Braník ist ein ruhiger Stadtteil im Süden von Prag, der sich am rechten Ufer der Moldau (Vltava) erstreckt und zur Verwaltungsregion Prag 4 gehört. Der Stadtteil vereint auf besondere Weise städtisches Leben mit dörflichem Charakter – mit alten Häusern, Kopfsteinpflastergassen, Gärten und kleinen Pubs, die an vergangene Zeiten erinnern. Einst war Braník ein eigenständiges Dorf, das im 19. Jahrhundert für seine Brauerei bekannt wurde. Die Braník-Brauerei (Branický pivovar) produzierte hier seit 1899 ihr gleichnamiges Bier, das bis heute zu den beliebten tschechischen Marken zählt – auch wenn die Produktion inzwischen im Staropramen-Brauereikomplex in Smíchov fortgeführt wird.
Architektonisch interessant ist der Stadtteil durch seine Mischung aus alten Arbeiterhäusern, Villen aus der Ersten Republik und modernen Wohnanlagen. Besonders sehenswert ist die Braník-Brücke (Branický most), auch „Brücke der Intelligenz“ genannt – eine markante Eisenbahnbrücke aus den 1950er Jahren, die gleichzeitig als Fußgängerüberweg genutzt werden kann und eindrucksvolle Blicke auf die Moldau bietet.
Braník liegt eingebettet zwischen den Vierteln Podolí und Modřany und ist umgeben von grünen Hängen, die zu Spaziergängen und Aussichtspunkten einladen. Von der Vávra-Aussicht (Vávrova vyhlídka) hast du einen herrlichen Blick über die Moldau und die westlichen Stadtteile. Am Ufer selbst zieht der Braník-Uferweg (Branická náplavka) viele Radfahrer, Jogger und Spaziergänger an – im Sommer auch Familien mit Picknickdecken und Kajakfahrer.
Trotz seiner Nähe zum Zentrum hat Braník bis heute seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Kleine Bäckereien, gemütliche Biergärten und traditionelle Restaurants verleihen dem Viertel eine entspannte, fast kleinstädtische Atmosphäre. Wer Prag abseits der touristischen Pfade erleben möchte, findet hier ein authentisches Stück Stadt mit Blick auf die Moldau und das Leben der Prager jenseits der Altstadt.