungen wirken in dieser authentischen Umgebung umso intensiver und lassen dich das Grauen jener Zeit fast körperlich nachempfinden.
Natürlich darf an diesem Ort auch Prags berüchtigter Henker nicht fehlen: Jan Mydlář. Dein Guide wird dir von ihm berichten – jenem Scharfrichter des 17. Jahrhunderts, der vor allem durch eine blutige Tat berühmt-berüchtigt wurde. Mydlář war es, der im Jahr 1621 auf dem Altstädter Ring 27 böhmische Adelige und Aufständische an einem einzigen Tag hinrichten musste. Diese Hinrichtung der Anführer des böhmischen Ständeaufstands (nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg) ging als grausiges Ereignis in die Geschichte Prags ein. Im Kerker erfährst du die Hintergründe: Warum wurden diese Männer zum Tode verurteilt? Wie lief eine öffentliche Enthauptung ab? Jan Mydlář soll der Legende nach 19 Hiebe mit dem Schwert gebraucht haben, um alle zu enthaupten – kein Wunder also, dass sein Name bis heute Schrecken und Faszination zugleich auslöst. Vielleicht siehst du hier unten sogar eine Nachbildung seines Schwertes oder der Richtbank. Sicher ist: Die Erzählungen über Folter und Hinrichtungen sind nichts für Zartbesaitete, aber unglaublich spannend. Sie zeigen dir eine Seite von Prag, die im krassen Gegensatz zur romantischen Stadt oben an der Oberfläche steht.
Pest, Fluten und Rebellionen – Historische Ereignisse hautnah
Prags Untergrund war Zeuge zahlreicher dramatischer historischer Ereignisse, und viele davon kommen während der Tour zur Sprache. So wütete in Prag mehrmals die Pest – und eine der schlimmsten Epidemien traf die Stadt im Jahr 1380. Dein Guide lässt dich nachempfinden, was es bedeutete, als die Schwarze Tod durch die Gassen zog: Ganze Straßenzüge sollen entvölkert gewesen sein, Keller dienten als Lager für Leichen, und die Menschen lebten in ständiger Angst. Noch heute erinnert in Prag so manche Pestsäule auf den Plätzen an diese Zeit, in der Tausende starben. Wenn du in den feuchten Gewölben stehst, kannst du dir gut vorstellen, wie die Bewohner sich vielleicht hier unten verkrochen, um der Seuche zu entkommen – meist vergeblich.
Auch verheerende Fluten hat Prag immer wieder erlebt. Dein Guide wird sicherlich die Hochwasser von 2002 und 2013 erwähnen, die selbst in neuerer Zeit enorme Schäden anrichteten. Interessanterweise verdankt man dem Hochwasser von 2002 sogar einige Entdeckungen, wie du bereits beim Alchemielabor erfahren hast. Aber auch im Mittelalter waren Überschwemmungen eine ständige Gefahr: Die Moldau trat regelmäßig über die Ufer und überschwemmte Keller und Straßen. Nach der sogenannten 500-Jahr-Flut von 1845 und der Jahrhundertflut von 1890 begann man schließlich, Prag gegen Hochwasser zu rüsten – daher auch die Anhebung des Straßenniveaus, die die heutige Unterstadt erst schuf. Wenn du durch die Unterwelt gehst, siehst du stellenweise vielleicht Wasserlinien oder Salzablagerungen an den Wänden, die von vergangenen Überschwemmungen zeugen. Solche Spuren machen die Geschichte greifbar: Du stehst an dem Ort, wo die Katastrophen direkt passierten.
Ein weiteres großes Thema sind die Aufstände und Rebellionen, die Prag im Laufe seiner Geschichte erschüttert haben. Die Führung lässt dich auch diese Kapitel miterleben. So erfährst du zum Beispiel vom ersten Prager Fenstersturz im Jahr 1419, als wütende Hussiten katholische Ratsherren aus dem Rathausfenster warfen – der Auftakt zu blutigen religiösen Unruhen. Im ganzen Land entbrannte daraufhin der Hussitenkrieg, und Prag wurde zum Schlachtfeld zwischen Reformierten und Katholiken. Stell dir vor, wie in diesen Gängen vielleicht heimlich Waffen gelagert oder Verletzte versorgt wurden, während oben die Kämpfe tobten. Ebenso dramatisch war der zweite Prager Fenstersturz von 1618, der den Dreißigjährigen Krieg auslöste. Auch darüber wirst du sicherlich hören, denn er führt schließlich zu jenem Ereignis von 1621, das du im Kerker schon kennengelernt hast (der Hinrichtung der Rebellenführer durch Jan Mydlář). Die mehr als 1000-jährige Geschichte Prags ist voller solcher Wendepunkte, und der Untergrund der Stadt bewahrte Spuren davon. Während der Tour werden diese Geschehnisse nicht trocken heruntergebetet, sondern dort erzählt, wo man sie fast spüren kann – an den Originalschauplätzen. Du stehst im Untergrund und lauschst den Erzählungen über Pestzüge, Hochwasser und Revolutionen, und plötzlich verbinden sich Ort und Geschichte zu einem Gesamtbild. Genau das macht die Tour so eindrucksvoll: Du erlebst Geschichte, statt sie nur zu hören.
Für wen lohnt sich die Untergrund-Tour – und für wen nicht?
Die Prague Old Town Underground & Dungeon Tour ist ein Erlebnis, das du so schnell nicht vergessen wirst. Doch ist sie auch das Richtige für dich? Unbedingt machen solltest du diese Tour, wenn dich Geschichte fasziniert und du Prag einmal aus einer völlig neuen Perspektive erleben möchtest. Sie ist ideal für History Nerds, Mittelalter-Fans und alle, die beim Stadtbummel gern etwas dazulernen. Wenn du wissen willst, wie die Menschen früher lebten, wohin sie sich bei Gefahr zurückzogen und was sich unter den touristischen Hotspots verbirgt, dann bist du hier goldrichtig. Auch wer ein Faible für Mythen und Legenden hat – Stichwort Golem – wird großen Gefallen an der Tour finden. Die Mischung aus Fakten und Gruselgeschichten ist äußerst unterhaltsam. Fotografen wiederum schätzen die Tour, weil sich in den schummrigen Gewölben und Gängen tolle Lost Place-Motive auftun. Kurz: Diese Tour lohnt sich für dich, wenn du abenteuerlustig bist, gern verborgene Orte erkundest und dich von einer guten Geschichte mitreißen lässt. Zudem ist sie ein super Tipp, wenn du Prag schon oberirdisch kennst und etwas Neues suchst – der Blick unter die Oberfläche erweitert dein Bild der Stadt ungemein (ein wahrer Prag-Geheimtipp!).
Nicht geeignet ist die Tour allerdings für jeden. Wenn du Platzangst hast, solltest du es dir gut überlegen: Die Keller sind zwar geräumig genug, aber es gibt auch mal engere Gänge und niedrige Decken, in denen sich Leute mit Klaustrophobie unwohl fühlen könnten. Ähnliches gilt, wenn du starke Angst vor Dunkelheit hast – obwohl es beleuchtet ist, ist es natürlich dunkler und fensterlos. Ebenfalls nicht zu empfehlen ist die Tour für Menschen mit stark eingeschränkter Mobilität oder im Rollstuhl Es gibt einige steile Treppen hinab und keine Aufzüge; außerdem geht es über unebene, alte Steinböden. Mit einem Kinderwagen kommst du hier unten ebenfalls nicht weit. Kinder unter 7 Jahren sind offiziell von der Tour ausgeschlossen – für Kleinkinder wäre das Erlebnis auch zu unheimlich und anstrengend. Ältere Kinder (so ab ca. 8–10) können aber durchaus ihren Spaß haben, wenn sie sich für Ritterzeiten und Grusel interessieren; die Tour kann eine tolle, lehrreiche Abenteuerstunde für sie sein (einige Guides würzen ihre Erzählungen mit Humor, sodass auch Jugendliche gebannt zuhören). Beachte jedoch: Empfindsame Gemüter könnten von den Folter-Themen schockiert werden. Wer also keinerlei blutige Details hören mag, für den ist diese Tour vielleicht nichts. Und solltest du ein Problem mit etwas Schmutz an den Schuhen haben oder erwartest du glänzende High-Tech-Effekte, wirst du hier unten enttäuscht – der Reiz liegt gerade im Authentischen, Rustikalen. Alles in allem aber gilt: Wenn dich Prag über und unter der Erde reizt, dann solltest du dir diese einzigartige Führung nicht entgehen lassen.
Praktische Infos zur Tour
Bevor du dich ins Abenteuer Untergrund stürzt, hier noch die wichtigsten Fakten und Tipps für die Tour:
- Dauer: Etwa 1 Stunde 20 Minuten solltest du einplanen. Die Zeit vergeht wie im Flug, doch es ist genug, um mehrere Abschnitte des Untergrunds ohne Eile zu erkunden.
- Sprachen: Die Tour wird täglich auf Englisch angeboten, oft auch auf Deutsch (abhängig von der Verfügbarkeit eines deutschsprachigen Guides). Achte bei der Buchung darauf, die gewünschte Sprache auszuwählen – aus Sicherheitsgründen sollte jeder Teilnehmer der Toursprache mächtig sein, damit man alle Anweisungen versteht.
- Zeiten: In der Regel gibt es pro Tag mehrere Startzeiten, z.B. nachmittags und abends. Im Sommer findet die Tour oft auch spätabends statt, was eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre bieten kann. Informiere dich im Voraus über die aktuellen Uhrzeiten (online buchbar).
- Treffpunkt: Malé náměstí 11, Prag 1 (Altstadt) im Durchgang zur Kunstpassage – ca. 20 Meter rechts neben der Black Angel’s Bar am Hotel U Prince. Dort befindet sich das Ticket Office von Prague Underground Tours. Sei 5–10 Minuten vor Tourbeginn vor Ort für Check-in und Einführung. Bedenke: Nach Tourstart darf niemand mehr nachträglich dazustoßen, sei also pünktlich.
- Buchung: Online reservieren ist empfehlenswert (z.B. über die Webseite des Anbieters oder Vermittler wie GetYourGuide), da die Plätze begrenzt sind. Kurzentschlossene können Restkarten manchmal direkt vor Ort kaufen, aber verlass dich nicht darauf – viele Touren sind ausgebucht. Preislich liegt die Tour für Erwachsene bei rund 25–30 € (etwa 600–650 CZK), was für das Gebotene ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ist. Ermäßigungen gibt es oft für Studenten, und Kinder bis zu einem gewissen Alter zahlen weniger oder nichts.
- Gruppengröße: Die Gruppen sind in der Regel überschaubar (keine Massenführung), meist um die 15 Personen. So bleibt die Atmosphäre intim, man kommt gut durch die engen Passagen und kann Fragen stellen – was die Guides auch gerne zulassen.
- Ausrüstung & Kleidung: Da es im Untergrund kühl und leicht feucht sein kann, empfiehlt es sich, eine leichte Jacke oder einen Pulli mitzunehmen, vor allem im Sommer, wenn man von der Hitze nach unten kommt. Wichtig sind bequeme, feste Schuhe – High Heels oder Flip-Flops wären fehl am Platz, denn der Boden ist uneben und es gibt etliche Stufen. Vielleicht nicht das neueste weiße Schuhwerk wählen, da es staubig werden kann. Ein kleiner Rucksack ist okay, große Taschen könnten in engen Gängen stören.
- Barrierefreiheit: Leider ist die Tour nicht barrierefrei – es gibt keine Aufzüge und viele Treppen. Wer auf Gehhilfen angewiesen ist, wird Schwierigkeiten haben. Für Rollstuhlfahrer ist die Teilnahme nicht möglich. Auch Schwangeren im fortgeschrittenen Stadium oder Personen mit Herz-/Kreislaufproblemen wird eher abgeraten, da das Treppensteigen und die Umgebung anstrengend sein könnten.
- Verhaltenshinweise: In den unterirdischen Räumen gilt Vorsicht: Pass auf deinen Kopf bei niedrigen Decken und halte dich an die Wege, die der Guide vorgibt. Einige Bereiche sind eng – hier der Tipp: ruhig hintereinander gehen und nicht drängeln. Fotografieren ist erlaubt und absolut lohnenswert – du wirst einige eindrucksvolle Motive finden. Videoaufnahmen sind jedoch untersagt, außer du hast eine spezielle Genehmigung. Bitte nimm Rücksicht auf die Atmosphäre: Ein Blitzlichtgewitter in der Folterkammer würde die Stimmung zerstören. Lieber sparsam blitzen oder auf hohe ISO setzen.
- Sprich den Guide an: Die Tourguides sind hervorragend ausgebildet und oft wahre Geschichtsexperten. Wenn du eine Frage hast – nur zu! Ob es um die Baugeschichte geht oder um eine Anekdote, die er erwähnt hat: Die Guides beantworten Fragen meist mit Begeisterung. Das Feedback früherer Teilnehmer lobt immer wieder die leidenschaftlichen Erzählungen der Guides, die komplexe Historie spannend und verständlich rüberbringen.
Zum Ende der Tour tauchst du wieder auf – im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn du zurück ans Tageslicht kommst und die Prager Altstadt mit neuen Augen betrachtest, wird dir bewusst, was du gerade erlebt hast: eine Reise in Prags Schattenwelt, direkt unter den belebten Straßen.
Ähnliche und ergänzende Touren in Prag
Nach dieser Untergrund-Tour hast du vielleicht Lust auf noch mehr düstere Geheimnisse der Goldenen Stadt. Tatsächlich gibt es in Prag einige ähnliche Touren, die perfekt als Ergänzung passen:
- Geister- und Legendentouren: Wenn dir der Sinn nach Gänsehaut und schaurigen Geschichten steht, kannst du abends an einer Prager Geistertour teilnehmen. In der Altstadt werden Geister & Legenden-Rundgänge angeboten, bei denen kostümierte Guides mit Laternen durch dunkle Gassen führen. Du hörst von ruhelosen Seelen, kopflosen Templern und spukenden Mönchen – natürlich alles im Kontext der Prager Geschichte. Diese Touren spielen zwar meist über der Erde, aber die Atmosphäre in den verwinkelten Altstadtgassen bei Nacht ist genauso mystisch. Eine Geistertour ist die perfekte Möglichkeit, nach der historischen Untergrund-Tour noch die gruselige Seite Prags kennenzulernen.
- Prager Burg bei Nacht & Alchemie: Es gibt spezielle Abendtouren, die sich den Mysterien und der Alchemie widmen – teils auf der Prager Burg, teils in der Altstadt. Dort erfährst du mehr über Kaiser Rudolfs Alchemisten am Hradschin, besuchst vielleicht weitere unterirdische Winkel und hörst zusätzliche Legenden rund um Magie und das Goldene Prag.
- Bunker- und Kommunismustour: Interessierst du dich neben dem Mittelalter auch für jüngere Geschichte? Dann ist die Prager Bunkertour spannend. Dabei steigst du in einen echten Atombunker aus der Zeit des Kalten Krieges hinab. Diese Tour ist zwar thematisch anders gelagert, aber ebenfalls unterirdisch und gibt dir Einblicke in Prags Zeit unter kommunistischer Herrschaft – ein reizvoller Kontrast zur mittelalterlichen Unterwelt.
- Altstädter Rathaus Untergrund: Falls dich insbesondere der Untergrund des Altstädter Rathauses reizt (dort, wo auch die Astronomische Uhr steht), kannst du überlegen, eine offizielle Rathausführung zu machen. Dabei geht es auch in die Kellerräume unter dem Rathaus, die teilweise als mittelalterliches Gefängnis dienten. Einige Bereiche überschneiden sich zwar mit der hier beschriebenen Tour, aber echte Fans können hier noch detailliertere Infos vom Stadtmuseum bekommen.
Zum Schluss bleibt zu sagen: Die Prague Oldtown Underground & Dungeon Tour ist ein unvergleichliches Erlebnis für Prag-Besucher, die mehr wollen als Postkartenmotive. Du hast die Möglichkeit, unterirdisches Prag mit eigenen Augen zu sehen und Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Ob alte Gemäuer, schaurige Legenden oder packende Anekdoten – diese Tour liefert all das in kompakten 80 Minuten. Pack deine Neugier ein und wag dich hinab in Prags Unterwelt – du wirst es garantiert nicht bereuen!
Quellen: