Es geht nichts über einen Spaziergang über den Dächern Prags durch historische Parkanlagen, vorbei an duftenden Blumenbeeten, plätschernden Brunnen und herrlichen Aussichtspunkten. Die Gärten der Prager Burg (Pražský hrad) sind ein wahrer Geheimtipp für jeden Prag-Besucher: Sie bilden einen grünen Gürtel rund um die Burg und bieten eine einzigartige Mischung aus königlicher Geschichte, Architektur und Natur. In diesen Gärten wandelten einst Könige und Kaiser – heute kannst du hier dem Trubel der Stadt entfliehen und gleichzeitig fantastische Ausblicke auf Prag genießen. In diesem ausführlichen Guide nehmen wir dich an die Hand und zeigen dir alle Gartenanlagen der Prager Burg, ihre Highlights, ihre Geschichte und praktische Tipps für deinen Besuch.
Inhaltsübersicht:
- Der Königliche Garten (Královská zahrada)
- Die Südlichen Gärten: Paradiesgarten, Wallgarten und Hartig-Garten
- Hirschgraben (Jelení příkop) – der Burggraben der Hirsche
- Weitere sehenswerte Gartenbereiche
- Palastgärten unter der Prager Burg
- Praktische Informationen für deinen Besuch

Der Königliche Garten (Královská zahrada)
Beginnen wir mit dem prächtigsten und bedeutendsten Garten: dem Königlichen Garten. Dieser Park auf der Nordseite der Burg wurde bereits 1534 von König Ferdinand I. im Renaissancestil angelegt. Heute präsentiert er sich als weitläufige Anlage (etwa 3,6 ha) mit dem Flair eines englischen Landschaftsparks – perfekt für einen gemütlichen Spaziergang im Grünen. Einst galt der Königliche Garten als einer der exklusivsten Orte der Habsburger, in dem exotische Bäume und sogar die ersten Tulpen Europas kultiviert wurden (ein Geschenk des türkischen Sultans, von hier gelangten die Tulpen später bis nach Holland).
Bei deinem Rundgang durch den Königlichen Garten entdeckst du einige sehenswerte Bauwerke und Kunstwerke. Gleich ins Auge fällt das elegante Lustschloss der Königin Anna, auch Belvedere genannt – ein harmonischer Renaissance-Pavillon, den Ferdinand I. für seine Gemahlin Anna erbauen ließ. Davor steht der berühmte Singende Brunnen (tschechisch: Zpívající fontána) aus dem Jahr 1564. Der Legende nach „singt“ dieser filigrane Bronzespringbrunnen – wenn Wassertropfen in die metallene Schale fallen, erzeugen sie einen zarten Klang, den man mit etwas Glück hören kann. Nicht zu übersehen ist außerdem die moderne Orangerie am westlichen Ende des Gartens: ein 1999 von Eva Jiřičná entworfener gläserner Gewächshaus-Zylinder, der einen spannenden Kontrast zur historischen Umgebung bildet. Hier werden im Winter die empfindlichen Pflanzen untergebracht.
Eine besondere historische Kuriosität im Königlichen Garten ist das unscheinbare Königliche Ballhaus (Míčovna), ein länglicher Bau aus dem 16. Jahrhundert, in dem einst die adelige Gesellschaft Ballspiele austrug. Unweit davon befindet sich auch ein kleines Häuschen, das als Präsidentenresidenz diente – alle tschechoslowakischen Präsidenten von 1938 bis 1989 wohnten zeitweise hier in diesem Gartenhäuschen. Der Königliche Garten diente also nicht nur der Zierde, sondern auch ganz praktischen Zwecken.
Unser Tipp: Genieße im Frühling die Blütenpracht im Königlichen Garten – viele der Beete und Bäume blühen dann auf, und der Duft von Flieder und Kastanien liegt in der Luft. Vom Garten aus hast du zudem immer wieder schöne Ausblicke, etwa Richtung Prager Metronom im Letná-Park oder hinunter in den Hirschgraben. Seit 1990 ist der Königliche Garten in den Sommermonaten für die Öffentlichkeit zugänglich. Du kannst ihn kostenfrei besuchen und zwischen Blumenrabatten und historischen Statuen königlich flanieren.
Die Südlichen Gärten: Paradiesgarten, Wallgarten und Hartig-Garten
An der südlichen Front der Prager Burg erstreckt sich ein Ensemble aus drei verbundenen Terrassengärten: dem Paradiesgarten (Rajská zahrada), dem Garten auf den Wällen (Na valech) – oft auch Wallgarten genannt – und dem Hartig-Garten (Hartigovská zahrada). Diese sogenannten Südgärten ziehen sich fast 500 Meter entlang der Burgmauern und bilden einen der schönsten Panorama-Spazierwege Prags Von hier oben eröffnet sich ein verzaubernder Ausblick über die Kleinseite, die Türme der Altstadt und den grünen Petřín-Hügel – halte deine Kamera bereit!
- Paradiesgarten: Den westlichsten Abschnitt bildet der Paradiesgarten, ein kleiner, intimer Garten (ca. 0,38 ha) mit großer Geschichte. Erzherzog Ferdinand II. von Tirol ließ sich Mitte des 16. Jahrhunderts diesen privaten Renaissance-Garten anlegen. Heute findest du dort gepflegte Rasenflächen, Blumenbeete und historische Elemente. Besonders charmant ist der Matthiasturm, ein runder Pavillon mit spitzem Dach, den Kaiser Matthias II. 1624 als Aussichtsaltan errichten ließ. Innen ist er mit alten Wandgemälden und Wappenmalereien geschmückt – außen bietet die kleine Terrasse davor, geschmückt mit der Statue “Der gute Hirte” von 1922, einen grandiosen Blick auf Prag. Im Paradiesgarten steht zudem eine massive Granitschale (über 4 m Durchmesser, 150 Tonnen schwer!), die der Architekt Jože Plečnik in den 1920ern als zentrales Deko-Element hier aufstellen ließ. Plečnik, der vom ersten tschechoslowakischen Präsidenten Masaryk beauftragt wurde, gestaltete die südlichen Gärten in jener Zeit neu und gab ihnen viel von ihrem heutigen Aussehen. Er schuf auch ein repräsentatives neues Eingangsportal vom Hradschin-Platz und eine breite steinerne Treppe, die direkt in den Paradiesgarten hinabführt. Diese Plečnik-Treppe mit ihren monumentalen Granitstufen ist heute einer der Haupteingänge in die Südgärten – schon der Abstieg dort ist ein Erlebnis!
- Wallgarten: Östlich schließt sich fließend der Garten “Na valech” an, was übersetzt etwa “auf den Wällen”bedeutet. Dieser Abschnitt ist mit 1,4 ha der größte der Südgärten. Früher verlief hier die Burgbefestigung; als die Wehrmauern im 16. Jahrhundert ihre Bedeutung verloren, legte man auf den aufgeschütteten Wällen nach und nach Gärten und Weinberge an. Im 20. Jahrhundert formte Plečnik den Wallgarten neu: Er legte geometrische Wege, rechteckige Rasenfelder und Aussichtsterrassen an, die bis heute zum Verweilen einladen. Entlang der Balustraden kannst du wunderbar die Aussicht genießen. Halte Ausschau nach dem barocken Kleeblatt-Brunnen aus Sandstein – dieses verspielte Brunnenbecken aus der Barockzeit (um 1730) wurde ursprünglich im Paradiesgarten aufgestellt und später hierher in den Wallgarten versetzt. Der Wallgarten verbindet den Paradiesgarten im Westen mit dem östlichen Burgbereich nahe dem Schwarzen Turm (dem Ost-Ausgang der Burg). Am Übergang zwischen Paradies- und Wallgarten entdeckst du übrigens auch eine sehr alte Eibe, vermutlich über 400 Jahre alt, die als ältester Baum der Burganlage gilt.
- Hartig-Garten: Am westlichen Ende des Wallgartens, nahe dem Aussichtspunkt bei der Ehrenhof-Terrasse, liegt der kleine Hartigovský-Garten. Dieser Mini-Garten (nicht einmal 800 m² groß) wurde im 17. Jahrhundert beim Palais Hartig angelegt. Auffällig ist hier ein hübscher Musikpavillon – eine filigrane schmiedeeiserne Garten-Laube, die förmlich zum Träumen einlädt. Leider ist der Hartig-Garten selbst derzeit für Besucher nicht zugänglich. Er ist zwar landschaftlich in die Südgärten integriert, aber durch ein Tor abgetrennt. Vom Wallgarten aus kannst du jedoch einen Blick auf den Pavillon erhaschen. Besonders abends, wenn die Lampen angehen, verbreitet dieser versteckte Winkel eine fast magische Stimmung.
Auch die Südgärten der Burg sind kostenfrei zugänglich. Sie sind absolute Muss-Punkte bei schönem Wetter – spazieren hier oben entlang der Burgmauer ist wie auf einem Balkon über der Stadt. Zahlreiche Bänke laden zum Ausruhen ein, während dir die goldene Stadt Prag zu Füßen liegt. Die Gesamtfläche aller Südgärten beträgt etwa 1,9 ha, ausreichend Platz also für einen ausgedehnten Spaziergang. Im Sommer findest du hier zudem schattige Plätze unter Linden und Kastanien, die an heißen Tagen sehr willkommen sind.
Unser Tipp: Nach deiner Besichtigung der Burg empfehlen wir dir, durch die Südgärten hinunterzuspazieren anstatt den gleichen Weg zurück zu gehen. Vom I. Burghof (dem Haupteingang der Prager Burg) gelangst du direkt auf die Aussichtsterrasse der Südgärten und kannst dann immer an der Mauer entlang Richtung Osten schlendern. Am Ende führen dich die Alten Schlossstufen (Staré zámecké schody) hinunter zur Kleinseite – ein herrlicher Abstieg mit Ausblicken, der deutlich angenehmer ist als die vollen Touristenwege zurück.
Hirschgraben (Jelení příkop) – der Burggraben der Hirsche
Ein ganz anderer Gartentyp erwartet dich nördlich der Burg: der Hirschgraben. Dieser ehemalige Burggraben ist eigentlich eine natürliche, wild bewachsene Schlucht von etwa 8 Hektar Größe. Seinen Namen trägt der Hirschgraben seit der Zeit Kaiser Rudolfs II., der hier tatsächlich Hirsche und anderes Hochwild halten und jagen ließ – stell dir vor, mitten in Prag gab es ein kleines Jagdrevier! Heute ist der Hirschgraben ein ruhiger, naturnaher Park mit hohen Bäumen, Vogelgezwitscher und einem kleinen Bach, der durch den Grund plätschert. Im Vergleich zu den formalen Gärten oben wirkt dieser Ort fast wie ein Stück Wald in der Stadt.
Nach langen Renovierungsarbeiten ist der Hirschgraben inzwischen wieder zugänglich: Der obere Teil des Grabens ist für Besucher geöffnet. Über Wege und Stege kannst du entlang der Böschung spazieren und einen einzigartigen Kontrast zur Schlossarchitektur erleben – oben thronen die Paläste, unten läufst du durch Moos und Farn. Eine besondere Attraktion ist der von Plečnik gestaltete Tunnel im Hirschgraben, der den oberen und unteren Teil verbindet. Außerdem wurde ein malerischer Aussichtsweg vom Königsgarten in den unteren Hirschgraben geschaffen: Am Ballhaus vorbei führt dich dieser Weg hinab in die Schlucht, sodass du direkt vom gepflegten Park in die Wildnis wechseln kannst. Unten erwartet dich z.B. der sog. Bärenzwinger, ein Bereich, in dem zeitweise sogar Bären gehalten wurden.
Beachte, dass der Hirschgraben nur in der Sommersaison geöffnet ist, ähnlich wie die anderen Gärten. Die Wege können bei schlechtem Wetter gesperrt sein, denn es ist teilweise steil und rutschig. Wenn er offen ist, lohnt sich der Abstieg aber sehr – es ist erstaunlich still dort unten, man hört fast nichts von der Stadt. Ein idealer Ort, um eine Pause im Schatten zu machen oder ein Picknick abseits der Massen zu genießen (nur bitte deinen Müll wieder mitnehmen). Tipp: Vom Pulverbrückentor nahe dem Königsgarten führt ein Zugang in den oberen Hirschgraben. So kannst du eine grüne Runde drehen: durch den Hirschgraben spazieren und dann über die Gärten wieder zurück zur Burg.
Weitere sehenswerte Gartenbereiche
Neben den großen Hauptgärten gibt es noch ein paar weitere grüne Oasen rund um die Prager Burg, die einen Besuch wert sind:
- Basteigarten (Zahrada na Baště): Auf dem IV. Burghof, an der Nordwestseite der Burg, befindet sich der sogenannte Basteigarten. Er bedeckt einen Großteil dieses Vorburg-Areals (rund 80 % der Fläche des IV. Hofs) und erinnert mit seinem Namen an die ehemaligen Bastionen der Festung. Heute ist der Garten auf der Bastion ein frei zugänglicher Platz mit Rasenflächen, Rosenbeeten und modernen Sitzgelegenheiten. Von hier hast du einen tollen Blick hinab in den Hirschgraben und hinüber zum Königlichen Garten. Der Basteigarten wurde in den 1920er Jahren ebenfalls von Architekt Plečnik neu gestaltet, u.a. mit einem japanisch inspirierten Teich und geometrischen Wegen. Da dieser Bereich noch innerhalb des äußeren Burgtores liegt, ist er ganzjährig geöffnet (ca. 6–22 Uhr) – sogar im Winter kannst du hier also spazieren gehen, auch wenn die eigentlichen Gärten geschlossen sind.
- Terrasse der Reitschule: In der Nähe des Basteigartens, über den Dächern der ehemaligen königlichen Reitschule, erstreckt sich eine weitere kleine Garten-Terrasse. Diese moderne Terrasse entstand erst im 20. Jahrhundert über den Garagen des Präsidentenbüros, an der Stelle, wo früher eine offene Reitschule stand. Sie bietet einen wunderbaren Panoramablick auf die Burg und den Stadtteil Hradčany. Oft wird diese Terrasse übersehen, da sie etwas versteckt liegt – wenn du jedoch die Gelegenheit hast, steig die Stufen hinauf! Von hier oben kannst du das Gesamtbild der Burganlagen genießen, inklusive der harmonisch angelegten Gärten rundherum.
- Sankt-Wenzels-Weinberg (Svatováclavská vinice): Wusstest du, dass es an der Prager Burg auch einen Weinberg gibt? An der Südostflanke der Burg befindet sich der historische Weinberg des heiligen Wenzel. Der Legende nach wurde dieser Hang schon im 10. Jahrhundert von Fürst Wenzel höchstpersönlich mit Reben bepflanzt – damit wäre dies einer der ältesten Weinberge Böhmens! Nach langer Verwilderung ist der Weinberg heute wiederhergestellt: In geordneten Rebzeilen wachsen hier wieder Trauben, und mitten darin thront die klassizistische Villa Richter (ein schneeweißes Gartenhaus), die heute ein Restaurant beherbergt. Als Besucher kannst du über Wege durch den Weinberg schlendern und die Aussicht genießen. Infotafeln erzählen dabei von der Weingeschichte Prags. Besonders reizvoll ist ein Glas lokal erzeugter Wein auf der Terrasse der Villa Richter – mit Blick auf die Moldau und die Altstadt zu deinen Füßen. Der St.-Wenzels-Weinberg ist tagsüber frei zugänglich und ein echter Insidertipp für Romantiker.
Palastgärten unter der Prager Burg
Nicht direkt Teil des Burgareals, aber unmittelbar an dessen Südhang gelegen, sind die Palastgärten unter der Prager Burg. Oft werden sie im selben Atemzug genannt, denn diese terrassenförmig angelegten Gärten schließen sich direkt unterhalb der Burgmauern an und stehen ihr in Sachen Schönheit keineswegs nach. Es handelt sich um fünf historische Gärten, die an die Adelspaläste der Kleinseite grenzen: den Ledebur-Garten, die Kleinen und Großen Pálffy-Gärten, den Kolowrat-Garten sowie den Kleinen Fürstenberg-Garten (der Große Fürstenberg-Garten liegt etwas abseits bei der Alten Schlossstiege). Diese Gärten gehörten einst verschiedenen Adelsfamilien, die hier ab dem 18. Jahrhundert prachtvolle Barockgärten anlegen ließen. Nach Zeiten des Verfalls wurden alle Palastgärten in den 1990er Jahren aufwändig renoviert und erstrahlen nun wieder in ihrem barocken Glanz.
Was dich in den Palastgärten erwartet, ist ein barockes Gartenparadies wie aus dem Bilderbuch: Überall findest du dekorative geschwungene Treppen, weiße Balustraden, symmetrische Terrassen mit gepflegten Buchsbaumhecken, duftende Rosenbeete, verspielte Pavillons, Grotten und Statuen. Während du Stufe um Stufe höher steigst, geben sich immer neue Ausblicke auf Prag und die darüber liegende Burg frei – jeder Absatz bietet einen anderen Fotospot. Besonders schön ist der Ledebur-Garten, von dessen oberster Terrasse man durch ein verziertes Sala-Terrena (eine Art offener Gartensaal) direkt in den Barockpalast hineinblicken kann. Im Sommer finden hier sogar gelegentlich klassische Konzerte statt, z.B. im Gartensaal des Ledebur-Palais – ein unvergleichliches Ambiente mit Gartenkulisse. Auch der Große Pálffy-Garten begeistert mit einer Sonnenuhr über einem Torbogen und der Kleine Fürstenberg-Garten mit romantischen Orangerien und einem Pavillon. Jeder dieser Gärten hat seinen eigenen Charme, und zusammen bilden sie ein einzigartiges Ensemble.
Wichtig: Die Palastgärten unterhalb der Burg sind nicht kostenlos zugänglich. Für den Eintritt benötigt man ein Ticket, da sie von der tschechischen Denkmalschutzbehörde verwaltet werden. Der Preis beträgt etwa 6,50 € (160 CZK) pro Erwachsenen, ermäßigt ca. 5,50 €. Die Tickets kannst du am Eingang (z.B. am Ledebur-Garten, Valdštejnské náměstí) kaufen oder online reservieren. Geöffnet sind diese Gärten nur in der warmen Jahreszeit, ungefähr von April bis Oktober täglich – im April und Oktober etwa von 10:00–18:00 Uhr, von Mai bis September ca. 10:00–19:00 Uhr. Bei sehr schlechtem Wetter oder im Winter bleiben sie geschlossen. Du erreichst die Palastgärten am besten von unten, über die Straße Valdštejnská beim Wallensteinplatz: Dort führen unscheinbare Tore und Treppen in die einzelnen Gartenanlagen. Ein oberer Zugang von der Burg aus existiert zwar (ein Tor vom Wallgarten aus), doch aus Sicherheitsgründen ist dieser dauerhaft verschlossen. Plane für die Palastgärten mindestens eine Stunde ein – es gibt unzählige Winkel zu entdecken. Und vergiss deine Kamera nicht: Die barocken Treppen und Ausblicke sind schlicht märchenhaft!
Praktische Informationen für deinen Besuch
Zum Schluss noch einige praktische Tipps, damit dein Ausflug in die Gärten der Prager Burg perfekt gelingt:
- Öffnungszeiten: Die Burggärten (Königlicher Garten, Südgärten, Hirschgraben etc.) sind nur in der Sommersaison geöffnet. Im Allgemeinen gilt: April bis Oktober täglich etwa 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr, in den Sommermonaten sogar bis 19:00 oder 20:00 Uhr abends. Im Winter (November bis März) sind diese Gärten geschlossen. Eine Ausnahme ist der Basteigarten, der ganzjährig zugänglich ist. Informiere dich am besten kurz vor deinem Besuch auf der offiziellen Website der Prager Burg über aktuelle Zeiten, da es gelegentlich Änderungen oder temporäre Schließungen geben kann.
- Eintritt: Der Besuch der Gartenanlagen der Burg selbst ist kostenlos – du brauchst kein Ticket, um durch den Königlichen Garten oder die Südgärten zu flanieren. Auch der Hirschgraben und der St.-Wenzels-Weinberg kosten keinen Eintritt. Für die Palastgärten unterhalb der Burg wird hingegen Eintritt erhoben (siehe oben, ca. 6,50 €). Wenn du die Palastgärten besuchen möchtest, musst du während der Öffnungszeiten durch den Eingang an der Valdštejnská-Straße gehen und dort ein Ticket lösen. Tipp: Kombiniere an einem schönen Tag den kostenlosen Burg-Rundgang mit einem Abstecher in die kostenpflichtigen Palastgärten – es lohnt sich, denn die Perspektive von dort unten auf die Burg ist einmalig.
- Anfahrt und Zugang: Die Prager Burg liegt auf dem Berg Hradčany und ist zu Fuß, per Tram oder Bus erreichbar. Der Königliche Garten hat einen Haupteingang gegenüber der Burg-Reitschule, in der Straße U Prašného mostu. Dorthin gelangst du z.B. mit der Straßenbahn Linie 22 (Haltestelle Pražský hrad). Von dort kannst du auch in den Hirschgraben hinabsteigen. Die Südgärten betrittst du am einfachsten vom ersten Burghof aus – direkt neben dem Aussichtspunkt mit den Statuen am Burgplatz führen Stufen in den Paradiesgarten. Alternativ gelangt man vom Hradschin-Platz über Plečniks Eingangstreppe in den Paradiesgarten. Am östlichen Ende der Südgärten gibt es einen Ausgang zu den Alten Schlossstufen (Staré zámecké schody). Nutze diese Route, um hinunter Richtung Malá Strana/Altstadt zu gelangen. Unten kommst du in der Nähe der Metro- und Tram-Station Malostranská heraus – sehr praktisch, um deine Tour durch die Stadt fortzusetzen.
- Beste Besuchszeit: Die Gärten sind vor allem im späten Frühjahr und im Sommer wunderschön, wenn alles blüht und grün ist. Im Mai und Juni erlebst du den Rosen- und Blütenzauber in voller Pracht. Aber auch der Herbst (September/Oktober) hat seinen Reiz, wenn sich das Laub färbt – die Ausblicke auf das goldene Prag sind dann fantastisch. Vermeide möglichst die Mittagshitze im Hochsommer; am Vormittag oder späten Nachmittag ist es angenehmer und das Licht für Fotos weicher. Unter der Woche sind tendenziell weniger Leute in den Gärten als am Wochenende.
- Führungen und Events: Wenn du mehr über die Hintergründe erfahren möchtest, werden in der Sommersaison auch geführte Gartenrundgänge von der Burgverwaltung angeboten. Dabei erfährst du spannende Anekdoten zur Geschichte (etwa welche Bäume Kaiserin Maria Theresia pflanzen ließ, oder wo genau Mozart im Garten flanierte). Gelegentlich finden in den Gärten Veranstaltungen statt – vom Blumenmarkt bis zum Jazzkonzert im Abendlicht. Solche Events werden meist auf der Burg-Website angekündigt. Ein Highlight ist z.B. das jährliche Mini-Brauereifest im Königsgarten, bei dem tschechische Mikrobrauereien ihre Biere ausschenken (falls du zufällig im Juni da bist).
- Kulinarisches: Direkt in den Gärten gibt es wenige gastronomische Angebote (außer dem Restaurant in der Villa Richter am Weinberg und gelegentlichen Ständen bei Events). Es empfiehlt sich, eine Wasserflasche und eventuell einen Snack mitzunehmen, besonders an heißen Tagen. Bedenke, dass Picknicken zwar erlaubt ist, aber offenes Feuer oder Grillen natürlich verboten sind. Entsorge Abfälle stets in den vorhandenen Mülleimern, damit diese Oasen sauber bleiben.
- Sicherheit: Die Prager Burg ist ein bewachtes Areal. An den Zugangspunkten zur Burg (z.B. Burghof) gibt es Sicherheitskontrollen. Wenn du nur in die Gärten möchtest, kannst du sie teils auch von außen betreten (wie beschrieben, z.B. Paradiesgarten vom Hradschin-Platz). Innerhalb der Gärten selbst gibt es Wachpersonal, das darauf achtet, dass niemand die Beete betritt oder Denkmäler beschädigt. Halte dich bitte an die ausgeschilderten Wege und respektiere die abgesperrten Bereiche – so haben alle Besucher etwas von der Schönheit der Anlagen.
Zum Abschluss bleibt zu sagen: Nimm dir genug Zeit für die Gärten der Prager Burg. Sie sind weit mehr als nur ein Lückenfüller zwischen den größeren Sehenswürdigkeiten – vielmehr gehören sie selbst zu den Highlights Prags. Ob du nun unter duftenden Linden im Paradiesgarten träumst, am Singenden Brunnen dem leisen Plätschern lauschst oder von einer Palastgarten-Terrasse die Stadt überblickst – diese grünen Refugien werden dich verzaubern. Viel Spaß beim Entdecken und Genießen der Gärten der Prager Burg!
Quellen: