Petřín-Gärten (Petřínské Sady)

Der Petřín-HügelPetřínské sady oder einfach Petřín; zu deutsch auch Laurenziberg, ist ein Park-Hügel in Prag, der sich auf der Westseite im Stadtteil Kleinseite (Malá Strana) über dem Fluss Moldau befindet und eine Höhe von 327 Metern hat. Auf dem Berggipfel steht der ca. 63 meter hoher Aussichtsturm Petřín (Petřínská rozhledna) zu dem eine Seilbahn führt. Am Hang rund um den Berg befindet sich ein großflächiger Park mit schönen gepflegten Gärten und romantischen Wegen über die man die Bergspitze bzw. das Tal zu Fuß erreichen kann. Die Petřín-Gärten sind eine der beliebtesten und malerischsten Grünanlagen in Prag mit einigen Sehenswürdigkeiten und sind ein Paradies für Natur- und Kulturliebhaber.


Adresse:
Petřín, 169 00 Praha 6 – Strahov
Die genauen Google Maps Koordinaten lauten 39JV+HH Prag, Tschechien


Geschichte

Der Petřín-Hügel hat eine lange Geschichte. Bereits im Mittelalter wurden hier Obstgärten und Weinberge angelegt. Im 19. Jahrhundert begann man, den Hügel in einen öffentlichen Park umzuwandeln, der heute aus verschiedenen Gartenanlagen besteht, darunter der Rosengarten, der Seminar-Garten und der Kinsky-Garten.

Der Name „Petřín“ leitet sich vom lateinischen Wort petra ab, was „Fels“ bedeutet, da der Hügel einst als Steinbruch genutzt wurde. Heute ist der Hügel ein Symbol für Entspannung und Romantik in Prag.



Sehenswürdigkeiten

Die Petrínské Sady sind nicht nur für ihre Natur bekannt, sondern auch für ihre kulturellen und architektonischen Highlights:

Petřín-Aussichtsturm (Petřínská rozhledna)

Der 63,5 Meter hohe Turm erinnert an den Eiffelturm in Paris und wurde 1891 zur Landesjubiläumsausstellung erbaut. Von seiner Spitze bietet sich ein atemberaubender Panoramablick über Prag und die Umgebung. Der Aufstieg erfolgt über eine Wendeltreppe mit 299 Stufen oder mit einem Aufzug.

Spiegellabyrinth

In der Nähe des Aussichtsturms befindet sich ein Spiegelkabinett, das besonders bei Familien mit Kindern beliebt ist. Es bietet unterhaltsame Illusionen und verzerrte Spiegelbilder.

Hungerwand (Hladová zeď)

Diese historische Mauer aus dem 14. Jahrhundert wurde unter Karl IV. erbaut, offiziell zur Verteidigung der Stadt, aber auch, um den armen Bevölkerungsschichten während einer Hungersnot Arbeit und Einkommen zu geben.

Štefánik-Observatorium

Am oberen Rand des Parks liegt das Observatorium, das sowohl eine Ausstellung über Astronomie als auch Teleskope für die Sternenbeobachtung bietet.

Rosengarten

Ein bezaubernder Garten mit zahlreichen Rosensorten, der besonders im Sommer einen romantischen Anblick bietet.


Natur und Erholung

Die Petrínské Sady bieten weitläufige Grünflächen, schattige Wege und zahlreiche Bänke, die zum Verweilen einladen. Der Hügel ist von dichten Wäldern und blühenden Wiesen durchzogen, die zu jeder Jahreszeit einen besonderen Charme haben.

Spazierwege

  • Die vielen Serpentinenpfade führen durch den gesamten Park und bieten verschiedene Perspektiven auf die Stadt.
  • Eine besonders beliebte Route ist der Aufstieg von der Kleinseite bis zum Aussichtsturm.

Picknick und Ruhe

Die ruhigen Wiesen und Gärten machen den Park zu einem idealen Ort für Picknicks oder eine Pause vom Trubel der Stadt.


Anreise

  • Standseilbahn: Die Petřín-Standseilbahn fährt von der Haltestelle Újezd bis zur Spitze des Hügels und ist Teil des öffentlichen Verkehrsnetzes (gültiges ÖPNV-Ticket erforderlich).
  • Zu Fuß: Vom Kampa-Park oder der Kleinseite aus erreicht man den Hügel über verschiedene Wege.

Tipps für Besucher

  • Beste Besuchszeit: Frühling und Sommer sind ideal für blühende Gärten, während der Herbst mit farbenfrohem Laub beeindruckt.
  • Bequemes Schuhwerk: Aufgrund der Steigungen und Wege ist gutes Schuhwerk zu empfehlen.
  • Fotospots: Der Aussichtsturm und die Gärten bieten unzählige Möglichkeiten für spektakuläre Fotos.

Themenübersicht:

  • Petřínské sady – Prags romantischer Gartenhügel
  • Geschichte des Petřín-Hügels
  • Gärten, Landschaft und Atmosphäre
  • Sehenswürdigkeiten und Highlights
  • Petřín-Aussichtsturm (Petřínská rozhledna)
  • Spiegelkabinett (Spiegellabyrinth)
  • Štefánik-Observatorium (Štefánikova hvězdárna)
  • Die Hungerwand (Hladová zeď)
  • Der Rosengarten (Růžový sad)
  • Kinský-Garten und Sommerpalais
  • Freizeit und Erholung im Petřín-Park
  • Lage und Anreise
  • Tipps für Besucher


Petřínské sady – Prags romantischer Gartenhügel

Die Petřín-Gärten (Petřínské sady) sind ein weitläufiges Parkareal auf dem Petřín-Hügel im Herzen Prags – ein Ort voller Geschichte, Natur und Romantik. Hoch über den Dächern der Stadt erwarten dich hier verwunschene Gartenanlagen, schattige Wanderwege und spektakuläre Aussichtspunkte. Der Laurenziberg (so der deutsche Name des Petřín) lockt Einheimische wie Touristen gleichermaßen mit seiner natürlichen Schönheit und einer Fülle an Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten. Ob gemütlicher Spaziergang unter Obstbäumen, Aufstieg zum Aussichtsturm oder ein Abstecher ins Spiegellabyrinth – auf dem Petřín findest du eine grüne Oase zum Erkunden, Träumen und Genießen.

Geschichte des Petřín-Hügels

Schon im Mittelalter war der Petřín-Hügel ein besonderer Ort. Seinen Namen verdankt er dem lateinischen petra (Fels/Stein) – der Hügel besteht aus steinigem Untergrund und diente früher als Weinberg und Steinbruch. Bereits im 12. Jahrhundert entstand auf dem Gipfel die Laurentiuskirche, daher der deutsche Name Laurenziberg. Im 14. Jahrhundert ließ König Karl IV. auf dem Kamm des Hügels die berühmte Hungermauer errichten (tschechisch Hladová zeď). Diese ca. 1,2 km lange Befestigungsmauer aus den Jahren 1360–1362 sollte ursprünglich die Prager Kleinseite und Hradschin befestigen, diente aber vor allem dazu, in einer Zeit der Hungersnot Arbeitsplätze zu schaffen – daher ihr volkstümlicher Name. Teile der gotischen Hungerburgmauer sind bis heute auf dem Petřín erhalten und verleihen dem Park einen Hauch mittelalterlicher Mystik.

In den folgenden Jahrhunderten blieb der Hügel überwiegend unbebaut. Im 19. Jahrhundert begann man, den Petřín für die Öffentlichkeit zu erschließen. Auf der dem Stadtteil Smíchov zugewandten Seite kaufte die Adelsfamilie Kinský ab 1798 große Flächen und legte ab 1827 den Kinský-Garten im damals modischen englischen Landschaftsstil an. Am Hang entstanden geschwungene Wege, Teiche und ein malerisches Lustschlösschen – das heutige Kinský-Sommerpalais, in dem sich heute ein ethnografisches Museum befindet.

Einen Meilenstein für den Petřín stellte die Prager Jubiläumsausstellung 1891 dar. In diesem Jahr wurde auf dem Hügel ein kleines Wunderwerk vollendet: der Petřín-Aussichtsturm, eine Miniaturausgabe des Pariser Eiffelturms. Zeitgleich eröffnete eine Standseilbahn die bequeme Fahrt hinauf (und hinab) – sehr zur Freude der Prager Flaneure. Ebenfalls 1891 entstand auf dem Gipfel ein von außen burgähnliches Gebäude, das zunächst als Pavillon des Tschechischen Touristenklubs diente und bald darauf zum Spiegellabyrinth umfunktioniert wurde. Im frühen 20. Jahrhundert kam noch das Štefánik-Observatorium (1928) hinzu, benannt nach dem slowakischen Astronomen Milan Rastislav Štefánik.

Seither hat sich der Petřín zu Prags beliebtestem Naherholungsgebiet entwickelt. Schon der berühmte Dichter Karel Hynek Mácha schwärmte im 19. Jahrhundert vom romantischen Flair des Hügels. Bis heute pilgern verliebte Paare jedes Jahr am 1. Mai – dem tschechischen „Tag der Verliebten“ – auf den Petřín, um sich unter den blühenden Bäumen zu küssen, gern auch vor der Statue des Dichters Mácha, die am Hügel steht. Der Petřín atmet Geschichte und Poesie zugleich: Wo einst Könige Mauern errichten ließen, genießt du nun als Besucher unvergessliche Ausblicke über die „Goldene Stadt“ und spürst den Zauber längst vergangener Zeiten.

Gärten, Landschaft und Atmosphäre

Der Petřín-Hügel ist eine grüne Insel mitten in der Stadt, die verschiedene Gartenbereiche und Landschaftstypen vereint. Vom Fuß des Hügels bis hinauf zum Aussichtsturm durchquerst du unterschiedliche Atmosphären – jede mit eigenem Reiz:

  • Obstgärten und blühende Hänge: Im nördlichen Teil erstreckt sich die sogenannte Seminářská zahrada (Seminar-Garten) mit weitläufigen Obstbaumwiesen. Im Frühjahr verwandeln Tausende von Kirsch- und Apfelbäumen die Hänge in ein duftendes Blütenmeer – ein Anblick, der besonders zum Sonnenuntergang magisch ist. Hier herrscht eine ruhige, beinahe ländliche Stimmung. Auf den Wiesen sitzen Menschen beim Picknick, lesen unter den Bäumen oder genießen einfach die Sonne. Im Sommer spenden die alten Obstbäume angenehmen Schatten, während im Herbst ihr buntes Laub raschelt und Kinder Kastanien sammeln. Diese Obstgärten laden dazu ein, den Großstadttrubel für einen Moment zu vergessen und die Natur mitten in Prag zu spüren.
  • Rosengarten und formale Anlagen: Nahe dem Gipfel, auf der Hradschin-Seite des Petřín, liegt der berühmte Rosengarten (Růžový sad). Auf rund fünf Hektar Fläche blühen hier im Sommer über 12.000 Rosenstöcke in fast 2.000 Sorten in allen Farben. Geometrisch angelegte Beete, romantische Pergolen und duftende Rosenbögen machen diesen Garten zu einem Paradies für Blumenliebhaber. Kleine Statuen und Skulpturen schmücken die Anlage – so findest du etwa die Figurengruppe „Das Liebespaar (Der Kuss)“ von Josef Mařatka zwischen den Rosenhecken. In der Mitte plätschert ein Teich, an dem Märchenfiguren wie die Nymphe Rusalka als Skulpturen stehen. Zur Sommerzeit, wenn die Rosen in voller Pracht stehen, umgibt dich hier ein betörender Duft. Doch auch außerhalb der Blütezeit lohnt sich der Besuch: Die gepflegte Anlage bietet zu jeder Jahreszeit einen schönen Ausblick und einen ruhigen Ort zum Verweilen – direkt nebenan erhebt sich im Hintergrund die alte Stadtbefestigung der Hungerwand.
  • Waldpfade und Aussichtswiesen: Zwischen den Gärten durchziehen zahlreiche Wege und Pfade den bewaldeten Hang. Teils sind es breite Spazierwege, teils romantische Serpentinen, die dich mal durch dichten Laubwald, mal über offene Wiesen führen. Immer wieder öffnen sich zwischendurch malerische Ausblicke: Du entdeckst rote Ziegeldächer, Kirchtürme und die Moldau tief unter dir, eingerahmt vom Grün des Parks. Besonders eindrucksvoll ist der Kontrast zwischen den stillen Naturpfaden und dem Panorama der Großstadt im Hintergrund. An manchen Stellen – etwa an kleinen Aussichtsterrassen oder Lichtungen – laden Bänke zum Pausieren ein. Setz dich, atme den harzigen Duft der Bäume ein und genieße den Blick auf die Prager Burg und die Altstadt, der sich dir bietet.
  • Kinský-Garten (Zahrada Kinských): An der südwestlichen Flanke des Petřín, getrennt durch die alte Hungerwand, erstreckt sich der weitläufige Kinský-Garten (Eingang vom Smíchov-Bezirk). Mit 22 Hektar ist er einer der größten Teilbereiche der Petřínské sady. Gestaltet als romantischer englischer Park, erwarten dich hier geschwungene Wege, exotische Bäume und ein idyllischer Teich mit Wasserfall. Der Kinský-Garten ist deutlich ruhiger als die Gipfelgegend – ideal, wenn du dem Trubel entfliehen möchtest. Ein Highlight war hier lange die historische Holzkirche St. Michael, eine griechisch-katholische Blockbohlenkirche aus dem 18. Jahrhundert, die 1929 aus der Karpatenukraine nach Prag versetzt wurde. Leider wurde diese pittoreske Kirche am 28. Oktober 2020 durch einen Großbrand schwer beschädigt und ist seither nicht zugänglich. Derzeit wird an ihrer Restaurierung gearbeitet. Unversehrt geblieben ist hingegen das klassizistische Kinský-Lustschlösschen aus den 1830ern, das am unteren Parkende thront. In diesem eleganten gelben Palais befindet sich heute das Ethnographische Museum (Národopisné muzeum) mit Ausstellungen zur Volkskultur Böhmens – ein spannender Abstecher für Kulturinteressierte. Der Kinský-Garten besticht durch seine friedliche Atmosphäre: Hier spazieren Kinderwagen schiebende Eltern, Jogger drehen ihre Runden, und im Frühjahr blühen farbenfrohe Azaleen und Rhododendren am Wegesrand.

Ob du durch duftende Rosengärten schlenderst, entlang der alten Mauer wanderst oder im Gras unter Obstbäumen träumst – der Petřín bietet dir eine ungewöhnlich vielseitige Parklandschaft. Jede Ecke hat ihren eigenen Zauber, und immer wieder wirst du mit neuen Stimmungsbildern belohnt: mal heiter und belebt, mal still und verträumt, doch stets mit dem Panorama Prags zu deinen Füßen.


Sehenswürdigkeiten und Highlights

Trotz seiner ausgedehnten Natur beherbergt der Petřín-Hügel auch mehrere attraktive Sehenswürdigkeiten, die deinen Besuch bereichern. Die wichtigsten Highlights stellen wir dir hier im Detail vor:

Petřín-Aussichtsturm (Petřínská rozhledna)

Der Petřín-Turm ist das Wahrzeichen des Hügels und ragt wie eine Miniatur-Version des Eiffelturms über die Baumwipfel. Er wurde 1891 zur Jubiläumsausstellung als frei inspirierte Kopie des Pariser Eiffelturms erbaut (im Maßstab 1:5). Mit einer Höhe von 58,7 Metern ist der stählerne Turm zwar deutlich kleiner als sein Vorbild, steht aber auf einem Hügel – sein Gipfel befindet sich damit nahezu auf gleicher Höhe wie die Spitze des echten Eiffelturms in Paris. Über 299 Stufen wendelt man sich im Inneren empor bis zur oberen Aussichtsplattform. Der Aufstieg lohnt jede Mühe: Oben erwartet dich ein 360°-Panoramablick über ganz Prag und das Umland. Bei klarer Sicht kannst du bis zu 150 km weit schauen – angeblich ist selbst der höchste tschechische Berg Schneekoppe in der Ferne auszumachen.

Der Turm verfügt über zwei Aussichtsplattformen (eine auf halber Höhe, eine ganz oben). Die meisten Besucher steigen zu Fuß hinauf, aber es gibt auch einen kleinen Aufzug, der gehbehinderten oder älteren Gästen die Auffahrt ermöglicht. Im Erdgeschoss des Turms befinden sich ein Souvenirshop und oft eine kleine Ausstellung (in der Vergangenheit gab es z.B. eine Ausstellung historischer Merkur-Baukästen mit Modellen von Aussichtstürmen). Die Atmosphäre auf dem Turm ist unvergesslich – der leichte Schwanken der Konstruktion im Wind, der Rundumblick auf die Moldau, die Prager Burg und unzählige Türme der Stadt. Besonders in den Abendstunden, wenn Prag im Lichterglanz erstrahlt, ist der Ausblick geradezu magisch. Hinweis: In der Hauptsaison kann es am Turm zu Wartezeiten kommen, doch dank kombinierter Tickets und früher Öffnungszeiten (siehe Infos unten) lässt sich dies gut handhaben.

Spiegelkabinett (Spiegellabyrinth)

Gleich in der Nähe des Aussichtsturms, in einem kleinen burgähnlichen Gebäude mit zwei Türmchen, befindet sich das Spiegel-Irrgarten (Zrcadlové bludiště). Von außen wirkt das 1891 errichtete Gebäude wie eine Miniaturfestung aus dem Mittelalter – einst stand es tatsächlich als Ausstellungs-Pavillon auf der Prager Jubiläumsschau und wurde erst danach auf dem Petřín wiederaufgebaut. Im Inneren erwartet dich jedoch kein finsteres Steinlabyrinth, sondern ein Verspiegelter Irrgarten voller optischer Täuschungen. Zunächst schlängelst du dich durch einen engen Gang aus Spiegelwänden, bis du zu einem großen dioramaartigen Gemälde gelangst. Dieses Panorama-Bild zeigt den heroischen Kampf der Prager Bürger gegen die Schweden im Jahr 1648 auf der Karlsbrücke – ein historisches Ereignis aus dem Dreißigjährigen Krieg. Die Darstellung mit plastischen Figuren wurde von den Brüdern Adolf und Karel Liebscher geschaffen und gehört fest zum Inventar des Labyrinths. Anschließend gelangst du in den sogenannten Lachspiegel-Saal, wo verschieden gewölbte und verzerrte Spiegel dein Spiegelbild auf äußerst amüsante Weise verändern. Mal erscheinst du klein und gedrungen, mal lang und dünn – Spaß und Kichern bei Groß und Klein sind garantiert!

Das Petřín-Spiegellabyrinth ist besonders bei Familien beliebt. Kinder lieben es, sich in den Spiegeln zu „verlieren“ und im Lachsaal verrückte Grimassen zu schneiden. Aber auch Erwachsene haben ihren Spaß an den kuriosen Illusionen. Da der Rundgang relativ kurz ist, eignet sich das Labyrinth prima als Zwischenstopp auf dem Hügel. Bei heißem oder schlechtem Wetter bietet es zudem eine willkommene Abkühlung bzw. trockene Abwechslung. 

Tipp: Drinnen kann es an besucherstarken Tagen eng werden – warte am besten nicht zu lange, sonst bilden sich spiegelige Menschenstaus an den Ecken!

Štefánik-Observatorium (Štefánikova hvězdárna)

Ein wenig versteckt am Rande der großen Petřín-Wiese (unweit der oberen Seilbahnstation) liegt das weiße Gebäude des Štefánik-Observatoriums. Erbaut 1928, vermittelt diese Sternwarte schon von außen mit ihrer Kuppel einen Hauch nostalgischen Wissenschaftsgeist. Benannt ist sie nach dem slowakischen Astronomen und Nationalhelden Milan R. Štefánik. Das Observatorium wurde in den 1970er Jahren umfassend modernisiert und dient heute sowohl der Popularisierung der Astronomie als auch wissenschaftlichen Beobachtungen. Besucher können hier eine kleine astronomische Ausstellung besuchen, historische Teleskope bestaunen und – das ist der Höhepunkt – selbst einen Blick in die Sterne werfen. Bei klarem Himmel ermöglichen die Teleskope öffentliche Himmelsbeobachtungen am Tag (Sonne) und in der Nacht (Mond, Planeten, Sterne). Es ist ein besonderes Erlebnis, tagsüber Sonneneruptionen oder abends die Krater des Mondes durch ein großes Teleskop zu sehen! Fachkundiges Personal erläutert dabei anschaulich die Himmelskörper. Selbst für Kinder ist der Besuch spannend, da es interaktive Elemente gibt (z.B. einen Meteoriten zum Anfassen).

Das Štefánik-Observatorium ist vor allem nachmittags und abends geöffnet, in der Regel von Dienstag bis Sonntag (montags geschlossen). Die Eintrittspreise sind moderat (siehe unten) – für Astronomie-Fans und neugierige Laien absolut lohnend. Vom Vorplatz der Sternwarte aus hast du außerdem einen schönen Blick über die Rosengärten und die Stadt. Insbesondere an lauen Sommerabenden herrscht hier eine nahezu magische Stimmung, wenn über einem der Sternenhimmel funkelt und unten die Lichter Prags glitzern.

Die Hungerwand (Hladová zeď)

Mitten durch die Petřín-Gärten zieht sich – teils versteckt im Wald, teils prominent auf Kämmen – die historische Hungerwand. Dieses steinerne Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert ist mehr als nur eine Mauer: Es ist ein Stück Stadtgeschichte. König Karl IV. ließ die Befestigung ab 1360 errichten. Sie verlief vom Strahov-Kloster über den Petřín-Hügel bis hinunter zur Moldau und sollte im Zuge der Stadtbefestigungen den westlichen Zugang zur Prager Burg schützen. Die Legende besagt jedoch, Karl IV. habe das Bauprojekt vor allem begonnen, um in einer Zeit der Dürre und Teuerung Arbeit und Brot für die armen Prager zu schaffen – daher der Name Hungerwand. Tatsächlich erhielten viele Notleidende durch den Mauerbau Lohn und Nahrung.

Heute sind mehrere Abschnitte der Hungerwand im Petřín-Park erhalten. Besonders markant ist ein Teil nahe dem Aussichtsturm: Hier kannst du direkt an den mächtigen, meterdicken Steinquadern entlanggehen. An einer Stelle ist sogar ein alter Zinnenwehrturm erhalten, der aussieht wie eine kleine Burgruine im Wald. Von oben auf der Mauerkrone (Zugang auf eigene Gefahr, es gibt keinen offiziellen Steg) bietet sich ein toller Blick auf den Rosengarten. Weitere Mauerfragmente findest du Richtung Strahov und oberhalb des Nebozízek-Weges. Die vom Zahn der Zeit gezeichnete, mit Moos bewachsene Mauer verleiht dem Petřín eine geheimnisvolle Atmosphäre. Infotafeln erläutern die Geschichte dieses Bauwerks. 

Tipp: Direkt unterhalb eines Mauerstücks am Fuß des Hügels (Ecke Újezd/Karmelitská) befindet sich das Denkmal für die Opfer des Kommunismus – eine beeindruckende Skulpturengruppe von Olbram Zoubek, die ebenfalls einen Besuch wert ist, bevor du die Wanderung auf den Petřín startest.

Der Rosengarten (Růžový sad)

Auch wenn er bereits oben bei den Gartenbereichen erwähnt wurde, verdient der Rosengarten als Highlight nochmal besondere Aufmerksamkeit. Er wurde in den 1930er Jahren auf dem Gelände ehemaliger barocker Stadtbefestigungen angelegt und seither mehrfach erweitert. Inzwischen zählt er über 12.000 Rosensträucher in hunderten Sorten – von klassischen roten Edelrosen über gelbe Teerosen bis zu seltenen historischen Varietäten. Die Beete sind in symmetrischen Mustern arrangiert, dazwischen führen Kieswege und es gibt Sitzbänke zum Verweilen. Infotafeln benennen manche Rosensorten, sodass Hobbygärtner Anregungen sammeln können. Besonders reizvoll ist der Rosengarten im Juni und Juli, wenn die meisten Rosen blühen. Dann erlebst du ein Fest der Farben und Düfte – perfekt für einen romantischen Spaziergang Hand in Hand. Doch auch im Spätsommer und Frühherbst tauchen immer wieder Nachblüten auf. Und selbst im Winter hat die Anlage mit ihren Formschnitthecken und Skulpturen einen eigenen Charme.

Ein Fotomotiv ist die Statue „Kiss“ (Český polibek) von Josef Mařatka, welche ein sich küssendes Paar darstellt – passend zur Stimmung des Gartens. Im hinteren Teil des Rosariums gelangst du zudem zu einem kleinen Wasserbecken, in dem sich Frösche tummeln und an dem zwei Märchenfiguren thronen: die Wassernixe Rusalka und ihr Wassermann (Werke des Bildhauers Vilém Amort). Vom Rosengarten aus hast du übrigens einen tollen Blick hinüber zur Prager Burg, insbesondere vom erhöhten Plateau an der Hungerwand. Insgesamt verkörpert der Růžový sad die romantische Seele des Petřín: Ein Ort, um die Schönheit der Natur mitten in der Stadt zu feiern.

Kinský-Garten und Sommerpalais

Der Kinský-Garten bildet einen eigenen Mikrokosmos am Petřín. Über mehrere Zugänge (u.a. vom Kinský-Platz in Smíchov) gelangt man in diesen ausgedehnten Landschaftspark, der einst der aristokratischen Familie Kinský gehörte. Hier dominieren geschwungene Spazierwege, Teiche und seltene Gehölze. Gleich am oberen Eingang grüßt dich der im 19. Jahrhundert künstlich angelegte Wasserfall, der über Felsen in einen kleinen Teich plätschert – ein lauschiges Plätzchen, oft von Enten belebt. Im Frühling blühen entlang der Wege Magnolien und Fliedersträucher, im Sommer spenden alte Eichen und Buchen wohltuenden Schatten.

Zentraler Blickfang ist das Kinský-Sommerpalais (Letohrádek Kinských), ein elegantes klassizistisches Gebäude in Pastellgelb. Es wurde zwischen 1827 und 1831 von Fürst Rudolf Kinský erbaut und diente der Familie als Sommerresidenz. Heute beherbergt es das Ethnografische Museum (Národopisné muzeum) des Nationalmuseums, das sich der Volkskunst und dem traditionellen Leben in Böhmen, Mähren und Schlesien widmet. Die Ausstellung (gegen Eintritt) zeigt Trachten, Musikinstrumente, handwerkliche Erzeugnisse und regelmäßige Sonderausstellungen – ein Tipp für Kulturfreunde und Familien, denn es gibt auch interaktive Elemente.

Ein besonderes Kleinod war im Kinský-Garten die Holzkirche des Erzengels Michael, die malerisch oberhalb des Teichs stand. Diese dreitürmige Kirche im ostkarpatischen Stil wurde 1793 im heutigen Mukatschewe (Ukraine) aufgebaut und 1929 als Schenkung nach Prag transloziert. Ihre Schindeldächer und Holzverzierungen machten sie zu einem exotischen Anblick zwischen den Laubbäumen. Leider brannte die Kirche im Oktober 2020 ab – ein herber Verlust für Prag. Derzeit ist die Ruine eingerüstet, und es gibt Pläne für einen Wiederaufbau, sodass die Kirche hoffentlich in Zukunft wieder in altem Glanz erstrahlt.

Der Kinský-Garten ist insgesamt weniger touristisch frequentiert als der Bereich um den Aussichtsturm. Hier sieht man viele Einheimische mit Kindern (es gibt auch einen Spielplatz in der Nähe des Palais) oder Sportler. Durch die Trennung von den restlichen Petřín-Gärten via Hungerwand fühlt es sich fast wie ein eigener Park an. Du kannst von hier aus entweder hinauf zur Hungerwand steigen (ein Weg führt dich durch ein Tor in der Mauer und verbindet zum Petřín-Hauptteil) oder gemütlich im Garten flanieren. Im Winter rodeln bei Schnee die Kinder an den Hängen nahe dem Palast – eine beliebte Vergnügung in der Nachbarschaft.

Freizeit und Erholung im Petřín-Park

Der Petřín ist der perfekte Ort, um aktiv zu werden oder einfach die Seele baumeln zu lassen. Hier ein Überblick über die Möglichkeiten, die dich auf dem Hügel erwarten:

  • Spazieren & Wandern: Der gesamte Hügel ist von Wegen durchzogen – vom sanften Spazierpfad bis zum steilen Serpentinenstieg. Du kannst hinauf wandern – z.B. von der Talstation Újezd in etwa 30 Minuten zum Turm – oder gemütlich oben starten und bergab schlendern (etwa vom Strahov-Kloster oder der Straßenbahnstation Pohořelec aus). Unterwegs entdeckst du immer wieder neue Perspektiven auf Prag. Besonders schön ist der Kreuzweg (Křížová cesta) mit seinen barocken Kapellen, der vom Nebozízek aus Richtung Laurentiuskirche führt. Gönn dir zwischendurch Pausen auf den zahlreichen Bänken – etwa am Nebozízek-Aussichtspunkt, wo dir die Stadt zu Füßen liegt. Wenn die Standseilbahn wieder fährt, kannst du natürlich auch die bequeme Fahrt nach oben genießen und dann in Ruhe herunterschlendern. Doch selbst ohne Bahn ist der Petřín gut zu Fuß machbar und ein kleines Abenteuer inmitten der Stadt.
  • Aussichten genießen: Der Petřín bietet einige der schönsten Ausblicke in Prag. Vom Aussichtsturm hast du den Rundum-Blick, aber auch an anderen Stellen öffnen sich tolle Panoramen: Die Aussichtsterrasse Nebozízek (bei der Mittelstation der Seilbahn) liefert einen Postkartenblick auf Kleinseite, Altstadt und die Moldau-Schleife – insbesondere zum Sonnenuntergang ein Traum. Weiter oben, nahe der Hungerwand, kannst du auf einer erhöhten Plattform im Rosengarten die Prager Burg in voller Pracht sehen, flankiert von den Türmen der Nikolauskirche im Vordergrund. Selbst entlang der Wege tauchen immer wieder „Fenster“ im Blätterdach auf, die Blicke auf Kirchtürme oder die Karlsbrücke freigeben. Wer fotografiert, sollte sich Zeit nehmen: Es gibt unzählige Fotospots, ob klassisch vom Turm mit Skyline, oder stimmungsvoll von unten mit dem Turm, der durch Bäume ragt. Auch nachts lohnt sich der Aufstieg – dann funkeln die Stadtlichter. Allerdings sind viele Parkwege unbeleuchtet, daher im Dunkeln am besten in Begleitung gehen und eine Taschenlampe dabei haben.
  • Picknick & Entspannung: Der Petřín ist ideal für ein Picknick. Schnapp dir etwas Käse, Brot und Obst vom Markt und such dir ein Plätzchen auf einer der Wiesen. Beliebt ist z.B. die Obstgarten-Wiese unterhalb der Strahov-Seite: Hier breiten im Sommer Studierende und Familien ihre Decken aus, während Kinder herumtollen. Einige Bereiche bieten Tische und Bänke (z.B. nahe des Spielplatzes im Kinský-Garten oder am oberen Funicular-Park). Unter den blühenden Kirschbäumen im Frühling ein Picknick zu machen, ist fast schon klischeehaft schön. Bitte beachte aber die Parkregeln: Lass keinen Müll liegen (Papierkörbe sind vorhanden) und entzünde kein offenes Feuer. Die Grünflächen danken es dir, wenn du sie so sauber verlässt, wie du sie vorgefunden hast.
  • Romantik & Ruhe: Für Verliebte ist der Petřín ein absoluter Lieblingsort. Nicht umsonst gilt ein Kuss unter Petřín’s Kirschblüten am 1. Mai als Garant für eine glückliche Beziehung. Abseits der Hauptwege findest du zahlreiche lauschige Eckchen: eine versteckte Bank mit Ausblick, ein von Rosen umrankter Pavillon oder einen stillen Weg entlang der Mauer. Im Rosengarten könnt ihr Hand in Hand die Blumen bewundern und im schattigen Laubengang flüstern. Abends, wenn die Tagestouristen weg sind, herrscht auf dem Petřín eine fast mystische Stille – ideal für einen romantischen Spaziergang mit Blick auf das Lichtermeer Prags. Auch alleine kannst du hier wunderbar zur Ruhe kommen: Nimm ein Buch mit, such dir ein Lieblingsbänkchen und lass dich von der Atmosphäre inspirieren. Der Dichter Mácha hat auf dem Laurenziberg viele Zeilen seines Liebesgedichts „Máj“ ersonnen – vielleicht küsst dich hier ja auch die Muse!
  • Sport & Spiel: Durch seine Steigung eignet sich der Petřín gut für sportliche Aktivitäten. Ambitionierte Läufer nutzen die Serpentinen als Trainingsstrecke – wer es vom Újezd bis zum Turm joggt, hat definitiv Kondition! Morgens trifft man hier einige Jogger und Nordic Walker, die die klare Luft und den weichen Waldboden schätzen. Radfahrer dürfen offiziell einige Wege befahren (Vorsicht: sehr steil und teils viele Fußgänger, also nur für geübte Mountainbiker geeignet). Im Winter, sobald genug Schnee liegt, verwandeln sich die Wiesen in Rodelhänge. Vor allem am Kinský-Park sieht man dann fröhliches Treiben von Kindern mit Schlitten – ein wunderbarer Anblick. Für Familien gibt es im oberen Parkbereich auch einen kleinen Spielplatz (nahe der Spiegelkapelle, unweit des Labyrinths) und einen weiteren unten im Kinský-Garten. Und wer gerne meditiert oder Yoga macht: Früh am Morgen, wenn die Sonne über Prag aufgeht, findest du auf Petřín bestimmt ein Plätzchen nur für dich und den Sonnengruß.

Lage und Anreise

  • Standort: Die Petřín-Gärten liegen auf dem gleichnamigen Hügel in Prag 1, zwischen den Stadtteilen Malá Strana (Kleinseite) und Hradčany auf der Nord- und Ostseite sowie Smíchov auf der Südwestseite. Die Parkanlage umfasst den gesamten Laurenziberg bis hinauf zur Höhe von 327 m ü.M. Zu Füßen des Hügels verläuft die Straßenbahntrasse an der Újezd-Straße; oben grenzt Petřín an das Strahov-Kloster und die Strahov-Gärten.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Normalerweise ist die bequemste Route auf den Petřín die Standseilbahn (Lanová dráha) ab der Talstation Újezd. Diese Zahnradbahn bringt dich in wenigen Minuten über die Mittelstation Nebozízek hinauf zur Bergstation beim Aussichtsturm. Wichtiger Hinweis: Seit Herbst 2024 ist die Standseilbahn wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten außer Betrieb und bleibt voraussichtlich bis 2026 geschlossen. In dieser Zeit erreichst du den Hügel nur zu Fuß oder mit alternativen Routen. Nutze z.B. die Straßenbahnlinie 22 oder 23 bis Pohořelec – von dort spazierst du in ca. 15 Minuten (teils bergab) über Strahov zum Petřín-Turm. Alternativ fährst du mit Tram 9, 12, 15 oder 20 bis Újezd und folgst dem ausgeschilderten Fußweg nach oben (ca. 30 Minuten durch den Park). Zum Kinský-Garten gelangst du über den Eingang náměstí Kinských (Tram 9 oder 15 bis Švandovo divadlo, dann 5 Minuten zu Fuß). Alle Eingänge sind gut ausgeschildert.
  • Öffnungszeiten: Die Petřín-Parkanlage ist ganzjährig rund um die Uhr frei zugänglich – du kannst also jederzeit herkommen, ob für den Morgenspaziergang oder den nächtlichen Blick auf die beleuchtete Stadt. Beachte aber, dass nachts die Wege spärlich beleuchtet sind. Die Hauptsehenswürdigkeiten haben feste Zeiten: Petřín-Aussichtsturm je nach Saison ungefähr 10:00 bis 18:00 Uhr (Hochsommer länger, teils ab 9:00 Uhr und bis 19:00 Uhr; in den Wintermonaten eher 10–18 Uhr). Spiegelkabinett ähnlich wie der Turm: meist 10:00 bis 18:00 Uhr (Juni–August bis 19:00 Uhr). Štefánik-Sternwarte hat spezielle Öffnungszeiten, typischerweise Di–Fr nachmittags ca. 15:00–19:00 Uhr und abends 21:00–23:00 Uhr, am Wochenende oft schon vormittags geöffnet (Montags geschlossen). Es empfiehlt sich, die aktuellen Zeiten kurz vor dem Besuch auf den offiziellen Websites zu prüfen, da saisonale Abweichungen möglich sind.
  • Eintrittspreise: Der Park selbst ist kostenlos zugänglich. Für einige Attraktionen wird jedoch Eintritt erhoben: Petřín-Aussichtsturm ca. 150–250 CZK für Erwachsene (je nach Tarif, z.B. 250 CZK Standard; Ermäßigungen für Studenten, Senioren etc.). Spiegellabyrinth ca. 150 CZK (ermäßigt ~100 CZK). Štefánik-Observatorium ca. 90 CZK (ermäßigt ~70 CZK). Kinder unter 6 Jahren sind meist frei. Es gibt ein Kombiticket Turm + Labyrinth für 300 CZK (Erwachsene) sowie ein Kombi für alle drei Petřín-Sehenswürdigkeiten (Turm + Labyrinth + Observatorium) für ca. 340 CZK. Diese Kombikarte ist sogar ein ganzes Jahr gültig – ideal, wenn du nicht alles an einem Tag machen möchtest. (Preise Stand 2025, Änderungen möglich.)
  • Barrierefreiheit: Der Petřín ist ein steiler Hügel – viele Wege sind geneigt oder mit Stufen versehen. Trotzdem können Rollstuhlfahrer einen Großteil der Hauptwege nutzen, etwa die breiten asphaltierten Pfade vom Újezd oder durch den Kinský-Garten, wenngleich kräftige Unterstützung wegen der Steigung nötig ist. Die Standseilbahn (derzeit im Umbau) soll nach Wiedereröffnung barrierefrei zugänglich sein und neue Wagen mit besserem Einstieg bieten. Der Aussichtsturm verfügt über einen Aufzug, den Menschen mit Behinderung nutzen können (ansonsten ist das Treppensteigen für Rollstuhlfahrer natürlich nicht möglich). Das Spiegellabyrinth ist ebenerdig begehbar, jedoch ist der „Lachspiegel-Saal“ mit engen Passagen für Rollstühle leider nicht zugänglich. Im Observatorium gibt es keine Aufzüge zu den Kuppeln – aber die Ausstellung im Erdgeschoss ist erreichbar. Insgesamt ist der Petřín für mobilitätseingeschränkte Besucher eine Herausforderung, bietet aber an den Hauptattraktionen Hilfen (Aufzug, Bahn). Ratsam ist es, nicht alleine zu kommen und etwas mehr Zeit einzuplanen.
  • Verhaltenshinweise: Als Naturoase in der Stadt freuen sich die Petřínské sady über rücksichtsvolle Besucher. Bleib bitte auf den ausgewiesenen Wegen, um die Vegetation nicht zu beschädigen – gerade die Wiesen und Blumenbeete sind empfindlich. Pflücke keine Blumen (es gibt extra Schnittblumenbeete in manchen Parks, aber nicht im Rosengarten). Hunde sind im Park erlaubt, jedoch gilt Leinenpflicht, da es Wildtiere (Eichhörnchen, Vögel) gibt und viele Menschen Ruhe suchen. Bitte entsorge Abfälle in die vorhandenen Mülleimer oder nimm sie wieder mit – die Hänge sauber zu halten, ist im Interesse aller. Offenes Feuer und Grillen sind im gesamten Park verboten. Radfahrer sollten Rücksicht auf Fußgänger nehmen und nur die größeren Wege benutzen. Nach Einbruch der Dunkelheit ist der Park nicht beleuchtet; vermeide daher abgelegene Pfade allein und nutze vorzugsweise die Wege nahe der Straßenlaternen oder bring eine Lichtquelle mit. Mit diesen einfachen Regeln bleibt der Petřín für alle ein sauberer und sicherer Erholungsraum.

Tipps für Besucher

  • Beste Besuchszeit: Der Petřín ist zu jeder Jahreszeit reizvoll, aber besonders empfehlenswert sind Frühling und Frühsommer, wenn alles blüht. Ab Mitte April blühen die Obstbäume – ein Muss für Fotografen und Romantiker. Im Juni/Juli erreicht der Rosengarten seinen Höhepunkt in Farben und Duft. Der Herbst (September/Oktober) malt den Laubwald in goldene und rote Töne – ideal für stimmungsvolle Spaziergänge auf raschelndem Laub. Im Winter bietet der Petřín Ruhe und oft eine verschneite Märchenlandschaft; die Ausblicke sind durch die kahlen Bäume noch weiter. Bei Schneefall macht eine kleine Schlittenpartie den Hügel hinab Spaß (Rodel mitbringen!). Grundsätzlich gilt: Unter der Woche ist es ruhiger als am Wochenende, und früh am Morgen oder gegen Abend hast du viele Ecken fast für dich allein.
  • Fotospots: Vergiss deine Kamera nicht – auf Petřín ergeben sich grandiose Motive. Zu den Top-Spots zählen der Aussichtsturm (für das Panorama über ganz Prag), der Nebozízek-Blick (mit der Kleinseite und Moldau im Hintergrund) und der Bereich am Strahov-Kloster, von wo aus du die Petřín-Bäume im Vordergrund und dahinter die Stadt siehst. Im Frühling schießt du wunderschöne Bilder unter Blütenzweigen mit der Burg im Hintergrund. Im Rosengarten entstehen farbenfrohe Nahaufnahmen von Rosen vor der Skyline. Und die Hungerwand selbst ist ein fotogenes Objekt, besonders in Kombination mit den Gärten. Profi-Tipp: Ein paar Stufen hinauf zum Strahov-Klostergarten (gleich angrenzend) lohnen ebenfalls – von dort bekommst du Petřín und Altstadt zusammen aufs Bild. Zur blauen Stunde und nachts sind Langzeitaufnahmen vom Hügel sehr effektvoll, wenn unten die Lichter der Stadt leuchten.
  • Kulinarisches & Pausen: Direkt auf dem Petřín gibt es nur begrenzte gastronomische Angebote – plane daher ruhig eine kleine Stärkung im Rucksack ein. In der Sommersaison hat am Turm ein Imbiss-Kiosk geöffnet (Getränke, Eis, Snacks) und in der Nähe der Mittelstation Nebozízek befindet sich das Restaurant Nebozízek, das böhmische Küche und einen Terrassenblick anbietet. Ebenfalls am Fuß des Turms liegt ein Gartencafé (im Gebäude der Mirror Maze) mit Sitzterrasse – perfekt für einen Kaffee nach dem Turmbesuch. Solltest du lieber unten oder oben einkehren wollen: In der Kleinseite (Malá Strana) rund um Újezd findest du charmante Cafés und Kneipen, und oben beim Strahov-Kloster lockt das Klosterbrauerei-Restaurant mit selbstgebrautem Bier. Eine weitere Option ist das Bistro im Kinský-Palais (Museum) für einen Snack während der Parkerkundung auf der Smíchov-Seite.
  • Kombiniere deine Tour: Der Petřín liegt günstig, um ihn mit anderen Sehenswürdigkeiten zu verbinden. Von der Bergstation aus kannst du etwa in wenigen Minuten zum Strahov-Kloster schlendern und dort die berühmte Bibliothek oder ein Klosterbier genießen. Auch die Prager Burg ist nur einen schönen Spaziergang entlang der Hungerwand (durch die Strahov-Gärten) entfernt – ein toller Weg, der dich oben herum zur Burg führt. Unten am Újezd bietet sich nach dem Petřín-Besuch ein Abstecher zum Kampa-Park an (ein weiterer hübscher Park an der Moldau) oder du läufst über die Karlsbrücke in die Altstadt. Der Petřín eignet sich also wunderbar als Bestandteil eines ganzen Tagesprogramms in Prag. Nimm dir ausreichend Zeit – viele Besucher unterschätzen, wie groß das Areal ist und wie lange man oben verweilen kann, ohne dass Langeweile aufkommt.
  • Besondere Erlebnisse: Wenn du etwas Außergewöhnliches suchst, hat Petřín auch hier was parat. Zum Beispiel kannst du im Sommer an Yoga-Stunden im Park teilnehmen (manchmal im Rosengarten oder auf der Wiese unter freiem Himmel – frag im Tourismuszentrum nach aktuellen Terminen). Historisch Interessierte können an geführten Touren teilnehmen, die auf den Spuren von Karel IV. oder der Kommunismus-Opfer den Petřín beleuchten. Und jedes Jahr im September findet am Laurentiustag (10. August) eine kleine Kirchweihfeier bei der Laurentiuskirche statt, inkl. traditioneller Musik und Marktständen – ein lokaler Geheimtipp. Nicht zu vergessen die Sternschnuppen-Nacht im August: Viele Prager kommen auf den Petřín, um fern der Großstadtlichter die Perseiden zu beobachten – ein Picknick unterm Sternenhimmel, untermalt vom Zirpen der Grillen, macht diese Nacht unvergesslich.

Die Petřínské sady sind ein facettenreicher Ort, an dem sich Prag von seiner grünen, verspielten und romantischen Seite zeigt. Hier kannst du dem Stadttrubel entfliehen, Natur und Kultur gleichermaßen erleben und dabei immer wieder neue Ausblicke auf eine der schönsten Städte Europas genießen. Ob als Paar im Rosengarten, mit Kindern im Labyrinth, als Hobbyfotograf auf der Jagd nach dem besten Panorama oder einfach allein mit deinen Gedanken – der Petřín-Hügel hält für jeden die passenden Momente bereit. Also schnür deine bequemsten Schuhe, nimm vielleicht die Kamera mit, und dann nichts wie hinauf auf Prags zauberhaften Gartenhügel! Viel Spaß beim Entdecken und Träumen auf dem Petřín.


Quellen: