Militärkirche des Heiligen Johann von Nepomuk (Kostel sv. Jana Nepomuckého)

Die Militärkirche des Heiligen Johann von Nepomuk (tschechisch: Kostel sv. Jana Nepomuckého, auch bekannt als Vojenský kostel sv. Jana Nepomuckého) liegt im Prager Stadtteil Hradčany, nur wenige Schritte von der Prager Burg entfernt. Errichtet wurde sie Anfang des 18. Jahrhunderts für das benachbarte Ursulinenkloster – ein herausragendes Beispiel des böhmischen Hochbarocks, entworfen von den berühmten Architekten Kryštof Dientzenhofer und seinem Sohn Kilián Ignác Dientzenhofer.

Das Gotteshaus, das um 1720–1728 entstand, beeindruckt durch seine harmonische Architektur und die ungewöhnliche achteckige Grundform des Innenraums. Die prachtvollen Fresken an der Decke stammen von Václav Vavřinec Reinerund zeigen Szenen aus dem Leben des heiligen Johann von Nepomuk – des tschechischen Nationalheiligen, der wegen seines Schweigens im Beichtgeheimnis in die Moldau gestürzt wurde. Ergänzt wird die Ausstattung durch barocke Stuckarbeiten und Skulpturen aus der Werkstatt von Matthias Wenzel Jäckel, einem der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit.

Nach den Reformen Kaiser Josephs II. wurde die Kirche 1784 säkularisiert und zeitweise als Lagerhaus genutzt. Erst im 19. Jahrhundert erhielt sie wieder ihre sakrale Funktion – diesmal als Militärkirche für die Prager Garnison. Heute dient sie der Militärseelsorge und ist zugleich öffentlich zugänglich. Besucher erleben hier einen stillen, eindrucksvoll restaurierten Ort des Gebets und Gedenkens – gewidmet dem Frieden und den im Dienst gefallenen Soldaten.

Durch ihre Lage an der Kanovnická Straße 5, mitten im historischen Viertel Hradčany, lässt sich der Besuch der Kirche ideal mit einem Spaziergang zur Prager Burg oder durch die malerischen Gassen der Kleinseite verbinden. Wer sich für barocke Architektur, religiöse Kunst und Prags Militärgeschichte interessiert, findet in der Kirche des Heiligen Johann von Nepomuk ein verborgenes Juwel abseits der großen Touristenströme.