Prag abseits der Touristenpfade: Die besten Geheimtipps, die nur wenige kennen

Prag verzaubert mit einem Hauch von Magie, fesselnder Geschichte und architektonischen Meisterwerken – weit mehr als die bekannten Highlights wie die Prager Burg, die Karlsbrücke oder der Altstädter Ring vermuten lassen. Abseits der ausgetretenen Touristenpfade enthüllt die Stadt eine Schatztruhe voller geheimer Oasen und authentischer Erlebnisse. Stell dir vor: Charmante, verborgene Viertel, idyllische grüne Parks und pulsierende alternative Kulturorte, die den wahren Puls Prags spüren lassen. Für alle, die das authentische, unentdeckte Prag erleben wollen, haben wir die ultimativen Geheimtipps zusammengestellt: Willkommen in der Stadt, wie sie nur die Einheimischen kennen!

Themenüberblick:

  • Nový Svět: Die charmante Gassen der „Neuen Welt“
  • Vyšehrad: Die andere Burg von Prag
  • Náplavka: Das alternative Leben am Moldau-Ufer
  • Prag unter der Erde: Die mittelalterlichen Keller der Altstadt
  • Prosek-Weinberge: Wein mit Aussicht
  • Kavárna Muzeum: Das versteckte Jugendstil-Café
  • Stromovka-Park: Ruhe und Natur im Herzen der Stadt
  • Das versteckte Kafka-Haus in der Široká-Straße
  • Vršovice: Das hippe Stadtviertel
  • Das geheime Gartenlokal Vrtbovská zahrada
  • Lokale Brauereien und Kneipen
  • Bohnice-Psychiatrie und ihr Park
  • MeetFactory
  • Divoká Šárka: Wildnis am Stadtrand

Nový Svět: Die charmante Gassen der „Neuen Welt“

Nur einen kurzen, verwunschenen Spaziergang von der imposanten Prager Burg entfernt öffnet sich Nový Svět (Neue Welt) – ein malerisches Viertel, das an ein kleines, fast vergessenes Dorf erinnert. Die engen, gewundenen Gassen und farbenfrohen Häuschen vermitteln ein Gefühl vergangener Zeiten und bieten einen willkommene Kontrast zur Touristenfülle rund um die Burg.

Einst war Nový Svět das Zuhause von Künstlern und Handwerkern, deren kreative Spuren den besonderen Charakter des Viertels prägten. Heute findest du hier einen ruhigen Rückzugsort, der zum Verweilen einlädt. In kleinen Cafés und gemütlichen Ecken kannst du den authentischen Charme genießen, während die Geschichte und das künstlerische Erbe förmlich in der Luft liegen. Entdecke diese faszinierende Mischung aus Tradition und lebendiger Kultur – ein Geheimtipp für alle, die das wahre, unberührte Prag erleben möchten.


Vyšehrad: Die andere Burg von Prag

Während die Prager Burg oft im Rampenlicht steht, bietet Vyšehrad (Prager Hochburg) eine ruhige und faszinierende Alternative, die ebenso reich an Geschichte ist. Diese historische Festung thront malerisch über der Moldau und eröffnet dir atemberaubende Ausblicke, die das Herz eines jeden Geschichtsliebhabers höherschlagen lassen.

Beim Erkunden von Vyšehrad entdeckst du die prächtige Kirche St. Peter und Paul, ein beeindruckendes architektonisches Juwel, das mit seiner barocken Pracht verzaubert. Der angrenzende Friedhof, auf dem namhafte tschechische Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden haben, erzählt Geschichten vergangener Zeiten und verleiht dem Ort eine einzigartige, fast mystische Atmosphäre.

Vyšehrad ist weit mehr als nur eine Festung – es ist ein lebendiges Stück Prager Geschichte, das abseits des üblichen Touristentrubels zum Verweilen einlädt. Hier kannst du in aller Ruhe die beeindruckende Aussicht genießen und in die faszinierende Vergangenheit eintauchen, die diesen Ort so besonders macht. Ideal für alle, die die authentische Seele Prags entdecken möchten.


Náplavka: Das alternative Leben am Moldau-Ufer

Entlang der Ufer der Moldau pulsiert im Viertel Náplavka (Prager Ufer-Promenade) das Herz Prags. Hier treffen sich Einheimische in lockerer Atmosphäre, um das Leben in vollen Zügen zu genießen – fernab der üblichen Touristenpfade. An den Wochenenden verwandelt sich der Platz in einen lebendigen Bauernmarkt, auf dem frische, regionale Produkte und handgemachte Köstlichkeiten angeboten werden.

Die besondere Magie von Náplavka entsteht auch durch die vielen Boote, die hier nicht nur als schwimmende Bars und gemütliche Cafés dienen, sondern auch als vielseitige Veranstaltungsorte. Diese schwimmenden Oasen laden dazu ein, die Moldau aus einer neuen Perspektive zu erleben und den kreativen, unkonventionellen Geist der Stadt hautnah zu spüren. Náplavka ist somit mehr als nur ein Stadtteil – es ist ein pulsierender Treffpunkt, an dem das alternative Leben Prags in all seinen Facetten sichtbar wird.


Prag unter der Erde: Die mittelalterlichen Keller der Altstadt

Wenige wissen, dass unter der Prager Altstadt (Staré Město) ein Netz aus mittelalterlichen Kellern und Gängen liegt. Ursprünglich waren diese Räume Teil der alten Stadtstruktur, bevor das heutige Straßenniveau über die Jahrhunderte hinweg schrittweise angehoben wurde. Bereits im Mittelalter kursierten Gerüchte über geheime Gänge der Tempelritter, über Alchemisten, die in dunklen Kellern ihre Experimente durchführten, und über verborgene Schätze, die tief unter der Erde liegen sollten.

Im 13. Jahrhundert befand sich die Prager Altstadt noch auf einem ganz anderen Niveau – wörtlich. Die Stadt war eng bebaut, die Straßen eng, unbefestigt, und das Wasser der Moldau (Vltava) war ein ständiger Begleiter – im Guten wie im Schlechten. Immer wieder kam es zu verheerenden Überschwemmungen, die ganze Viertel in Mitleidenschaft zogen.

Statt die Stadt umzubauen, begannen die Prager im 14. und 15. Jahrhundert, Häuser einfach aufzuschütten. Neue Stockwerke wurden auf alten Fundamenten errichtet, Straßen mit Erde und Schutt angehoben. So entstanden neue Gehwege – während die einst ebenerdigen Eingänge, Läden und Räume in den Untergrund gedrückt wurden. Der Keller war geboren – unfreiwillig. Viele dieser mittelalterlichen Räume wurden weiter genutzt: als Lagerräume, Weinkeller, Verlies oder auch als geheime Gänge.

Wenn du heute einen dieser unterirdischen Gänge betrittst, fühlt es sich an, als würdest du durch eine Zeitpforte schreiten. Alte Tonnengewölbe, grobe Steinmauern, enge Durchgänge, urige Holzverstrebungen – alles wirkt wie eingefroren in der Zeit. Es riecht nach feuchtem Mauerwerk, es hallt bei jedem Schritt, und die dicken Wände erzählen ihre ganz eigene Geschichte.

Der wohl berühmteste Zugang zur mittelalterlichen Unterwelt befindet sich unter dem Altstädter Rathaus am Altstädter Ring (Staroměstské náměstí). Auch unter dem barocken Gebäudekomplex des Klementinum, einem der größten historischen Gebäudeensembles Europas, gibt es teils zugängliche Gewölbe, die einst als Klosterwirtschaft oder Bibliothekslager dienten.

Einige private Anbieter bieten Prager Unterwelttouren an.


Prosek-Weinberge: Wein mit Aussicht

Nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt, im ruhigen Stadtteil Prosek im Prager Nordosten, wartet ein Ort auf dich, der selbst vielen Einheimischen kaum bekannt ist: ein historisches Weinbaugebiet mit großem Erbe, versteckten Pfaden, herrlichen Aussichtspunkten und einem einzigartigen Mix aus Natur, Geschichte und Genuss. Ein echter Geheimtipp – vor allem, wenn du das authentische Prag abseits der üblichen Routen suchst.

Die Tradition des Weinbaus in Prosek reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück – zur Zeit von König Karl IV., dem großen Förderer des böhmischen Weinbaus. Unter seiner Herrschaft wurden zahlreiche Weinberge in und um Prag angelegt, darunter auch am Südhang des Vysočany-Plateaus, wo heute der Stadtteil Prosek liegt. Damals war das Gebiet noch ein Dorf vor den Toren der Stadt – mit fruchtbaren Böden und optimaler Sonneneinstrahlung für den Weinanbau.

Im Laufe der Jahrhunderte gerieten viele Weinberge Prags in Vergessenheit oder fielen der Bebauung zum Opfer – nicht aber Prosek. Zwar wurde auch hier der Anbau zeitweise eingestellt, doch das Wissen und die Liebe zum Wein überdauerten. In den 1990er Jahren erlebten die Prosek-Weinberge eine Renaissance: Mit viel Engagement wurden Rebstöcke neu gepflanzt und die alten Hänge wieder kultiviert – ganz im Sinne der historischen Sortenvielfalt. Heute wachsen auf rund 3 Hektar wieder Weiß- und Rotweinsorten wie Müller-Thurgau, Riesling, Pinot Blanc und Blauer Portugieser, die auf dem Mikroklima des Hangs besonders gut gedeihen.

Die Prosek-Weinberge liegen auf einem sanft abfallenden Südhang, zwischen dem Park Podviní und dem Křížová hora (Kreuzhügel) – ein Ort, der schon durch seine Lage zwischen Stadt und Natur beeindruckt.

Du blickst von hier über ganz Prag – vom Žižkov-Turm bis zur Prager Burg, bei klarem Wetter sogar bis nach Petřín. Ideal für Sonnenuntergänge mit Picknickdecke und Wein. Die Pfade durch die Weinberge sind perfekt für Spaziergänge abseits der Massen. Es gibt Bänke, schattige Ecken und viele Fotomotive. Im unteren Bereich grenzen die Weinberge an den Park Podviní – mit Bachlauf, Spielplätzen und viel Grün. Oben erwartet dich Urban Gardening, Kunst am Hang und ein Hauch von Provence mitten in Böhmen. Je nach Saison kannst du hier Weine aus Prager Produktion probieren – etwa beim jährlichen Weinfest im Spätsommer.


Kavárna Muzeum: Das versteckte Jugendstil-Café

Das Kavárna Muzeum ist ein wunderschönes Jugendstil-Café, das abseits der bekannten Kaffeehäuser liegt. Mit seiner nostalgischen Atmosphäre und der ruhigen Lage eignet es sich perfekt für eine kleine Pause.

Das Café liegt versteckt im Erdgeschoss im Neubau des Nationalmuseums am oberen Ende des Wenzelsplatzes, fernab der üblichen Kaffeehaus-Routen. Es verbindet ein zurückhaltend-retro Art-Nouveau-Flair mit der funktionalistischen Architektur des Hauses aus den 1930er-Jahren, serviert Single-Origin-Kaffee von tschechischen Spezialröstern, hausgebackene Brote und Kuchen – und bietet dank Kinderecke, WLAN und Selbstbedienung eine entspannte Pause, egal ob du gerade das Museum entdeckst oder einfach nur kurz dem Trubel entfliehen willst.


Stromovka-Park: Ruhe und Natur im Herzen der Stadt

Der Stromovka-Park (Královská obora) zählt zu den schönsten grünen Rückzugsorten Prags – riesig, ruhig und erstaunlich untouristisch. (eine grüne Oase im Norden Prags) Ursprünglich ein königliches Jagdrevier, lädt das Gelände heute mit alten Bäumen, versteckten Teichen, Liegewiesen und kleinen Brücken zum Durchatmen ein. Perfekt für ein Picknick, einen langen Spaziergang oder einfach, um dem Trubel der Altstadt zu entkommen.

Versteckte Highlights wie das Café Vozovna, das Prager Planetarium am Parkrand oder der Durchgang zur Moldauinsel Císařský ostrov machen Stromovka zum Geheimtipp.


Das versteckte Kafka-Haus in der Široká-Straße

Obwohl Franz Kafka in Prag geboren wurde, kennt kaum jemand sein Wohnhaus in der Široká-Straße 14 (nur wenige Schritte vom Altstädter Ring entfernt). Hier lebte Franz Kafka zwischen 1915 und 1917 gemeinsam mit seiner Schwester Ottla. Es war die Zeit, in der einige seiner bekanntesten Werke entstanden – darunter „Die Verwandlung“ und „Das Urteil“.

Wer an der Fassade vorbeiläuft, bemerkt meist nur die kleine Gedenktafel mit Kafkas Namen – ohne Museum, ohne Trubel, ganz in der zurückhaltenden Manier, wie Kafka selbst sie vielleicht geschätzt hätte. Gerade das macht diesen Ort so besonders: ein authentischer Platz des Erinnerns, abseits der inszenierten Kafka-Spots.

Die Široká-Straße liegt zwischen der Pinkas-Synagoge und dem Altstädter Ring, eingebettet in ein historisches Viertel voller jüdischer Geschichte und literarischem Erbe. Wenn du Prag nicht nur sehen, sondern verstehen willst, lohnt sich hier ein kurzer Stopp – still, aber bedeutend.

Wer mehr über Kafka in Prag entdecken will, kann von hier aus wunderbar einen kleinen Kafka-Rundgang starten: Nur fünf Minuten entfernt liegt das barocke Haus in der Celetná 3, wo Kafka geboren wurde. Ein Stück weiter wartet das Kafka-Museum an der Moldau mit persönlichen Gegenständen, Briefen und düsterem Ambiente. Und in Goldenem Gässchen auf der Prager Burg schrieb er in einem Mini-Häuschen nachts an seinen Werken – heute eine der charmantesten Kafka-Adressen überhaupt.


Vršovice: Das hippe Stadtviertel

Vršovice ist tatsächlich eines der aufstrebenden Trendviertel Prags – entspannt, kreativ und weit ab vom klassischen Touri‑Strom.

Was Vršovice so besonders macht? Das Viertel war einst ein typisches Arbeiterviertel mit industriellem Charakter. Heute zeigt es sich im Wandel – aber ohne den Charme vergangener Zeiten zu verlieren. Zwischen bröckelnder Gründerzeitarchitektur, kleinen Kinos, Craft-Bier-Bars und bunten Fassaden mit Street Art hat sich ein urbanes Lebensgefühl etabliert, das besonders junge Pragerinnen und Prager anzieht. Wer durch die Straßen schlendert, spürt: Hier ist Platz für Ideen, Kunst, Debatten – und das echte Leben.

Geografisch liegt Vršovice südöstlich der Innenstadt, eingebettet zwischen den Stadtteilen Vinohrady, Nusle und Strašnice. Die Nähe zum Park Havlíčkovy sady (auch Grebovka genannt) und die vielen kleinen Cafés, Concept Stores und Second-Hand-Boutiquen rund um die Krymská-Straße machen das Viertel zu einem der lebendigsten Kieze Prags – charmant unperfekt, bodenständig und gleichzeitig voller kreativer Energie.


Das geheime Gartenlokal Vrtbovská zahrada

Der Vrtbovská-Garten (Vrtbovská zahrada) zählt zu den elegantesten barocken Gartenanlagen Prags – und ist doch für viele ein unentdecktes Juwel. Zwischen der Prager Burg und der Karlsbrücke gelegen, verbirgt sich dieser grüne Rückzugsort hinter einem unscheinbaren Eingang in der Karmelitská-Straße auf der Kleinseite. Betritt man das Gelände, eröffnet sich ein kunstvoll angelegter Garten auf mehreren Terrassen mit präzise geschnittenen Hecken, verspielten Broderiemustern, barocken Skulpturen und herrschaftlicher Architektur. Die Anlage stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und wurde vom berühmten Architekten František Maxmilián Kaňka entworfen – ein Meisterwerk auf kleinstem Raum. Wer die steilen Stufen bis zur obersten Plattform erklimmt, wird mit einem atemberaubenden Blick über die Dächer der Kleinseite, die St.-Nikolaus-Kirche und die Prager Burg belohnt. Trotz seiner Nähe zu den Touristenmagneten zählt der Vrtba-Garten noch immer zu den ruhigsten Orten der Stadt – perfekt für eine Verschnaufpause, einen romantischen Spaziergang oder einfach, um in historischer Kulisse die Seele baumeln zu lassen.


Lokale Brauereien und Kneipen

Prag ist bekannt für sein Bier, aber abseits der Touristenpfade findet man einige der besten Brauereien und Kneipen:

  • U Medvídků: Eine historische Brauerei mit traditioneller Atmosphäre.
  • Vinohradský Pivovar: Eine moderne Brauerei mit kreativen Biersorten.

Bohnice-Psychiatrie und ihr Park

Das Bohnice-Psychiatriegelände im Norden Prags ist ein einzigartiger Ort. Hier kann man einen ungewöhnlich ruhigen Park und eine Kapelle besichtigen. Oft finden hier kulturelle Events statt, wie Filmvorführungen oder alternative Konzerte.


MeetFactory

Die MeetFactory ist ein alternatives Kulturzentrum im Stadtteil Smíchov, gegründet vom weltbekannten Prager Künstler David Černý. In einem umgebauten Industriegebäude nahe der Bahntrasse trifft hier zeitgenössische Kunst auf urbane Subkultur: Kunstausstellungen, Theaterproduktionen, Konzerte und Filmabende machen die MeetFactory zu einem pulsierenden Treffpunkt der freien Szene. Neben drei eigenen Galerieräumen beherbergt sie auch ein internationales Künstlerresidenzprogramm. Ein markantes Wahrzeichen erwartet dich schon beim Eintreffen – zwei knallrote Autos hängen wie Fleischstücke an Haken von der Fassade, eine der provokanten Installationen Černýs, die das Zentrum weithin sichtbar machen. Die Mischung aus rauem Industriecharme, experimenteller Kunst und entspannter Atmosphäre macht die MeetFactory zu einem der spannendsten Orte der Prager Kulturlandschaft – abseits des Mainstreams und garantiert unvergesslich.


Wilde Šárka: Wildnis am Stadtrand

Nur 30 Minuten mit der Straßenbahn vom Stadtzentrum entfernt liegt der Naturpark Wilde Šárka. Mit seinen schroffen Felsen, Wanderwegen und einem natürlichen Schwimmteich ist dieser Ort perfekt für alle, die der Hektik der Stadt entfliehen möchten.

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