Wenzelsplatz (Václavské náměstí)

Der Wenzelsplatz; tschechisch Václavské náměstí, ist ein ca. 750 meter langer Platz im Zentrum von Prag im Herzen der Neustadt.

Schon immer war der Wenzelsplatz einer der lebendigsten Plätze der Stadt. Hier gibt es viele Freizeitmöglichkeiten, Shopping, Märkte, Restaurants, Cafés, Hotels, Clubs, Casinos, Straßenattraktionen, Feste und mehr. Es ist aber auch ein historischer Ort mit bedeutenden gesellschaftlichen Ereignissen, die in der Vergangenheit stattgefunden haben.


Adresse:

Václavské náměstí, 110 00 Praha 1 – Nove Mesto
Die genauen Google Maps Koordinaten lauten 3CJH+C5 Prag 1, Tschechien


Der Wenzelsplatz wurde im 14. Jahrhundert angelegt und ist seitdem ein wichtiger Ort für Handel, Politik und Kultur in Prag. Im Laufe der Jahrhunderte hat der Platz viele Veränderungen erfahren und war Schauplatz vieler historischer Ereignisse.

Eines der bemerkenswertesten Merkmale des Wenzelsplatzes ist das beeindruckende Reiterstandbild des Heiligen Wenzel, das sich am oberen Ende des Platzes befindet. Das Denkmal wurde 1912 errichtet und ist ein Symbol der tschechischen Nationalidentität und Unabhängigkeit.

Der Wenzelsplatz ist auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Prag und wird von mehreren Straßenbahn- und Buslinien bedient. Unter dem Platz befindet sich auch eine U-Bahn-Station, die den Platz mit anderen Teilen der Stadt verbindet.

Der Wenzelsplatz war im Laufe der Geschichte Schauplatz vieler wichtiger Ereignisse, darunter der Prager Frühling im Jahr 1968 und die Samtene Revolution im Jahr 1989. Heute ist der Platz ein Symbol der Freiheit und Demokratie in Tschechien und ein wichtiger Ort für politische Kundgebungen und Proteste.


Themenübersicht:

  • Entdecke den Wenzelsplatz
  • Einführung und Bedeutung des Platzes
  • Geschichte: vom Pferdemarkt zur Prachtstraße
  • Historische Ereignisse und politische Bedeutung
  • Sehenswürdigkeiten am Platz
  • Architektur und besondere Gebäude
  • Freizeitangebote am Wenzelsplatz (Shopping, Unterhaltung, Events)
  • Gastronomie: Essen und Trinken am Wenzelsplatz
  • Nachtleben am Platz: Clubs, Bars & Casinos
  • Übernachten direkt am Wenzelsplatz
  • Verkehrsanbindung: So erreichst du den Wenzelsplatz
  • Praktische Tipps für deinen Besuch


Entdecke den Wenzelsplatz

Der Wenzelsplatz (Václavské náměstí) bildet das lebendige Herz der Prager Neustadt (Nové Město) und ist einer der bekanntesten Orte der tschechischen Hauptstadt. Hier pulsiert zu jeder Tages- und Nachtzeit das Leben: Geschäftsleute eilen entlang, Straßenkünstler unterhalten Passanten, Touristen schlendern staunend die fast 750 Meter lange Flaniermeile entlang. Statt eines klassischen Platzes erwartet dich also eine Prachtstraße – häufig wird der Wenzelsplatz sogar scherzhaft als „kleine Champs-Élysées“ Prags bezeichnet. Der Boulevard ist von Bäumen gesäumt und von prachtvollen Gebäuden in verschiedenen Architekturstilen umgeben. Zugleich atmet jeder Meter dieses Ortes Geschichte: Zahlreiche wichtige Ereignisse der tschechischen Nation spielten sich hier ab, vom Kampf um Unabhängigkeit über Proteste bis hin zu revolutionären Umbrüchen. Für dich als Besucher bedeutet das eine einzigartige Mischung aus Sightseeing, Shopping und historischen Einblicken, alles an einem Ort. Kurz gesagt: Ein Besuch auf dem Wenzelsplatz gehört definitiv ins Programm, wenn du Prag erkundest!

Blick vom Wenzelsdenkmal Richtung Innenstadt: Der Wenzelsplatz ist eher ein breiter Boulevard als ein traditioneller Platz.


Einführung und Bedeutung des Platzes

Der Wenzelsplatz liegt zentral in Prag und verbindet die historische Altstadt mit der Neustadt. Seinen Namen trägt er zu Ehren des Nationalheiligen Wenzel (Václav), dem Patron Böhmens. Bereits 1848 – im Jahr der europäischen Revolutionen – wurde der vormals als Rossmarkt bekannte Platz offiziell in Wenzelsplatz umbenannt. Dieses symbolische Datum unterstreicht die nationale Bedeutung: Der Platz wurde zum Schauplatz patriotischer Kundgebungen und trägt bis heute viel von diesem Geist in sich.

Von der Atmosphäre her ist der Wenzelsplatz eine spannende Mischung aus Geschäftszentrum und Treffpunkt. Unter der Woche ziehen viele Prager ihrer Arbeit nach – Banken, Büros und Geschäfte säumen den Boulevard. Gleichzeitig flanieren Touristen aus aller Welt über das breite Mittelpromenade, machen Fotos und genießen die Aussicht auf das imposante Nationalmuseum (Národní muzeum) am oberen Ende. Abends, wenn die historischen Gebäude stimmungsvoll beleuchtet sind, verwandelt sich der Platz in einen beliebten Ausgangspunkt fürs Nachtleben. An warmen Sommernächten sitzen die Menschen auf den Bänken, genießen ein Eis oder beobachten das Treiben. Du wirst schnell merken: Dieser Ort schläft nie. Egal ob tagsüber zum Einkaufsbummel oder spätabends nach dem Kneipenbesuch – der Wenzelsplatz heißt dich rund um die Uhr willkommen.

Warum ist dieser Platz so bedeutend? Zum einen wegen seiner schieren Größe und zentralen Lage. Mit etwa 60 Metern Breite und fast 750 Metern Länge gehört der Wenzelsplatz zu den größten städtischen Plätzen Europas. Er bietet Platz für Zehntausende Menschen und wurde deshalb immer wieder für Großveranstaltungen und Demonstrationen genutzt. Zum anderen ist er von Wahrzeichen flankiert: Unten, am nordwestlichen Ende, beginnt die Altstadt am „Můstek“ (übersetzt: „Brückchen“), wo früher ein kleines Brücklein die Altstadtmauer querte. Oben, am südöstlichen Ende, thront das Nationalmuseum neben dem berühmten Reiterdenkmal des heiligen Wenzel (Wenzelsdenkmal). Dieses Ensemble – der heilige Wenzel zu Pferde vor der majestätischen Museumsfassade – ist eines der bekanntesten Postkartenmotive Prags. Zugleich dient „unter dem Pferdeschwanz“ (also am Fuß des Wenzelsdenkmals) vielen als beliebter Treffpunkt. Sprich dich ruhig mit Freunden so ab – jeder Prager weiß, wo gemeint ist. All diese Faktoren machen den Wenzelsplatz zu einem Ort von zentraler Bedeutung – historisch, kulturell und für das städtische Leben.

Geschichte: vom Pferdemarkt zur Prachtstraße

Schauen wir zurück: Die Geschichte des Wenzelsplatzes beginnt im 14. Jahrhundert. Im Jahr 1348 ließ Kaiser Karl IV. bei der Anlage der Prager Neustadt einen langen Marktplatz anlegen. Dieser diente zunächst als Rossmarkt (Koňský trh), also vor allem dem Handel mit Pferden. Tatsächlich war die Form des Platzes perfekt dafür konzipiert: Mit ursprünglich rund 680 Metern Länge (heute durch leichte Erweiterungen knapp 750 m) konnten Pferde hier in vollem Lauf vorgeführt werden. Die enorme Länge hing direkt mit dieser Funktion zusammen. Im Laufe der Zeit wurden aber nicht nur Pferde gehandelt – im oberen Teil des Marktes verkaufte man Getreide, im unteren Tuchwaren und Waffen. Der Rossmarkt entwickelte sich zum zentralen Handelsplatz der Neustadt, vergleichbar mit dem Viehmarkt am heutigen Karlsplatz oder dem Heumarkt am heutigen Senovážné náměstí.

An den Name „Můstek“ (auf deutsch „kleine Brücke“) – heute der Name der Metrostation am unteren Ende – erinnert übrigens noch ein Stück Mittelalter: Hier stand das Gallustor, ein Stadttor der Altstadt, vor dem sich ein kleiner Stadtgraben mit Brücke befand. Bei Bauarbeiten für die U-Bahn hat man Überreste dieser steinernen Brücke gefunden und im Zugang der Station Můstek sichtbar gemacht. So kannst du beim Ausstieg aus der Metro buchstäblich über mittelalterliche Relikte laufen.

Jahrhundertelang blieb der Rossmarkt ein geschäftiger Handelsplatz. Doch mit der Industrialisierung und Modernisierung Prags im 19. Jahrhundert änderte sich das Gesicht der Stadt – und damit auch der Charakter des Platzes. 1877 wurde der regelmäßige Marktbetrieb auf dem Rossmarkt offiziell eingestellt. Stattdessen entwickelte er sich mehr und mehr zur repräsentativen Stadträumlichkeit. In den Jahren um 1848 erwachte das tschechische Nationalbewusstsein: Aus dem Rossmarkt wurde der Wenzelsplatz, benannt nach dem böhmischen Herzog Wenzel. Die Umbenennung 1848 war kein Zufall – sie fiel in eine Zeit, in der die Prager Bürger mehr Selbstbestimmung forderten, und der heilige Wenzel als Symbolfigur der Nation diente.

Zwischen ca. 1890 und 1930 erhielt der Wenzelsplatz dann weitgehend sein heutiges Erscheinungsbild. In dieser Phase schossen prachtvolle Häuser und Paläste aus dem Boden: Das Zeitalter der Belle Époque und des Jugendstils brachte elegante Hotels, Kaufhäuser und Bürohäuser hervor. Elektrische Straßenbahnen fuhren seit Ende des 19. Jh. über den Platz, und überall glitzerte Reklame – man kann sich vorstellen, wie modern das damals wirkte. Architekten integrierten teils auch ältere Gebäudeteile – so finden sich an manchen Fassaden noch gotische oder barocke Reste, eingebaut in neuere Häuser. Um 1890 stand sogar für kurze Zeit ein Theater am Platz (das Neue Deutsches Theater), doch dieses wurde bald wieder abgetragen – stattdessen baute man an selber Stelle das Kaufhaus „Kaiserkrone“. Insgesamt wurde der Wenzelsplatz zur eleganten Flaniermeile der Stadt, vergleichbar mit Boulevards in Paris oder Wien.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Umbau weiter: In den 1950ern entstand z.B. das moderne Hotel Jalta (dazu später mehr), außerdem das „Haus der Mode“ als modernes Kaufhaus. 1980 wurden schließlich die Straßenbahngleise durch den Platz entfernt und große Teile als Fußgängerzone gestaltet. Seitdem ist der Autoverkehr auf die beiden äußeren Fahrbahnen und vor allem auf den oberen Teil beschränkt – die untere Platzhälfte ist heute weitgehend Fußgängerbereich. In den letzten Jahren erfährt der Platz erneut eine Aufwertung: Es wurden mehr Bänke und Bäume gepflanzt, die Bürgersteige verbreitert und die berüchtigten Würstchenstände entfernt, um eine ansprechendere Atmosphäre zu schaffen. So wandelte sich der Wenzelsplatz in über 650 Jahren von einem mittelalterlichen Markt mit Pferdetränke und Galgen (ja, im Mittelalter gab es hier tatsächlich Hinrichtungsstätten an beiden Enden!) hin zu Prags bedeutendster städtischer Flaniermeile.

Historische Ereignisse und politische Bedeutung

Nicht nur städtebaulich, auch historisch hat der Wenzelsplatz einiges erlebt. Als politisches Symbol und Versammlungsort der Prager ist er seit jeher Bühne wichtiger Ereignisse:

  • 1848 Revolution: Schon kurz nach der Umbenennung fand im Revolutionsjahr 1848 auf dem Wenzelsplatz eine der ersten patriotischen Kundgebungen statt. Hier wurden Forderungen nach nationaler Freiheit laut – ein Vorgeschmack auf die kommenden Veränderungen.
  • 28. Oktober 1918 – Unabhängigkeit: Am Ende des Ersten Weltkriegs strömten die Menschenmassen hierher. Am 28. Oktober 1918 wurde auf dem Wenzelsplatz die unabhängige Tschechoslowakei ausgerufen. Mitten auf dem Platz verkündeten Sprecher das Ende der Habsburger-Herrschaft, und Jubel erfüllte die ganze Allee. Noch heute gedenkt man jedes Jahr am 28. Oktober dieses Moments – häufig werden dann am Wenzelsdenkmal Kränze niedergelegt, um die Staatsgründung zu feiern.
  • Nazi-Besatzung 1939–45: Auch in der Zeit der deutschen Besatzung war der Platz nicht still. Am 15. März 1939 marschierten deutsche Truppen durch Prag – und natürlich rollten ihre Panzer auch über den Wenzelsplatz, um die Stadt einzunehmen. Während der Besatzungsjahre kam es hier immer wieder zu stillen Protesten der Bevölkerung. Ein tragisches Ereignis war z.B. die Demonstration am 28. Oktober 1939 (dem Unabhängigkeitstag) als Studenten gegen die Besatzer protestierten. Dabei wurde der Student Jan Opletal angeschossen – sein späterer Tod führte zu weiteren Unruhen und schließlich zur Schließung der tschechischen Universitäten durch die Nazis. Am 5. Mai 1945, gegen Kriegsende, erhoben sich die Prager im Aufstand gegen die Deutschen. Auch am Wenzelsplatz wurde gekämpft, Barrikaden wurden errichtet, Gebäude beschädigt. Kurz darauf, mit dem Eintreffen der Roten Armee, feierten die Prager auf dem Platz das Kriegsende.
  • 1968/69 – Prager Frühling und Jan Palach: Während des Prager Frühlings 1968 – der Reformbewegung in der Tschechoslowakei – war der Wenzelsplatz erneut im Zentrum. Als am 21. August 1968 Truppen des Warschauer Pakts Prag besetzten, versammelten sich entsetzte Bürger auf dem Platz und protestierten gegen die Okkupation. Die Fassade des Nationalmuseums, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit zum nahegelegenen Rundfunkgebäude von sowjetischen Panzern beschossen wurde, trug noch Jahrzehnte später Einschusslöcher als stumme Zeugen dieses Tages. Wenige Monate später folgte ein dramatisches Zeichen des Widerstands: Am 16. Januar 1969 übergoss sich der Student Jan Palach vor dem Nationalmuseum mit Benzin und zündete sich an. Brennend lief er auf den Wenzelsplatz, um gegen die Besatzung und das Ende der Reformen zu protestieren. Sein furchtbares Opfer erschütterte das Land. Jan Palach erlag wenige Tage später seinen Verletzungen, doch sein Name wurde zum Symbol des Freiheitswillens. Heute erinnert ein in den Boden eingelassenes Kreuz vor dem Nationalmuseum an der Stelle unterhalb des Wenzelsdenkmals an Palachs Tat. Im Februar 1969 folgte ihm der Student Jan Zajíc mit einer ähnlichen Selbstverbrennung an fast gleicher Stelle. Die „lebenden Fackeln“ von 1969 mahnen bis heute zur Erinnerung an die Unterdrückung des Prager Frühlings.
  • 1989 – Samtene Revolution: Im November 1989, gut 20 Jahre später, war der Wenzelsplatz erneut voll mit Menschen – diesmal jedoch in hoffnungsvoller Aufbruchsstimmung. Nach der brutalen Niederschlagung einer Studentendemonstration am 17. November (dem Internationalen Studierendentag, der ironischerweise an Opletals Tod 1939 erinnert) kam es landesweit zu Protesten gegen das kommunistische Regime. Am 24. November 1989 strömten hunderttausende auf den Wenzelsplatz. Von einem Balkon des Verlagsgebäudes Melantrich (Palác Hvězda) – Wenzelsplatz Nr. 36 – sprachen Václav Havel und Alexander Dubček zu den Massen. Sie forderten die demokratische Erneuerung des Landes. Die Menge jubelte, klirrte mit Schlüsselbünden und sang. Wenige Wochen später führte diese „Samtene Revolution“ zum Sturz des Regimes. Der Kommunismus war Geschichte, und Václav Havel wurde Präsident. Die Bilder der überfüllten Allee, in der Bürger für Freiheit demonstrierten, gingen um die Welt.
  • Neuere Zeit: Auch nach 1989 bleibt der Wenzelsplatz ein Ort, an dem Geschichte geschrieben wird – oder an den man sich zu besonderen Anlässen erinnert. So versammelten sich hier etwa im Dezember 2011 Tausende zu einer Trauerwache für Václav Havel nach dessen Tod. In den letzten Jahren finden immer wieder Demonstrationen zu aktuellen Themen auf dem Platz statt, seien es Proteste gegen Korruption in der Regierung oder Solidaritätskundgebungen. Ebenso strömen die Prager zum Wenzelsplatz, um sportliche Triumphe zu feiern – wenn z.B. die Eishockey-Nationalmannschaft einen WM-Titel holt, verwandelt sich der Boulevard in eine jubelnde Fanmeile in rot-weiß-blau. All das zeigt: Der Wenzelsplatz ist bis heute ein Symbol der tschechischen Identität, ein Ort, an dem Freude und Trauer, Protest und Feiern öffentlich gelebt werden.

Sehenswürdigkeiten am Platz

Wer den Wenzelsplatz besucht, dem fallen sofort zwei monumentale Wahrzeichen ins Auge: das Nationalmuseum (Národní muzeum) – am oberen Ende und davor das Wenzelsdenkmal mit dem heiligen Wenzel zu Pferde. Diese beiden Sehenswürdigkeiten liegen direkt am Platz und sind ein Muss für jeden Besucher.

Nationalmuseum (Národní muzeum)

Das Nationalmuseum bildet den krönenden Abschluss des Wenzelsplatzes auf der höher gelegenen Südostseite. Das monumentale Neorenaissance-Gebäude von 1891 beherrscht das Blickfeld des Boulevards. Es wurde zwischen 1885 und 1891 errichtet und sollte von Anfang an als nationales Symbol dienen – als Hort der tschechischen Geschichte, Kunst und Wissenschaft. Wenn du vor dem Museum stehst, wirst du die prachtvolle Fassade mit Säulen, Statuen und der hohen Kuppel bewundern. Im Inneren beherbergt das Nationalmuseum umfangreiche Ausstellungen – von naturhistorischen Sammlungen (Mineralien, Fossilien, Tierpräparate) bis zu historischen Exponaten der böhmischen Landesgeschichte. Ein Besuch lohnt sich, zumal das Museum nach einer langen Renovierung seit 2018 wieder in altem Glanz erstrahlt. Besonders beeindruckend ist die große Eingangshalle mit ihrer dekorativen Decke und dem monumentalen Treppenhaus.


Historisch gesehen hat das Nationalmuseum selbst viel mitgemacht. Im 20. Jahrhundert erlitt das Gebäude einige Schäden: Zuerst durch Beschuss im Mai 1945 während des Prager Aufstands und später, noch bekannter, durch Einschusslöcher im August 1968. Die sowjetischen Truppen verwechselten das Museum angeblich mit dem nahegelegenen Rundfunk und schossen auf die Fassade – ein ungeheuerlicher Akt, der das Wahrzeichen entstellte. Die Spuren davon wurden erst bei der jüngsten Renovierung endgültig beseitigt. Wenn du genau hinschaust, entdeckst du vielleicht noch einen original belassenen Einschuss als Mahnmal (einige kleinere Einschüsse wurden bewusst erhalten). Am Eingang des Museums siehst du ein Kreuz im Boden: Hier, etwas unterhalb der Reiterstatue, zollt man Jan Palach und Jan Zajíc Respekt, die sich 1969 an dieser Stelle aus Protest verbrannten. Viele Besucher bleiben kurz stehen, um dem stillen Gedenken an diese tragischen Helden beizuwohnen.

Heute dient das Nationalmuseum wieder voll seinem Zweck als Ausstellungsort. Neben Dauerexpositionen zur Natur und Geschichte Böhmens gibt es oft interessante Sonderausstellungen, Konzerte und Veranstaltungen. Übrigens gehört seit einigen Jahren auch das benachbarte moderne Gebäude – das ehemalige Parlamentsgebäude der Kommunisten – zum Museum. Über einen gläsernen Tunnel sind Alt- und Neubau verbunden, und zusammen bilden sie ein vielseitiges Museumsensemble. Tipp: Falls dich Museen interessieren, plane ruhig 1–2 Stunden ein. Vom oberen Stockwerk des historischen Gebäudes hast du übrigens einen tollen Blick auf den Wenzelsplatz hinunter. Und noch ein praktischer Hinweis: Der Eintritt ins Gebäudevorfeld und Foyer ist frei, du kannst also auch ohne Ticket einen Blick hineinwerfen und das Flair schnuppern. Für die Ausstellungen selbst benötigst du natürlich ein Ticket (etwa 250 CZK, ca. 10 €)

Wenzelsdenkmal (Pomník svatého Václava)

Direkt vor dem Nationalmuseum, am oberen Ende des Platzes, erhebt sich das Wenzelsdenkmal, eines der berühmtesten Denkmäler Prags. Die eindrucksvolle Reiterstatue zeigt Herzog Wenzel (Václav) – den später heiliggesprochenen böhmischen Patron – hoch zu Ross, in Rüstung mit Speer in der Hand. Zu Füßen seines Pferdes stehen vier weitere Heilige: Ludmilla, Prokop, Agnes und Adalbert – die Schutzpatrone Böhmens. Dieses Ensemble symbolisiert die tschechische Nation und ihren Schutz durch diese Heiligen. Geschaffen wurde das Monument vom bedeutenden Bildhauer Josef Václav Myslbek, der über 30 Jahre daran arbeitete und es 1912 vollendete. Ein kleines Detail, das leicht zu übersehen ist: Unter dem Sockel befindet sich eine Inschrift (auf Tschechisch) – ein Gebet an den heiligen Wenzel: „Heiliger Wenzel, lass uns nicht untergehen, uns und die Nachkommen“. Dieser Satz drückt den Wunsch der Tschechen nach Schutz und Beständigkeit aus und geht auf einen alten Wenzelschoral zurück. Gänsehaut garantiert, wenn man die historische Bedeutung bedenkt.

Für dich als Besucher ist das Wenzelsdenkmal nicht nur fotogen, sondern auch praktisch: Hier verabredet man sich. „Treffen wir uns am Pferd“ ist in Prag ein gebräuchlicher Satz. Rund um das Denkmal sitzen oft Leute auf der Balustrade, essen einen Snack oder genießen die Sonne. In der Vergangenheit war der Platz um die Statue immer wieder Sammelpunkt für Demonstrationen und Kundgebungen – hier wurden Reden gehalten (man denke an 1989) und hier legte man Blumen nieder (z.B. 1968/69 für Palach). Heute ist das Areal um die Statue durch einen kleinen Grünstreifen und Absperrungen etwas geschützt, aber man kommt natürlich nah genug heran. Tipp: Nimm dir einen Moment, um die Details der Statue zu betrachten – die Gesichtszüge des heiligen Wenzel, das verzierte Zaumzeug des Pferdes und die unterschiedlichen Attribute der vier Heiligenfiguren. Vielleicht spürst du ein wenig von der Ehrfurcht, die die Tschechen diesem Ort entgegenbringen.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Neben Museum und Reiterstatue gibt es am Platz selbst noch ein paar kleinere Sehenswürdigkeiten. Ungefähr auf halber Höhe des Boulevards steht ein nostalgischer roter Straßenbahnwagen: Dabei handelt es sich um das Café Tramvaj, ein ausrangierter historischer Tramwagen, der zu einem kleinen Café umgebaut wurde. Hier kannst du originell mitten am Mittelstreifen des Wenzelsplatzes einen Kaffee trinken – eine witzige Erfahrung, besonders für Straßenbahn-Fans. Außerdem finden auf dem Wenzelsplatz je nach Jahreszeit temporäre Attraktionen statt: In der Adventszeit zum Beispiel erstreckt sich ein Teil des Prager Weihnachtsmarktes bis in die untere Hälfte des Wenzelsplatzes. Bunte Buden bieten Glühwein (auf Tschechisch Svařák genannt), Baumstriezel (Trdelník) und Kunsthandwerk an – zwar kleiner als der Hauptmarkt am Altstädter Ring, aber dennoch stimmungsvoll. Gelegentlich gibt es auch Freiluftausstellungen oder Installationen entlang der Allee, die man beim Flanieren entdecken kann. Halte einfach die Augen offen, der Wenzelsplatz überrascht dich immer wieder!

Architektur und besondere Gebäude

Architekturliebhaber kommen am Wenzelsplatz voll auf ihre Kosten. Die Gebäude entlang des Boulevards erzählen von verschiedenen Epochen, und ein Spaziergang vom unteren zum oberen Ende gleicht einer kleinen Zeitreise durch die Baustile des letzten Jahrhunderts. Hier ein paar Highlights, auf die du achten solltest:

Palast Krone (Palác Koruna)

Gleich am unteren Anfang des Wenzelsplatzes (Hausnummer 1) empfängt dich dieser eindrucksvolle Jugendstilbau von 1912. Sein Name „Koruna“ verdankt er der riesigen steinernen Krone, die den Eckturm krönt. Schau nach oben – du kannst die Krone gar nicht übersehen. Im Erdgeschoss beherbergt der Palác Koruna Geschäfte und eine Passage mit schönen Jugendstil-Details an den Decken. Abends ist die Krone oft hübsch beleuchtet.

Grand Hotel Europa (Evropa)

Weiter oben, ungefähr in der Platzmitte (Wenzelsplatz 25), steht ein prunkvolles gelbes Gebäude mit verspielten Jugendstil-Ornamenten – das ehemalige Hotel Europa (auch „Evropa“ genannt). Dieses 1905 erbaute Jugendstil-Juwel war einst eines der elegantesten Grandhotels Europas. Nach 1989 verfiel es etwas, doch nun strahlt es wieder: Nach rund 10 Jahren Schließung hat das Haus 2024 als Luxushotel „W Prague“ wiedereröffnet. Die herrliche Fassade mit goldenen Verzierungen und großen Aufschriften „Hotel Evropa“ und „Hotel Šroubek“ (ein früherer Name) wurde sorgfältig restauriert. Auch innen soll die historische Pracht erhalten bleiben – darunter Jugendstil-Mosaike, Bleiglasfenster und ein berühmtes Café. Selbst wenn du nicht dort wohnst, lohnt ein kurzer Blick in die Lobby, wenn möglich. Mit der Wiedereröffnung als W Hotel verbindet sich Tradition und moderner Luxus – ein spannendes Beispiel dafür, wie die historische Architektur am Wenzelsplatz in die heutige Zeit hinübergerettet wird.

Wiehl-Haus (Wiehlův dům)

Gleich neben dem Hotel Europa (Wenzelsplatz 34) siehst du ein etwas niedrigeres Eckgebäude mit reich bemalter Fassade – das Wiehl-Haus. Es stammt aus den 1890er-Jahren und repräsentiert den Neorenaissance-Stil. Auffällig sind die Sgraffiti-Malereien an der Fassade, die Figuren und Ornamente zeigen. Diese Wandmalereien wurden vom bekannten tschechischen Künstler Mikoláš Aleš mitgestaltet. Das Wiehl-Haus ist ein tolles Fotomotiv, da es den Geist der tschechischen Nationalbewegung widerspiegelt: Historisierende Kunst, die an das Glanzvolle der Renaissance anknüpfen will. Im Erdgeschoss befindet sich heute ein Geschäft, aber der künstlerische Wert liegt ohnehin außen – einfach stehenbleiben und bestaunen!

Palast Lucerna (Palác Lucerna)

Fast gegenüber, etwas zurückgesetzt in einer Passage, liegt der Palác Lucerna (Wenzelsplatz 36, Eingang um die Ecke in der Štěpánská-Straße). Dieser vielschichtige Gebäudekomplex wurde Anfang des 20. Jh. von Václav Havel senior (dem Großvater des späteren Präsidenten) erbaut. Im Lucerna-Palast befinden sich ein berühmter Veranstaltungssaal und das Lucerna-Kino – eines der ältesten Kinos Europas. Besonders kurios ist jedoch ein Kunstwerk in der Passage: die Statue eines auf dem Rücken hängenden toten Pferdes, auf dessen Bauch wiederum der heilige Wenzel reitet – eine sarkastische Variante des Wenzelsdenkmals, geschaffen vom Künstler David Černý. Falls du Zeit hast, spaziere durch die Lucerna-Passage, genieße einen Kaffee im stylischen Lucerna-Café und schau dir diese „umgekehrte“ Wenzelstatue an. Lucerna steht sinnbildlich für die Mischung aus Historie und modernem städtischen Leben am Wenzelsplatz: glamouröse 1920er-Jahre-Architektur, die heute mit zeitgenössischer Kunst und Nightlife (im Keller der Lucerna Music Bar finden regelmäßig 80er/90er-Partys statt) weiterlebt.

Funktionalismus und Moderne

Der Wenzelsplatz bietet nicht nur Historismus und Jugendstil, sondern auch Beispiele der funktionalistischen Architektur der Zwischenkriegszeit. Ein markantes Gebäude ist das ehemalige Baťa-Schuhhaus (Wenzelsplatz 6), erbaut 1929 im schmucklosen funktionalen Stil. Es war damals eines der modernsten Kaufhäuser – mit Aufzügen und einer Dachterrasse. Heute befindet sich hier ein Schuhgeschäft (passend zur Tradition). Schaust du dir die Fassade an, wirst du den starken Kontrast zu den dekorativen Nachbarhäusern bemerken: klare Linien, viel Glas – ganz „modern“ für die Zeit. Auch der Palác Fénix (Wenzelsplatz 56, Ecke Vodičkova) aus den 1920ern mit seiner markanten Eckrundung ist ein Beispiel für Art-Deco-/Funktionalismus-Stil. Darin ist heute u.a. ein Hotel untergebracht. Diese unterschiedlichen Baustile dicht an dicht geben dem Platz sein einzigartiges Gepräge.

Hotel Jalta

Ein interessanter Vertreter der 1950er-Jahre-Architektur ist das Hotel Jalta (Wenzelsplatz 45) auf der Ostseite des Platzes, etwa im oberen Drittel. Es wurde 1958 im Stil des sozialistischen Realismus erbaut – allerdings mit einem bewusst zurückhaltenden, fast klassizistischen Erscheinungsbild, sodass es neben den älteren Häusern nicht negativ auffällt. Die Fassade zieren z.B. dezente Steinfiguren. Das wirklich Spannende am Hotel Jalta ist aber sein Keller: Hier verbirgt sich ein einst geheimer Atomschutzbunker aus dem Kalten Krieg. Der Bunker war für das kommunistische Militär und die Staatssicherheit gedacht, um im Falle eines Atomschlags wichtige Personen zu schützen – daher liegt er direkt unter dem prominenten Hotel. Heute kann man diesen Bunker im Rahmen des Cold War Museumbesichtigen. Solltest du dich für Kuriositäten interessieren, kannst du an einer Führung teilnehmen: Es ist eine Zeitreise in die 1960er, mit Abhöranlagen und alten Geräten – wirklich eindrucksvoll und beklemmend zugleich. Von außen weist nur ein kleines Schild am Hotel auf diese Attraktion hin.

Dies sind nur einige Beispiele…

Tatsächlich könnte man fast jedes Gebäude am Wenzelsplatz einzeln würdigen. Zusammenfassend kannst du dir merken: Der Boulevard vereint Baustile von der Neorenaissance über Jugendstil und Art Deco bis hin zur modernen Gegenwart. Zwischen historischen Palästen stehen auch gläserne Neubauten, die das Stadtbild der Zukunft ankündigen. So entstand 2019 an der Ecke zur Opletalova-Straße ein moderner Büro- und Kaufhauskomplex namens The Flow Building (Wenzelsplatz 47). Er sticht mit abgerundeten Glasecken und heller Fassade ins Auge und beherbergt seit 2020 einen großen Primark-Store – dazu später mehr. Zwar sorgte dieser Bau aufgrund seines Kontrasts zur Umgebung anfangs für Diskussionen, doch zeigt er auch: Der Wenzelsplatz entwickelt sich weiter. Alt und Neu stehen hier nebeneinander und machen den Reiz aus. Nimm dir also ruhig Zeit, beim Flanieren immer wieder den Blick nach oben zu richten – du wirst an jeder Ecke neue architektonische Details entdecken!

Freizeitangebote am Wenzelsplatz (Shopping, Unterhaltung, Events)

Der Wenzelsplatz ist nicht nur historisch interessant, sondern auch ein Paradies für Shopping und Freizeit. Auf den 750 Metern findest du eine bunte Mischung aus Geschäften, Kaufhäusern, Restaurants und Unterhaltungsmöglichkeiten – Langeweile kommt hier garantiert nicht auf.

Shopping: Der Wenzelsplatz ist eine der wichtigsten Einkaufsstraßen Prags. Zahlreiche internationale Modemarkenhaben hier Filialen, ebenso tschechische Geschäfte. Du findest große Kaufhäuser wie Marks & Spencer oder C&A, Schuhläden, Elektronikgeschäfte und vieles mehr. Besonders erwähnenswert ist der bereits genannte Primark im neuen Flow Building (Hausnummer 47): Seit seiner Eröffnung zieht er Schnäppchenjäger in Scharen an, und oft sieht man Leute mit den typischen braunen Primark-Tüten über den Platz laufen. Wenn du also günstige Mode suchst, wirst du dort fündig. Daneben gibt es am Wenzelsplatz auch Buchläden (z.B. die mehrstöckige Luxor-Buchhandlung nahe Můstek, ein Treffpunkt für Leseratten) und Souvenirshops für Touristen. Letztere verkaufen alles von Matrjoschka-Puppen (die ironischerweise russisch sind) bis zu „I love Prague“-T-Shirts. Hier gilt: Schau dich ruhig um, aber vergleiche die Preise – manchmal findet man dieselben Souvenirs in Seitengassen günstiger.

Märkte und Stände: Auch wenn der historische Pferdemarkt passé ist, gibt es doch gelegentlich Marktstände auf dem Wenzelsplatz. Besonders im Dezember während des Weihnachtsmarkts stehen Buden mit Handwerkskunst, Christbaumschmuck und Leckereien entlang des unteren Platzteils (Höhe Mustek). Auch zu Ostern findet man hier oft einen kleinen Ostermarkt mit bunten Eiern und Folklore. Diese Märkte sind kleiner als die am Altstädter Ring, aber einen Abstecher wert, zumal du hier mit Blick auf das Wenzelsdenkmal deinen Glühwein trinken kannst. Unter dem Jahr tauchen manchmal temporäre Stände auf, z.B. wenn landesweite Festtage sind oder Sportveranstaltungen übertragen werden. Dann könnten auf dem Mittelstreifen große Bildschirme und Buden aufgebaut sein, und der Platz verwandelt sich in eine Fanmeile (z.B. während einer Eishockey-WM).

Straßenkünstler & Atmosphäre: Auf dem breiten Gehweg in der Platzmitte und an den Seiten begegnen dir oft Straßenmusiker, lebende Statuen oder Performer. So kann es passieren, dass dich plötzlich Geigenmusik begleitet oder ein talentierter Gitarrist moderne Songs zum Besten gibt – die Akustik zwischen den Häuserzeilen ist erstaunlich gut. An manchen Ecken stehen auch Künstler, die Karikaturen zeichnen, oder junge Leute, die Seifenblasen machen, zur Freude der Kinder. Diese Straßenattraktionen verleihen dem Wenzelsplatz gerade in den Nachmittags- und Abendstunden ein quirliges Flair. Als Tourist kannst du dich einfach treiben lassen: mal hier stehenbleiben, klatschen, ein paar Münzen geben, mal dort in eine Schaufensterauslage gucken. Und wenn dir nach einer kurzen Pause ist, such dir eine der neuen Bänke auf dem Mittelstreifen unter den jungen Bäumen – von dort aus lässt sich das bunte Treiben wunderbar beobachten.

Kultur & Events: Wusstest du, dass es am Wenzelsplatz auch Kinos und Theater gibt? Gleich in einer Passage am unteren Platz (Passage Světozor, neben dem Palác Adria) liegt das Kino Světozor, ein Programmkino mit anspruchsvollen Filmen. In der Lucerna-Passage befindet sich das legendäre Kino Lucerna, das schon 1909 eröffnet wurde – absolut sehenswert, wenn du alte Kinopaläste magst. Theatervorstellungen bietet z.B. das Studio DVA Theater in der Passage Palác Fénix an. Und nicht zuletzt finden auf dem Wenzelsplatz auch offizielle Veranstaltungen statt: Paraden, Gedenkfeiern oder gelegentlich Konzerte unter freiem Himmel. Wenn du Glück hast, erwischst du vielleicht einen lokalen Folklore-Auftritt oder eine Tanzveranstaltung auf dem Platz (z.B. am tschechischen Nationalfeiertag). Informiere dich am besten vor deiner Reise, ob gerade etwas geplant ist – manchmal lohnt es sich, sich ins Getümmel zu stürzen und die lokale Kultur live mitzuerleben.

Zusammenfassend: Der Wenzelsplatz bietet Freizeit für jeden Geschmack. Einkaufsbummler, Kulturinteressierte und Flaneure kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Zieh bequeme Schuhe an – denn du wirst vermutlich mehr Zeit hier verbringen, als du denkst, einfach weil es so viel zu sehen und zu erleben gibt.

Gastronomie: Essen und Trinken am Wenzelsplatz

Vom schnellen Imbiss bis zum edlen Dinner – am Wenzelsplatz musst du nicht hungrig bleiben. Direkt entlang der Allee und in den Passagen befinden sich zahlreiche Restaurants, Cafés und Food-Stände, die für jeden Appetit etwas bereithalten.

Tradition auf die Hand – die Wenzelsplatz-Klobása: Viele Jahrzehnte lang war der Platz berühmt-berüchtigt für seine Würstchenstände, an denen die legendäre Václavská klobása verkauft wurde – eine deftige Bratwurst, serviert im Brötchen mit Senf. Insbesondere nachts pilgerten Partyheimkehrer zu diesen Ständen, um sich eine schnelle Mahlzeit zu gönnen. Leider (oder zum Glück, je nach Sichtweise) sind die klassischen Würstchenkioske seit 2020 verschwunden – die Stadtverwaltung ließ sie im Zuge der Neugestaltung des Platzes abbauen. Doch keine Sorge: Du kannst weiterhin die berühmte Klobása probieren! Imbissbuden gibt es noch immer, nur etwas schicker und integriert in feste Pavillons oder Ladenlokale. Am unteren Platzende findest du zum Beispiel einen Imbiss, der weiterhin die traditionelle Wenzel-Wurst verkauft – der Duft steigt dir sofort in die Nase, wenn du vorbei gehst. So ein Würstchen (meist für um die 5 Euro) gehört fast dazu, wenn du abends unterwegs bist. Alternativ gibt es natürlich auch die beliebten Trdelník-Stände mit ihren süßen, schornsteinförmigen Kuchenrollen – gerade im Winter ein Genuss.

Restaurants am Platz: Wenn dir der Sinn nach einem richtigen Restaurant steht, wirst du ebenfalls fündig. Einige Hotels am Wenzelsplatz beherbergen gehobene Restaurants: Zum Beispiel das Restaurant Como im Hotel Jalta, das mediterrane und tschechische Küche kombiniert, oder das historische Triton Restaurant im Keller des Hotels Adria (Wenzelsplatz 26). Letzteres ist besonders einzigartig, denn es wurde wie eine Tropfsteinhöhle gestaltet – mit Stalaktiten an der Decke – und versprüht Jugendstil-Atmosphäre aus 1912. Hier kannst du fein speisen (preislich im höheren Segment) und dich in eine andere Zeit versetzt fühlen. Für ein traditionell tschechisches Essen direkt am Platz empfehlen sich z.B. Restaurace Vytopna (im Palác Fénix), wo Getränke mit einer Modelle
Gastronomie direkt am Platz: Der Wenzelsplatz bietet jede Menge Gelegenheiten für einen schmackhaften Zwischenstopp. Früher waren die Würstchenstände legendär, an denen es rund um die Uhr die deftige Václavská klobása (Wenzelsplatz-Wurst) gab – perfekt nach einer durchtanzten Nacht. Heute sind diese Stände zwar verschwunden, aber keine Sorge: Du musst auf die kulinarische Tradition nicht verzichten. Imbissbuden und Schnellrestaurants haben ihre Rolle übernommen. An mehreren Ecken bekommst du weiterhin gegrillte Klobása im Brötchen mit Senf und Ketchup, ein klassischer Snack, der in Prag einfach dazugehört. Die Preise sind zwar etwas höher als anderswo (logisch, Touri-Lage), aber das Geschmackserlebnis – besonders um Mitternacht – macht es wett. Und wenn du eher Süßes magst, schnapp dir einen Trdelník (eine mit Zucker und Zimt bestreute Baumstriezelrolle) von einem der Stände. Mit diesem warmen Gebäck in der Hand durch die Winterkälte schlendern und die Lichter des Boulevards genießen – herrlich!

Auch Restaurants gibt es in Hülle und Fülle direkt am Wenzelsplatz. Viele Hotels beherbergen ausgezeichnete Restaurants: Beispielsweise serviert das Como Restaurant & Cocktail Bar (im Hotel Jalta) mediterrane und böhmische Küche mit Blick auf den Platz. Sehr originell ist das Triton Restaurant im Hotel Adria – ein Jugendstil-Restaurant in einem künstlichen Tropfsteinhöhlen-Ambiente, wo du tschechische Gourmetküche probieren kannst. Wenn dir nach etwas Rustikalem ist, findest du in den Querstraßen rund um den Platz urige Kneipen und Bierstuben, die böhmische Spezialitäten anbieten (knusprige Schweinehaxe, Gulasch im Brottopf, etc.). Direkt am Platz selbst liegt zum Beispiel das Restaurant Vytopna, bekannt für sein witziges Konzept: Deine Getränke werden dort per Modelleisenbahn an den Tisch geliefert, die durch das ganze Lokal schnauft – ein Spaß besonders für Familien.

Und natürlich sind auch die großen Fast-Food-Ketten vertreten: McDonald’s, KFC & Co – praktisch, falls du es eilig hast oder Heißhunger auf Bekanntes verspürst. Doch eigentlich wäre es schade, in Prag darauf zurückzugreifen, wo es so viele lokale Leckereien gibt. Tipp: Probiere mal einen Smažený sýr („gebackener Käse“ im Brötchen, meist an Imbissständen erhältlich) oder geh in eine der traditionellen Kaffeehäuser in den Nebenstraßen für ein Stück Kuchen und einen tschechischen Kaffee. Unweit des Wenzelsplatzes (z.B. im Kavárna Lucerna) spürt man noch das Flair der Kaffeehauskultur vergangener Zeiten. Insgesamt gilt: Am Wenzelsplatz musst du weder Durst noch Hunger leiden. Von Streetfood bis Fine Dining ist alles geboten – schau dich einfach um und lass dich vom Angebot verführen.

Nachtleben am Platz: Clubs, Bars & Casinos

Sobald die Sonne untergeht, zeigt der Wenzelsplatz eine andere Seite – die Nacht wird zum Tag. Für Partyfreunde und Nachtschwärmer ist die Gegend rund um den Platz ein Hotspot, an dem es hoch hergeht. Du kannst hier gemütlich in eine Bar einkehren oder in einem der Clubs bis in die frühen Morgenstunden feiern.

Clubs & Bars

Einer der bekanntesten Clubs Prags liegt direkt am Wenzelsplatz: das Duplex (Adresse: Wenzelsplatz 21). Duplex ist ein zweistöckiger Club mit Rooftop-Terrasse, der einen fantastischen Blick auf den Platz bietet. Fun Fact: Mick Jagger feierte hier seinen 60. Geburtstag, was dem Club Legendenstatus verschafft hat (angeblich ließ er es so krachen, dass Václav Havel persönlich gratulierte). Im Duplex legen internationale DJs auf, es gibt verschiedene Musikrichtungen und gleich fünf Bars – Langeweile kommt da nicht auf. Dresscode ist smart casual, die Türsteher achten auf gepflegte Gäste. Wenn du Lust hast, zu Chart-Hits und House über den Dächern Prags zu tanzen, bist du hier richtig.

Ebenfalls beliebt ist die Lucerna Music Bar, versteckt in der Lucerna-Passage. Jeden Freitag und Samstag gibt’s dort legendäre 80er/90er-Jahre-Partys mit Videoprojektionen der größten Hits – ein riesiger Spaß, besonders wenn du mit Freunden unterwegs bist und mal zu “Time of My Life” oder “Smells Like Teen Spirit” abrocken willst. Unter der Woche treten in der Lucerna Music Bar oft Live-Bands oder Künstler auf, das Programm reicht von Indie über Funk bis tschechischen Pop. Schau am besten vorher online, wer spielt.

An kleineren Clubs und Bars mangelt es ebenfalls nicht: Ein paar Schritte vom Wenzelsplatz entfernt findest du z.B. das Nebe (in der Křemencova-Straße oder an anderen Standorten) – stylishe Kellerclubs mit Chartmusik und Cocktails, die bei jungen Einheimischen beliebt sind. Oder die Harley’s Bar (eine rockige Cocktailbar) und James Dean Prague (im 50er-Jahre Diner-Look) in den Nebenstraßen Na Příkopě/Štěpánská, falls du eher auf Rock’n’Roll-Atmosphäre stehst. Auch Irish Pubs wie das Rocky O’Reilly’s liegen um die Ecke, wenn dir nach einem Pint Guinness ist. Kurz gesagt: Du kannst vom Wenzelsplatz aus in alle möglichen Nachtleben-Optionen eintauchen, viele sind nur wenige Gehminuten entfernt.

Casinos

Am Wenzelsplatz befinden sich mehrere Spielbanken, erkennbar an den Leuchtschildern und etwas verrucht schimmernden Eingängen. Hier kann man Roulette spielen, an Automaten zocken oder Poker probieren. Falls du also ein paar Kronen riskieren möchtest, bietet sich die Gelegenheit. Bitte bedenke aber, dass wie überall die Bank langfristig gewinnt – sieh es als Unterhaltung und setz dir ein Limit. Die Casinos in Prag haben meist einen ordentlichen Standard, Einlass oft erst ab 21 Jahren und Ausweiskontrolle am Eingang.

Sicherheit im Nachtleben

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Der Wenzelsplatz war früher berüchtigt für zwielichtige Gestalten und Taschendiebe, besonders nachts. Heutzutage hat sich das deutlich gebessert; die Gegend ist gut beleuchtet und es gibt oft Polizeistreifen. Dennoch: Vorsicht ist nachts wie überall geboten. Meide Schlepper, die dich in irgendwelche Striptease-Bars locken wollen – diese Läden verlangen teils Wucherpreise. Und halte deine Wertsachen im Blick, vor allem in vollgestopften Clubs oder wenn du leicht einen sitzen hast. Wenn du ein Taxi nach Hause nimmst, bestell es am besten via App (Bolt/Uber) oder steig in ein offizielles Taxi – damit du keinen überteuerten „Touristenpreis“ zahlst. Mit gesundem Menschenverstand kannst du aber das Nachtleben am Wenzelsplatz unbeschwert genießen. Viele Touristen und Einheimische sind unterwegs, es ist selten wirklich unsicher. Feiere ruhig und hab Spaß – Prag hat nachts einen ganz besonderen Zauber!

Übernachten direkt am Wenzelsplatz

Vielleicht möchtest du ja mitten im Geschehen wohnen – dann ist ein Hotel direkt am Wenzelsplatz ideal. Stell dir vor, du trittst morgens aus der Hoteltür und bist sofort mittendrin im Treiben, oder kannst nachts einfach heimlaufen, ohne Taxi. Tatsächlich gibt es mehrere Hotels und Unterkünfte unmittelbar am Platz:

  • Luxushotels: Das frisch eröffnete W Prague (ehemals Grand Hotel Evropa) ist das neue 5-Sterne-Highlight am Platz. In diesem prächtigen Jugendstilgebäude erlebst du historische Eleganz, aber mit modernstem Komfort – inklusive Rooftop-Bar und Spa. Ebenfalls luxuriös residierst du im Hotel Ambassador – Zlatá Husa (ein traditionsreiches Haus mit opulenter Einrichtung) oder im Alcron Hotel (heute Almanac X), das zwar ein paar Schritte abseits (nahe Vodičkova) liegt, aber für Art-Deco-Flair und exzellenten Service bekannt ist.
  • Gehobene Mittelklasse: Das Jalta Boutique Hotel direkt am Wenzelsplatz bietet 5-Sterne-Komfort mit modernem Design und hat, wie erwähnt, einen Atombunker als besonderen Clou. Das Hotel Adria (4 Sterne) punktet mit seiner Toplage am unteren Platz und dem erwähnten Triton-Restaurant. K+K Hotel Fenix ist eine 4-Sterne-Option in einer Seitenstraße (Ve Smečkách) gleich beim Wenzelsplatz, beliebt wegen guter Zimmer und Ruhe abseits vom Lärm.
  • Budget und Hostels: Direkt am Platz selbst gibt es weniger Hostels, aber in den Seitengassen und nur wenige Minuten entfernt schon. Zum Beispiel das Hostel Orange befindet sich tatsächlich in einem Gebäude am Wenzelsplatz und bietet Schlafsäle mit Blick auf den Boulevard – besser geht’s kaum für Backpacker. In der Jindřišská-Straße (ein paar Schritte entfernt) findest du das MeetMe23 oder The RoadHouse Prague, moderne Hostels mit viel Flair.
  • Wohnungen: Wer ein Apartment bevorzugt, wird ebenfalls fündig: Zahlreiche Ferienwohnungen in den Altbauten entlang des Platzes werden über Plattformen vermietet. Da kannst du dann auf deinem eigenen Balkon über dem Wenzelsplatz frühstücken.

Tipp: Die Lage hat natürlich ihren Preis – Hotels am Wenzelsplatz sind oft etwas teurer als anderswo in Prag. Aber die Annehmlichkeit, alles vor der Haustür zu haben, ist vielen den Aufpreis wert. Falls du lärmempfindlich bist, erkundige dich nach einem Zimmer in den oberen Etagen oder zum Innenhof – der Verkehrslärm (und nächtliche Partygänger) können sonst stören. Insgesamt jedoch: Die Übernachtung am Wenzelsplatz lässt dich Prag-Feeling pur erleben. Und mit Ohropax schläft es sich zur Not auch mitten in der City wunderbar.

Verkehrsanbindung: So erreichst du den Wenzelsplatz

Die zentrale Lage bringt es mit sich: Den Wenzelsplatz erreichst du super bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln. An beiden Enden des Boulevards befinden sich wichtige Knotenpunkte:

  • Metro: Am oberen Ende (beim Nationalmuseum) liegt die Station Muzeum (Linien A und C), am unteren Ende die Station Můstek (Linien A und B). Damit hast du Anschluss an alle drei U-Bahn-Linien Prags. Von der Altstadt kommst du z.B. mit der grünen Linie A bis Můstek in wenigen Minuten. Falls du vom Hauptbahnhof (Hlavní nádraží) kommst, ist es ein kurzer Fußweg oder eine Station mit Linie C bis Muzeum. Wichtig: Můstek hat Ausgänge an beiden Seiten des Wenzelsplatzes – folge einfach den Schildern „Václavské náměstí“.
  • Straßenbahn: Quer über den Wenzelsplatz, etwa auf halber Höhe, verläuft eine wichtige Ost-West-Achse für Trams. Haltestellen befinden sich in den Querstraßen Jindřišská/Vodičkova (die Station heißt auch „Václavské náměstí“). Hier halten mehrere Linien (z.B. 3, 5, 6, 9, 14, 24 und nachts 91, 92 etc.). Wenn du z.B. aus dem Stadtteil Žižkov kommst, bringt dich die Linie 9 schnurstracks hierher. Nachts fahren Nachtstraßenbahnen und -busse, so kommst du auch um 2 Uhr morgens noch heim. Die Taktung ist tagsüber sehr eng – alle paar Minuten rumpelt eine Tram vorbei.
  • Zu Fuß: Bist du ohnehin in der Innenstadt, kannst du den Wenzelsplatz gut zu Fuß erreichen. Vom Altstädter Ring sind es gerade mal 10–15 Minuten Spaziergang durch die Straßen Na Příkopě oder durch die schmale Melantrichova. Auch aus der Neustadt (Richtung Karlovo náměstí) läufst du die Straßen Štěpánská oder Vodičkova entlang direkt zum Wenzelsplatz. Die Orientierung ist einfach: das Nationalmuseum mit seiner Kuppel siehst du schon von weitem, es weist dir den Weg.
  • Auto/Parken: Mit dem Auto in die Prager Innenstadt zu fahren, ist eher nicht empfehlenswert. Am Wenzelsplatz selbst gibt es kaum Parkplätze (und wenn, dann nur mit Anwohnerausweis oder teuer). In den Nebenstraßen finden sich ein paar Parkhäuser (z.B. in der Štěpánská oder bei Kotva), aber diese sind kostspielig. Falls du dennoch mit dem Auto anreist, könnte das Parkhaus am Hauptbahnhof eine Option sein und dann mit der Metro eine Station zum Wenzelsplatz. Ansonsten: Lass das Auto stehen und nutze den hervorragenden ÖPNV!

Am Wenzelsplatz selbst gilt für Autos: Die obere Hälfte (Richtung Museum) ist befahrbar, die untere Hälfte ist Fußgängerzone. Das heißt, Taxi oder Uber können dich z.B. bis kurz vors Nationalmuseum bringen, aber nicht direkt bis Můstek. Doch da alles nah beieinander liegt, ist das kein Problem. Fazit: Ob mit Metro, Tram oder per pedes – du kommst fast nicht am Wenzelsplatz vorbei, so zentral liegt er. Das macht ihn auch ideal als Treffpunkt oder Ausgangspunkt für Sightseeing-Touren.

Praktische Tipps für deinen Besuch

Zum Abschluss noch ein paar handfeste Tipps, damit dein Abstecher zum Wenzelsplatz reibungslos und angenehm verläuft:

  • Sicherheit: Der Wenzelsplatz ist grundsätzlich sicher und stark frequentiert. Trotzdem ist er – wie alle Touristen-Hotspots – auch ein Tummelplatz für Taschendiebe. Bewahre deine Wertsachen also am besten sicher auf (Innentasche, Brustbeutel) und behalte Rucksack oder Handtasche im Blick, besonders wenn du in Menschenmengen stehst oder Straßenkünstler beobachtest. In den letzten Jahren hat die Polizei die Gegend gut im Griff, aber Vorsicht schadet nie.
  • Touristenfallen meiden: Direkt am Platz gibt es einige Wechselstuben, die mit großen „0% Commission“-Schildern locken. Leider bekommst du dort oft einen miesen Wechselkurs und zahlst indirekt drauf. Besser: Geld abheben am Bankomaten einer seriösen Bank oder in offiziellen Bank-Filialen wechseln. Ebenso aufgepasst bei extrem aufdringlichen Angeboten (z.B. Schlepper, die „Free entry“ in Clubs versprechen – am Ende zahlst du dann überteuerte Drinks). Nutze deinen gesunden Menschenverstand und informiere dich vorab, dann umgehst du die meisten Fallen.
  • Orientierung: Der Wenzelsplatz ist lang und leicht zu überblicken. Als Orientierungspunkte dienen das Nationalmuseum oben und der Můstek unten. Die Hausnummern gehen von unten (Mustek) nach oben (Museum). Wenn du jemanden fragst, „Wo genau ist xy am Wenzelsplatz?“, wird oft mit den Nummern gearbeitet („Wenzelsplatz 15“ etwa ist auf halber Strecke, rechte Seite von unten gesehen). Halte nach den Querstraßen Ausschau: Jindřišská/Vodičkova teilen ungefähr die Mitte. U-Bahn-Zugänge sind an beiden Enden und einer auch mittig (in Höhe der Straßenbahnhaltestelle).
  • Beste Besuchszeit: Der Wenzelsplatz ist rund um die Uhr zugänglich – es gibt keine Öffnungs- oder Schließzeiten (außer natürlich für Läden und Museen). Morgens gegen 8 Uhr erlebst du ihn relativ ruhig, mit Lieferverkehr und wenigen Touristen. Gegen Mittag füllt er sich, und abends ist dann Hochbetrieb. Nachts (besonders Freitag / Samstag) kann es durch die Partygänger etwas lauter und lebhafter werden. Je nachdem, was du suchst: Zum Fotos machen und in Ruhe schauen vielleicht vormittags kommen; zum Leute beobachten und Atmosphäreschnuppern eher Nachmittags/Abends.
  • Nützliche Infos: Toiletten gibt es z.B. im Bahnhof Můstek (gegen Gebühr) oder kostenlos in den Kaufhäusern, wenn du dort Kunde bist. Auch das Nationalmuseum hat sanitäre Anlagen (mit Ticket). Falls du WLAN brauchst: Viele Cafés am Platz bieten Wifi, und an manchen Ecken gibt es sogar städtisches Free-Wifi (nicht überall stabil). Für Notfälle: Die Polizeistation Praha 1 liegt nur wenige Blocks entfernt in der Krakovská-Straße – aber hoffen wir, du brauchst sie nicht. Eine Touristeninformation findest du am Altstädter Rathaus oder am Flughafen, am Wenzelsplatz selbst ist keine offizielle Info-Stelle, aber die meisten Verkäufer in Shops sprechen etwas Englisch oder Deutsch und helfen dir gerne weiter, falls du Orientierung brauchst.

Noch ein Insider-Hinweis: Verabredungen am Wenzelsplatz klappen am besten, wenn man „unter dem Pferd“ (so sagen die Prager zum Wenzelsdenkmal) als Treffpunkt wählt. Dort treffen sich traditionell Freunde, Schulkassen, Verliebte – und vielleicht bald auch du mit deiner Reisebegleitung.

Fazit: Der Wenzelsplatz (Václavské náměstí) wird dich mit seiner Vielseitigkeit begeistern. Historische Monumente, spannende Geschichte, Shopping ohne Ende, leckeres Essen und ein vibrierendes Nachtleben – all das konzentriert auf einer einzigen Prachtstraße. Pack bequeme Schuhe ein, halte die Kamera bereit und stürz dich ins Getümmel. Prag empfängt dich hier mit offenen Armen, und egal ob du die große Geschichte spürst oder einfach das pralle Leben genießt – der Wenzelsplatz wird garantiert einen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen. Viel Spaß beim Entdecken dieses einzigartigen Ortes mitten in Prag!



Quellen: