Prag verzaubert mit einem Hauch von Magie, fesselnder Geschichte und architektonischen Meisterwerken – weit mehr als die bekannten Highlights wie die Prager Burg, die Karlsbrücke oder der Altstädter Ring vermuten lassen. Abseits der ausgetretenen Touristenpfade enthüllt die Stadt eine Schatztruhe voller geheimer Oasen und authentischer Erlebnisse. Charmante, verborgene Viertel, idyllische grüne Parks und pulsierende alternative Kulturorte, die den wahren Puls Prags spüren lassen. Für alle, die das authentische, unentdeckte Prag erleben wollen, haben wir die ultimativen Geheimtipps zusammengestellt: Willkommen in der Stadt, wie sie nur die Einheimischen kennen!
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Themenüberblick:
- Empfehlung: Buche eine Alternative Tour durch Prags kreative Viertel
- Nový Svět: Die charmante Gassen der „Neuen Welt“
- Vyšehrad: Die andere Burg von Prag
- Náplavka: Das alternative Leben am Moldau-Ufer
- Prag unter der Erde: Die mittelalterlichen Keller der Altstadt
- Prosek-Weinberge: Wein mit Aussicht
- Kavárna Muzeum: Das versteckte Jugendstil-Café
- Stromovka-Park: Ruhe und Natur im Herzen der Stadt
- Das versteckte Kafka-Haus in der Široká-Straße
- Vršovice: Das hippe Stadtviertel
- Das geheime Gartenlokal Vrtbovská zahrada
- Lokale Brauereien und Kneipen
- Bohnice-Psychiatrie und ihr Park
- MeetFactory
- Divoká Šárka: Wildnis am Stadtrand
Empfehlung: Buche eine Alternative Tour durch Prags kreative Viertel
Wenn du Prag einmal abseits der ausgetretenen Touristenpfade erleben möchtest, ist eine geführte Tour durch die alternativen Viertel genau das Richtige für dich. Hier tauchst du in die bunte Welt von Street Art, Subkulturen und versteckten kulturellen Hotspots ein – begleitet von einem ortskundigen Guide, der dir spannende Einblicke in die jüngere Geschichte und das echte Leben der Stadt vermittelt.
Zu Beginn gibt es eine kurze Einführung in die jüngste tschechische Geschichte, bevor du ein über 120 Jahre altes Wandgemälde bewunderst und mit der Straßenbahn Richtung Prag 7 fährst – einem der angesagtesten Viertel Europas. Dort entdeckst du einen versteckten Skatepark voller Graffiti und außergewöhnlicher Street-Art-Installationen. Der Weg führt dich weiter in ein ehemaliges Schlachthofgelände, das heute eine Galerie für zeitgenössische Kunst beherbergt, und von dort hinein in ein kreatives Hipster-Viertel mit alternativen Fabrikräumen, gemütlichen Cafés und offenen Kunstateliers.
Ein echtes Highlight ist ein versteckter Kunstraum mit Café, Shops, Galerieflächen, farbenfrohen Wandmalereien und kleinen Innenhöfen – einer davon überrascht sogar mit einer Mini-Gin-Destillerie. Beim Spaziergang durch das Viertel lernst du weitere Street-Art-Kunstwerke kennen, bekommst Anekdoten aus dem Alltag der Einheimischen erzählt und erfährst, wo die Prager ihre Freizeit verbringen. Dabei geht es auch um die Rolle von Minderheiten in Prag, etwa um die vietnamesische Community oder die lebendige LGBT+-Szene.
Zum Abschluss wartet ein legendäres Underground-Lokal auf dich, das aus alten Busteilen gebaut wurde und heute einer der spannendsten Treffpunkte der Techno- und Kunstszene ist. Und wenn du Lust hast, rundest du die Tour ganz entspannt im Biergarten mit einem kühlen tschechischen Bier und weiteren Insidertipps ab.
Nový Svět: Die charmante Gassen der „Neuen Welt“
Nur einen kurzen, verwunschenen Spaziergang von der imposanten Prager Burg entfernt öffnet sich Nový Svět (Neue Welt) – ein malerisches Viertel, das an ein kleines, fast vergessenes Dorf erinnert. Die engen, gewundenen Gassen und farbenfrohen Häuschen vermitteln ein Gefühl vergangener Zeiten und bieten einen willkommene Kontrast zur Touristenfülle rund um die Burg.
Einst war Nový Svět das Zuhause von Künstlern und Handwerkern, deren kreative Spuren den besonderen Charakter des Viertels prägten. Heute findest du hier einen ruhigen Rückzugsort, der zum Verweilen einlädt. In kleinen Cafés und gemütlichen Ecken kannst du den authentischen Charme genießen, während die Geschichte und das künstlerische Erbe förmlich in der Luft liegen. Entdecke diese faszinierende Mischung aus Tradition und lebendiger Kultur – ein Geheimtipp für alle, die das wahre, unberührte Prag erleben möchten.

Vyšehrad: Die andere Burg von Prag
Während die Prager Burg oft im Rampenlicht steht, bietet Vyšehrad (Prager Hochburg) eine ruhige und faszinierende Alternative, die ebenso reich an Geschichte ist. Diese historische Festung thront malerisch über der Moldau und eröffnet dir atemberaubende Ausblicke, die das Herz eines jeden Geschichtsliebhabers höherschlagen lassen.
Beim Erkunden von Vyšehrad entdeckst du die prächtige Kirche St. Peter und Paul, ein beeindruckendes architektonisches Juwel, das mit seiner barocken Pracht verzaubert. Der angrenzende Friedhof, auf dem namhafte tschechische Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden haben, erzählt Geschichten vergangener Zeiten und verleiht dem Ort eine einzigartige, fast mystische Atmosphäre.
Vyšehrad ist weit mehr als nur eine Festung – es ist ein lebendiges Stück Prager Geschichte, das abseits des üblichen Touristentrubels zum Verweilen einlädt. Hier kannst du in aller Ruhe die beeindruckende Aussicht genießen und in die faszinierende Vergangenheit eintauchen, die diesen Ort so besonders macht. Ideal für alle, die die authentische Seele Prags entdecken möchten.

Náplavka: Das alternative Leben am Moldau-Ufer
Entlang der Ufer der Moldau pulsiert im Viertel Náplavka (Prager Ufer-Promenade) das Herz Prags. Hier treffen sich Einheimische in lockerer Atmosphäre, um das Leben in vollen Zügen zu genießen – fernab der üblichen Touristenpfade. An den Wochenenden verwandelt sich der Platz in einen lebendigen Bauernmarkt, auf dem frische, regionale Produkte und handgemachte Köstlichkeiten angeboten werden.
Die besondere Magie von Náplavka entsteht auch durch die vielen Boote, die hier nicht nur als schwimmende Bars und gemütliche Cafés dienen, sondern auch als vielseitige Veranstaltungsorte. Diese schwimmenden Oasen laden dazu ein, die Moldau aus einer neuen Perspektive zu erleben und den kreativen, unkonventionellen Geist der Stadt hautnah zu spüren. Náplavka ist somit mehr als nur ein Stadtteil – es ist ein pulsierender Treffpunkt, an dem das alternative Leben Prags in all seinen Facetten sichtbar wird.

Prag unter der Erde: Die mittelalterlichen Keller der Altstadt
Wenige wissen, dass unter der Prager Altstadt (Staré Město) ein Netz aus mittelalterlichen Kellern und Gängen liegt. Ursprünglich waren diese Räume Teil der alten Stadtstruktur, bevor das heutige Straßenniveau über die Jahrhunderte hinweg schrittweise angehoben wurde. Bereits im Mittelalter kursierten Gerüchte über geheime Gänge der Tempelritter, über Alchemisten, die in dunklen Kellern ihre Experimente durchführten, und über verborgene Schätze, die tief unter der Erde liegen sollten.
Im 13. Jahrhundert befand sich die Prager Altstadt noch auf einem ganz anderen Niveau – wörtlich. Die Stadt war eng bebaut, die Straßen eng, unbefestigt, und das Wasser der Moldau war ein ständiger Begleiter – im Guten wie im Schlechten. Immer wieder kam es zu verheerenden Überschwemmungen, die ganze Viertel in Mitleidenschaft zogen.
Statt die Stadt umzubauen, begannen die Prager im 14. und 15. Jahrhundert, Häuser einfach aufzuschütten. Neue Stockwerke wurden auf alten Fundamenten errichtet, Straßen mit Erde und Schutt angehoben. So entstanden neue Gehwege – während die einst ebenerdigen Eingänge, Läden und Räume in den Untergrund gedrückt wurden. Der Keller war geboren – unfreiwillig. Viele dieser mittelalterlichen Räume wurden weiter genutzt: als Lagerräume, Weinkeller, Verlies oder auch als geheime Gänge.
Wenn du heute einen dieser unterirdischen Gänge betrittst, fühlt es sich an, als würdest du durch eine Zeitpforte schreiten. Alte Tonnengewölbe, grobe Steinmauern, enge Durchgänge, urige Holzverstrebungen – alles wirkt wie eingefroren in der Zeit. Es riecht nach feuchtem Mauerwerk, es hallt bei jedem Schritt, und die dicken Wände erzählen ihre ganz eigene Geschichte.
Der wohl berühmteste Zugang zur mittelalterlichen Unterwelt befindet sich unter dem Altstädter Rathaus am Altstädter Ring (Staroměstské náměstí). Auch unter dem barocken Gebäudekomplex des Klementinum, einem der größten historischen Gebäudeensembles Europas, gibt es teils zugängliche Gewölbe, die einst als Klosterwirtschaft oder Bibliothekslager dienten.
Einige private Anbieter bieten Prager Unterwelttouren an.
Prosek-Weinberge: Wein mit Aussicht
Nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt, im ruhigen Stadtteil Prosek im Prager Nordosten, wartet ein Ort auf dich, der selbst vielen Einheimischen kaum bekannt ist: ein historisches Weinbaugebiet mit großem Erbe, versteckten Pfaden, herrlichen Aussichtspunkten und einem einzigartigen Mix aus Natur, Geschichte und Genuss. Ein echter Geheimtipp – vor allem, wenn du das authentische Prag abseits der üblichen Routen suchst.
Die Tradition des Weinbaus in Prosek reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück – zur Zeit von König Karl IV., dem großen Förderer des böhmischen Weinbaus. Unter seiner Herrschaft wurden zahlreiche Weinberge in und um Prag angelegt, darunter auch am Südhang des Vysočany-Plateaus, wo heute der Stadtteil Prosek liegt. Damals war das Gebiet noch ein Dorf vor den Toren der Stadt – mit fruchtbaren Böden und optimaler Sonneneinstrahlung für den Weinanbau.
Im Laufe der Jahrhunderte gerieten viele Weinberge Prags in Vergessenheit oder fielen der Bebauung zum Opfer – nicht aber Prosek. Zwar wurde auch hier der Anbau zeitweise eingestellt, doch das Wissen und die Liebe zum Wein überdauerten. In den 1990er Jahren erlebten die Prosek-Weinberge eine Renaissance: Mit viel Engagement wurden Rebstöcke neu gepflanzt und die alten Hänge wieder kultiviert – ganz im Sinne der historischen Sortenvielfalt. Heute wachsen auf rund 3 Hektar wieder Weiß- und Rotweinsorten wie Müller-Thurgau, Riesling, Pinot Blanc und Blauer Portugieser, die auf dem Mikroklima des Hangs besonders gut gedeihen.
Die Prosek-Weinberge liegen auf einem sanft abfallenden Südhang, zwischen dem Park Podviní und dem Křížová hora (Kreuzhügel) – ein Ort, der schon durch seine Lage zwischen Stadt und Natur beeindruckt.
Du blickst von hier über ganz Prag – vom Žižkov-Turm bis zur Prager Burg, bei klarem Wetter sogar bis nach Petřín. Ideal für Sonnenuntergänge mit Picknickdecke und Wein. Die Pfade durch die Weinberge sind perfekt für Spaziergänge abseits der Massen. Es gibt Bänke, schattige Ecken und viele Fotomotive. Im unteren Bereich grenzen die Weinberge an den Park Podviní – mit Bachlauf, Spielplätzen und viel Grün. Oben erwartet dich Urban Gardening, Kunst am Hang und ein Hauch von Provence mitten in Böhmen. Je nach Saison kannst du hier Weine aus Prager Produktion probieren – etwa beim jährlichen Weinfest im Spätsommer.
Kavárna Muzeum: Das versteckte Jugendstil-Café
Das Kavárna Muzeum ist ein wunderschönes Jugendstil-Café, das abseits der bekannten Kaffeehäuser liegt. Mit seiner nostalgischen Atmosphäre und der ruhigen Lage eignet es sich perfekt für eine kleine Pause.
Das Café liegt versteckt im Erdgeschoss im Neubau des Nationalmuseums am oberen Ende des Wenzelsplatzes, fernab der üblichen Kaffeehaus-Routen. Es verbindet ein zurückhaltend-retro Art-Nouveau-Flair mit der funktionalistischen Architektur des Hauses aus den 1930er-Jahren, serviert Single-Origin-Kaffee von tschechischen Spezialröstern, hausgebackene Brote und Kuchen – und bietet dank Kinderecke, WLAN und Selbstbedienung eine entspannte Pause, egal ob du gerade das Museum entdeckst oder einfach nur kurz dem Trubel entfliehen willst.
Stromovka-Park: Ruhe und Natur im Herzen der Stadt
Der Stromovka-Park (Královská obora) zählt zu den schönsten grünen Rückzugsorten Prags – riesig, ruhig und erstaunlich untouristisch. (eine grüne Oase im Norden Prags) Ursprünglich ein königliches Jagdrevier, lädt das Gelände heute mit alten Bäumen, versteckten Teichen, Liegewiesen und kleinen Brücken zum Durchatmen ein. Perfekt für ein Picknick, einen langen Spaziergang oder einfach, um dem Trubel der Altstadt zu entkommen.
Versteckte Highlights wie das Café Vozovna, das Prager Planetarium am Parkrand oder der Durchgang zur Moldauinsel Císařský ostrov machen Stromovka zum Geheimtipp.

Das versteckte Kafka-Haus in der Široká-Straße
Obwohl Franz Kafka in Prag geboren wurde, kennt kaum jemand sein Wohnhaus in der Široká-Straße 14 (nur wenige Schritte vom Altstädter Ring entfernt). Hier lebte Franz Kafka zwischen 1915 und 1917 gemeinsam mit seiner Schwester Ottla. Es war die Zeit, in der einige seiner bekanntesten Werke entstanden – darunter „Die Verwandlung“ und „Das Urteil“.
Wer an der Fassade vorbeiläuft, bemerkt meist nur die kleine Gedenktafel mit Kafkas Namen – ohne Museum, ohne Trubel, ganz in der zurückhaltenden Manier, wie Kafka selbst sie vielleicht geschätzt hätte. Gerade das macht diesen Ort so besonders: ein authentischer Platz des Erinnerns, abseits der inszenierten Kafka-Spots.
Die Široká-Straße liegt zwischen der Pinkas-Synagoge und dem Altstädter Ring, eingebettet in ein historisches Viertel voller jüdischer Geschichte und literarischem Erbe. Wenn du Prag nicht nur sehen, sondern verstehen willst, lohnt sich hier ein kurzer Stopp – still, aber bedeutend.
Wer mehr über Kafka in Prag entdecken will, kann von hier aus wunderbar einen kleinen Kafka-Rundgang starten: Nur fünf Minuten entfernt liegt das barocke Haus in der Celetná 3, wo Kafka geboren wurde. Ein Stück weiter wartet das Kafka-Museum an der Moldau mit persönlichen Gegenständen, Briefen und düsterem Ambiente. Und in Goldenem Gässchen auf der Prager Burg schrieb er in einem Mini-Häuschen nachts an seinen Werken – heute eine der charmantesten Kafka-Adressen überhaupt.
Vršovice: Das hippe Stadtviertel
Vršovice ist tatsächlich eines der aufstrebenden Trendviertel Prags – entspannt, kreativ und weit ab vom klassischen Touri‑Strom.
Was Vršovice so besonders macht? Das Viertel war einst ein typisches Arbeiterviertel mit industriellem Charakter. Heute zeigt es sich im Wandel – aber ohne den Charme vergangener Zeiten zu verlieren. Zwischen bröckelnder Gründerzeitarchitektur, kleinen Kinos, Craft-Bier-Bars und bunten Fassaden mit Street Art hat sich ein urbanes Lebensgefühl etabliert, das besonders junge Pragerinnen und Prager anzieht. Wer durch die Straßen schlendert, spürt: Hier ist Platz für Ideen, Kunst, Debatten – und das echte Leben.
Geografisch liegt Vršovice südöstlich der Innenstadt, eingebettet zwischen den Stadtteilen Vinohrady, Nusle und Strašnice. Die Nähe zum Park Havlíčkovy sady (auch Grebovka genannt) und die vielen kleinen Cafés, Concept Stores und Second-Hand-Boutiquen rund um die Krymská-Straße machen das Viertel zu einem der lebendigsten Kieze Prags – charmant unperfekt, bodenständig und gleichzeitig voller kreativer Energie.
Das geheime Gartenlokal Vrtbovská zahrada
Der Vrtbovská-Garten (Vrtbovská zahrada) zählt zu den elegantesten barocken Gartenanlagen Prags – und ist doch für viele ein unentdecktes Juwel. Zwischen der Prager Burg und der Karlsbrücke gelegen, verbirgt sich dieser grüne Rückzugsort hinter einem unscheinbaren Eingang in der Karmelitská-Straße auf der Kleinseite. Betritt man das Gelände, eröffnet sich ein kunstvoll angelegter Garten auf mehreren Terrassen mit präzise geschnittenen Hecken, verspielten Broderiemustern, barocken Skulpturen und herrschaftlicher Architektur. Die Anlage stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und wurde vom berühmten Architekten František Maxmilián Kaňka entworfen – ein Meisterwerk auf kleinstem Raum. Wer die steilen Stufen bis zur obersten Plattform erklimmt, wird mit einem atemberaubenden Blick über die Dächer der Kleinseite, die St.-Nikolaus-Kirche und die Prager Burg belohnt. Trotz seiner Nähe zu den Touristenmagneten zählt der Vrtba-Garten noch immer zu den ruhigsten Orten der Stadt – perfekt für eine Verschnaufpause, einen romantischen Spaziergang oder einfach, um in historischer Kulisse die Seele baumeln zu lassen.
Lokale Brauereien und Kneipen
Prag und Bier – diese beiden Begriffe gehören einfach zusammen. Doch wenn du abseits der typischen Touristenrouten unterwegs bist, wirst du schnell merken, dass die Stadt noch viel mehr zu bieten hat als die bekannten Großbrauereien. Gerade die lokalen Brauereien und urigen Kneipen sind ein echtes Highlight, wenn du die tschechische Bierkultur authentisch erleben möchtest.
U Medvídků (Bei den Bären): Die Brauerei U Medvídků gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Bierhäusern in Prag. Schon seit dem 15. Jahrhundert wird hier Bier gebraut – und zwar nach klassischen Rezepturen. In den historischen Gasträumen mit dunklem Holz, urigen Tischen und rustikalem Charme tauchst du in eine Atmosphäre ein, die fast unverändert wirkt.
Besonders bekannt ist U Medvídků für sein starkes Bier „X-Beer 33“, das zu den stärksten Bieren der Welt zählt. Aber auch die klassischen Lagerbiere sind hier ein Muss. Dazu werden deftige tschechische Spezialitäten serviert – Schweinebraten, Knödel, Gulasch oder gebratene Ente passen perfekt zum Bier.
Vinohradský Pivovar: Ganz anders präsentiert sich der Vinohradský Pivovar im Stadtteil Vinohrady. Die Brauerei eröffnete erst 2014, hat aber schnell Kultstatus erreicht. Hier werden moderne und kreative Biersorten gebraut – vom klassischen Pilsner-Stil bis zu aromatisch gehopften India Pale Ales. Die Brauanlage ist direkt im Gastraum sichtbar, was eine lebendige, offene Atmosphäre schafft.
Neben den hauseigenen Bieren lohnt es sich, auch einen Blick auf die saisonalen Spezialitäten zu werfen – oft entstehen hier überraschende, experimentelle Sorten. Die Küche ist modern interpretiert, mit einem Mix aus tschechischen Klassikern und internationalen Gerichten, die hervorragend mit den Bieren harmonieren.
Weitere Empfehlungen abseits der Touristenpfade:
- Pivovar Strahov (Klášterní pivovar Strahov): Direkt neben dem Strahov-Kloster, mit einem der besten Klosterbiere der Stadt. Besonders empfehlenswert: das dunkle St.-Norbert-Bier.
- Pivovar Matuška: Eine kleine Familienbrauerei, die zwar nicht im Zentrum liegt, aber für ihre fruchtigen Craft-Biere weit über Prag hinaus bekannt ist.
- Lokale Kneipen („Hospody“): Wenn du die echte Prager Alltagskultur erleben möchtest, lohnt es sich, in kleine Nachbarschaftskneipen einzukehren. Dort kostet das Bier oft nur die Hälfte wie im Zentrum – und du kommst schnell ins Gespräch mit Einheimischen.
Die tschechische Bierkultur lebt von Vielfalt: von uralten Traditionshäusern bis hin zu modernen Craft-Brauereien. Plane am besten eine kleine Kneipentour in einem Stadtteil wie Žižkov oder Vinohrady – dort reiht sich eine charmante Kneipe an die nächste, und du kannst die unterschiedlichsten Biere probieren.
Bohnice-Psychiatrie und ihr Park
Das Gelände der Psychiatrischen Klinik Bohnice (Psychiatrická nemocnice Bohnice) im Norden von Prag ist weit mehr als nur eine medizinische Einrichtung – es ist ein faszinierender Ort, an dem sich Geschichte, Architektur, Natur und Kultur verbinden.
Die Anstalt selbst wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und gehört zu den größten psychiatrischen Kliniken Tschechiens. Der Komplex besteht aus mehreren historischen Pavillons, die in einem weitläufigen Park eingebettet sind. Dieser Park ist frei zugänglich und überrascht durch seine Ruhe und Weitläufigkeit – fast wie ein eigener Stadtteil im Grünen. Abseits der Hauptwege findest du alte Alleen, verwunschene Ecken und sogar kleine Wiesen, die zum Verweilen einladen.
Ein besonderes Highlight ist die neugotische Kapelle St. Wenzel (Kostel svatého Václava) im Zentrum des Areals. Das Kirchengebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und strahlt eine fast mystische Atmosphäre aus. Heute ist es nicht nur ein sakraler Ort, sondern wird auch für Konzerte, alternative Kulturveranstaltungen und Filmvorführungen genutzt.
Gerade in den letzten Jahren hat sich das Gelände zu einem beliebten Treffpunkt für Kulturinteressierte und Menschen aus alternativen Szenen entwickelt. Bekannte Veranstaltungen wie das Mezi ploty Festival („Zwischen den Zäunen“) haben hier ihren Platz gefunden – ein Festival, das Kunst und Musik mit sozialem Engagement verbindet. Auch kleinere Open-Air-Konzerte, Theaterstücke und thematische Märkte finden regelmäßig statt.
Der Park selbst ist ein Geheimtipp, wenn du in Prag Ruhe suchst. Abseits des touristischen Trubels kannst du hier spazieren, picknicken oder einfach die besondere Mischung aus historischer Architektur und Natur auf dich wirken lassen.
MeetFactory
Die MeetFactory ist ein alternatives Kulturzentrum im Stadtteil Smíchov, gegründet vom weltbekannten Prager Künstler David Černý. In einem umgebauten Industriegebäude nahe der Bahntrasse trifft hier zeitgenössische Kunst auf urbane Subkultur: Kunstausstellungen, Theaterproduktionen, Konzerte und Filmabende machen die MeetFactory zu einem pulsierenden Treffpunkt der freien Szene. Neben drei eigenen Galerieräumen beherbergt sie auch ein internationales Künstlerresidenzprogramm. Ein markantes Wahrzeichen erwartet dich schon beim Eintreffen – zwei knallrote Autos hängen wie Fleischstücke an Haken von der Fassade, eine der provokanten Installationen Černýs, die das Zentrum weithin sichtbar machen. Die Mischung aus rauem Industriecharme, experimenteller Kunst und entspannter Atmosphäre macht die MeetFactory zu einem der spannendsten Orte der Prager Kulturlandschaft – abseits des Mainstreams und garantiert unvergesslich.
Wilde Šárka: Wildnis am Stadtrand
Der Naturpark Wilde Šárka ist einer der eindrucksvollsten Geheimtipps in Prag, wenn du der Stadt entfliehen und echte Natur erleben möchtest. Nur rund 30 Minuten mit der Straßenbahn vom Zentrum entfernt tauchst du in eine Landschaft ein, die dich sofort vergessen lässt, dass du dich noch in einer Millionenmetropole befindest. Schroffe Felsen, tiefe Schluchten, verwunschene Waldwege und offene Wiesen prägen den Charakter dieses Naturparks, durch den sich der Šárecký potok (Šárka-Bach) schlängelt. Besonders schön ist ein Spaziergang durch das Tal, wo du immer wieder auf fantastische Ausblicke stößt und ein Gefühl von Wildnis erlebst, das so nah an einer Großstadt einzigartig ist. Ein echtes Highlight im Sommer ist das natürliche Schwimmbad „Divoká Šárka“, das von einem Bach gespeist wird und schon seit den 1930er-Jahren die Prager zum Baden anzieht. Auch der nahe See Džbán lädt zum Schwimmen, Sonnenbaden oder Picknicken ein. Neben Baden und Wandern ist die Wilde Šárka ein Paradies für Jogger, Radfahrer oder Familien, die einfach einen entspannten Tag im Grünen verbringen möchten. Im Winter nutzen Einheimische die Hänge zum Rodeln – der Park ist also zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Dazu kommt eine spannende Geschichte: Der Name geht zurück auf die sagenhafte Heldin Šárka aus der tschechischen Mythologie, die laut Legende während der „Mädchenkriege“ den Krieger Ctirad in eine Falle lockte. So wird die wilde Romantik des Ortes noch mit einem Hauch Mystik aufgeladen. Am besten startest du deine Erkundung an der Straßenbahnhaltestelle Divoká Šárka – und schon nach wenigen Schritten findest du dich in einer ganz anderen Welt wieder. Wenn du also auf der Suche nach einem Ort bist, den nicht jeder Prag-Besucher kennt, solltest du dir die Wilde Šárka unbedingt vormerken: ein Naturparadies, das wie geschaffen ist für lange Spaziergänge, erfrischende Sommerbäder und Momente der Ruhe, weit weg vom touristischen Trubel.
